Das Land fördert in Heiningen im Kreis Göppingen ein Pilotprojekt, das untersucht, wie Durch eine intelligente, bedarfsgerechte Lichtintensitätssteuerung können die schädlichen Auswirkungen der Straßenbeleuchtung auf Insekten reduziert werden. Eine insektenfreundliche Straßenbeleuchtung trägt zum Schutz der Artenvielfalt bei.
Die zunehmende Lichtverschmutzung unserer Landschaft ist einer der Faktoren, die zum dramatischen Insektensterben beitragen. Insekten werden von künstlichen Lichtquellen, einschließlich Straßenlaternen, angezogen und sterben entweder an den Lichtern selbst oder umkreisen sie, bis sie völlig erschöpft oder sogar tot sind.
Das Verkehrsministerium sucht daher nach neuen Wegen, um die Beeinträchtigung nachtaktiver Insekten durch die Straßenbeleuchtung zu reduzieren.
In einem bundesweit einmaligen Pilotprojekt der Gemeinde Heiningen in der Durchfahrt im Verlauf der Staatsstraße 1217 soll nun untersucht werden, wie die schädlichen Auswirkungen der Straßenbeleuchtung auf die Insekten durch eine intelligente, bedarfsgerechte Lichtintensitätsregelung, ohne die Verkehrssicherheit zu gefährden.
Lichtverschmutzung ist zunehmend ein Problem
„Ich freue mich sehr, dass hier in Baden-Württemberg ein solches Projekt startet und wir mit Landesmitteln einen entscheidenden Beitrag dazu leisten können. Lichtverschmutzung ist zunehmend ein Problem, das angegangen werden muss, um die Biodiversität zu schützen. Ich bin gespannt auf die Erkenntnisse aus dem Projekt, die uns zeigen werden, inwieweit die Straßenbeleuchtung durch intelligente Steuerung insektenfreundlicher gestaltet werden kann“, sagte Landesverkehrsminister Winfried Hermann.
Das Verkehrsministerium fördert das Projekt mit 75.000 Euro aus Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt.
Gemeinsam mit den Projektpartnern Technische Universität Berlin, Netze BW GmbH, Smight – EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Schréder GmbH und Studio DL die Gemeinde Heiningen untersucht die Auswirkungen unterschiedlicher Dimmstufen der Straßenbeleuchtung auf Insekten und das Sicherheitsgefühl der Menschen. Die Beleuchtungsstärke soll sich nicht mehr wie bisher an genormten Mittelwerten orientieren, sondern an den Anforderungen des tatsächlichen Verkehrsaufkommens.
Neue Methoden für verkehrssichere Beleuchtung
Heiningens Oberbürgermeister Norbert Aufrecht zeigt sich begeistert von der Förderentscheidung aus Stuttgart: „Mit Unterstützung des Landes können wir in Heiningen nun unseren lang gehegten Wunsch nach einer bedarfsgerechten Straßenbeleuchtung erfüllen und neue Methoden für die Verkehrssicherheit erproben“ Beleuchtung. Wir sind stolz darauf, bundesweit eine Vorreiterrolle einzunehmen und hoffen, dass die Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt mit unserem Beispiel in Baden-Württemberg zu einem Vorbild werden. „
Im Zuge der Sanierung der Heininger Durchgangsstraße wurden LED-Straßenlaternen verbaut, die nun mit zusätzlicher Technik zur adaptiven Lichtsteuerung ergänzt werden können. Das Verkehrsaufkommen wird über Verkehrskameras, Bluetooth-Tracker, vorhandene Echtzeit-Verkehrsdaten und hochauflösende Mikrofone erfasst. Die daraus gewonnenen Daten werden in einem sogenannten Lichtmanagementsystem verarbeitet, das dann den Dimmgrad der Straßenbeleuchtung steuert. Auf diese Weise wird die Beleuchtungsstärke entsprechend dem reduzierten Verkehrsaufkommen reduziert. Ausgenommen davon sind beleuchtete Fußgängerüberwege, da diese höhere Anforderungen an die Beleuchtung stellen, um Fußgänger gut zu erkennen.
Laufzeit von einem Jahr
Inwieweit sich die reduzierte Beleuchtungsstärke positiv auf nachtaktive Insekten auswirkt, soll mit einem kamerabasierten Insektenüberwachungssystem („Insect Tracking“) untersucht werden.
Das Projekt ist auf ein Jahr angelegt. Die Projektpartner und das Verkehrsministerium erhoffen sich durch das Projekt in Heiningen neue Erkenntnisse, die auf viele Durchgangsstraßen des Landes übertragen werden können, um die Biodiversität zu schützen.
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Inspiriert von Landesregierung BW