Energie, Umwelt & Verkehr

Innovativer Technologievergleich im Murgtal

Der Lkw-Hersteller IVECO beteiligt sich mit einem reinen Wasserstoff-Lkw an der Freileitungsprüfstrecke eWayBW im Murgtal bei Rastatt. Auf der Teststrecke werden mehrere klimafreundliche Technologien im realen Betrieb nebeneinander getestet und miteinander verglichen.

Die Strecke für Freileitungen im Murg-Tal bei Rastatt, die im Frühjahr in Betrieb gehen wird (eWayBW) wird Schauplatz eines Vergleichs klimafreundlicher Technologien sein: Die IVECO Magirus AG bietet einen Wasserstoff- / Brennstoffzellen-LKW vom Typ „Nikola TRE“ für einen Technologievergleich an. Der Versuch wird im Rahmen der Testphase bis 2024 stattfinden.

Verkehrsminister Winfried Hermann: „Durch die Integration eines Wasserstoff- / Brennstoffzellen-LKW in das eWayBW-Projekt ist es uns gelungen, die vielversprechenden alternativen Antriebstechnologien für schwere Nutzfahrzeuge in einem Projekt zu kombinieren. Jetzt besteht die Möglichkeit, sie im realen Betrieb direkt zu vergleichen. Freileitungen, Brennstoffzellen / Wasserstoff, batterieelektrische Antriebe und Hybride mit Kraftstoffen – das ist weltweit einzigartig! „“

Direkter Vergleich von Freileitungstechnologie und Brennstoffzellen

Im eWayBW-Projekt gab es trotz seiner Bedeutung für die Erprobung künftiger klimafreundlicher Antriebe für den Schwerlastverkehr in der Region Debatten. Es wurde argumentiert, dass die Freileitungstechnologie veraltet sei und eher auf der Brennstoffzelle basieren sollte. Mit der Integration von IVECO in das Projekt ist nun ein direkter Vergleich beider Technologien möglich.

Dr. Gerrit Marx (IVECO Magirus AG): „Wir freuen uns über diesen umfassenden, technologieoffenen Feldtest konkurrierender klimaneutraler Antriebe praktisch vor unserer Haustür in Ulm. Die klimaneutrale Realität in der Serienproduktion ist heute ein Schwerlast-Lkw, der mit flüssigem Biomethan betrieben wird und bis Ende 2023 gebührenfrei ist. Die Zukunft wird nun mit emissionsfreien Lkw bereichert. Die Erfahrungen in dieser realen Operation werden das nächste Kapitel schreiben. „“

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Neben den ursprünglich geplanten fünf Hybrid-Oberleitungs-LKWs (mit Diesel- und Elektroantrieb) umfasst das Projekt auch einen rein elektrischen LKW der Daimler Truck AG, den Wasserstoff- / Brennstoffzellen-LKW „Nikola TRE“ der IVECO Magirus AG sowie eine Oberleitung Elektrofahrzeug des Landes Baden-Württemberg. Bei der Verwendung von synthetischen Kraftstoffen (ReFuels) in Hybrid-LKWs werden alle möglichen Optionen für einen klimafreundlichen Straßengüterverkehr genutzt. Dies bedeutet, dass alle vielversprechenden Ansätze zur dringend benötigten Dekarbonisierung erstmals in der Praxis unter realen Bedingungen getestet und direkt miteinander verglichen werden können.

Selbst wenn es sich bei den verwendeten Fahrzeugen um Prototypen oder Vorproduktionsfahrzeuge handelt, können die bisherigen theoretischen Überlegungen und Studien zu klimafreundlichen Antrieben überprüft werden. Hier finden Sie Informationen zu den Bedingungen, unter denen die jeweiligen Technologien am besten eingesetzt werden können.

eWayBW

eWayBW ist ein Pilotprojekt für elektrisch angetriebene Hybrid-Freileitungen. Auf einer rund 18 Kilometer langen Pilotstrecke auf der B 462 im Murg-Tal bei Rastatt werden zwei Abschnitte mit einer Gesamtlänge von rund vier Kilometern elektrifiziert. LKWs, die mit der entsprechenden Technologie ausgestattet sind, können Strom aus den Freileitungen beziehen. Gleichzeitig wird eine Batterie aufgeladen, die es dem Lkw ermöglicht, seine Fahrt nach Beendigung der Freileitung emissionsfrei fortzusetzen.

Ziel des Pilotprojekts ist es, einen realistischen elektrischen Betrieb von Hybrid-Freileitungsfahrzeugen durchzuführen, um das Vorwissen zu erweitern. Begleitende wissenschaftliche Forschungen werden in erster Linie Aspekte der Energieversorgung und die Auswirkungen auf Lärm, Luftschadstoffe und Straßenplanungsmaßnahmen untersuchen.

Die B 462 in Murgtal wurde für das Pilotprojekt ausgewählt, da jedes Jahr 510.000 Tonnen Papier von drei Papierherstellern in Obertsrot rund um die Uhr in ein Logistikzentrum in Kuppenheim im Rheintal gebracht werden. Dies führt zu einer hohen Anzahl von durchschnittlich 64 Auflagen pro Kalendertag. Insgesamt legen die HO-Lkw im Bereich der Freileitungen rund 250.000 Kilometer pro Jahr zurück. Diese Randbedingungen lassen zuverlässige Ergebnisse aus dem Pilotprojekt erwarten.

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Auf der eWayBW-Teststrecke der B 462 in Murgtal sollen während der Testphase täglich 128 Lkw-Fahrten durchgeführt werden, was rund zehn Prozent der aktuellen durchschnittlichen Lkw-Ladung über die Teststrecke entspricht. Die Testphase ist für Frühjahr 2021 bis Frühjahr 2024 geplant.

eWayBW

Verkehrsministerium: „eWayBW“

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Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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