Energie, Umwelt & Verkehr

Innovative Mähtechnik fördert die Biodiversität

Blumenstreifen, intelligente Straßenbeleuchtung und jetzt sogar insektenfreundliche Mähköpfe: Das Verkehrsministerium geht immer wieder neue Wege, um ökologisch unverzichtbare Insekten zu schützen – und startet jetzt ein weiteres Pilotprojekt.

Ihr Fleiß ist sprichwörtlich, und sie sind fester Bestandteil des Ökosystems: Zum Weltbienentag Am 20. Mai 2022 stehen kleine Bestäuber im Mittelpunkt – sie und andere Insektenarten sind dem Verkehrsministerium schon länger wichtig. Grünflächen entlang der Straßen werden zunehmend insektenfreundlich gestaltet, bieten Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum und tragen so zur Biodiversität bei. Die Grünflächen werden noch mit robusten und effizienten Maschinen gemäht, denen aber viele Insekten zum Opfer fallen. Ein landesweites Pilotprojekt der Landesstraßenbauverwaltung könnte das ändern. Es fördert neue Arten von insektenfreundlichen Mähköpfen, die bei mehreren verwendet werden Straßen Wartungsarbeiten müde sein

Technologie könnte zum Standard werden

Verkehrsminister Winfried Hermann sagte am 19. Mai 2022: „Angesichts des dramatischen Arten- und Insektensterbens ist es mir wichtig, dass der Insektenschutz bei der Pflege der Grünflächen an Straßen berücksichtigt wird. Daher freue ich mich, dass eine neuartige Technik verfügbar ist und getestet werden kann, mit denen wir insektenfreundlich mähen können. Ich hoffe, dass sich die Geräte bewähren und die Technik bald zum Standard für Straßenmeistereien werden kann. Ich danke allen Landkreisen, die es sind Sie beteiligen sich an dem Pilotprojekt und bereiten mit ihrer Arbeit einen großen Schritt für den Artenschutz im Land vor.“

Die derzeit gängige Pflegemethode ist das Mulchen mit sogenannten Schlegelmulchern, die mit rotierenden Schlegeln das Gras und die Kräuter zerkleinern und auf der Oberfläche ablegen. In einer Untersuchung von Steidle et al. 2022 Beim Einsatz eines solchen Schlegelmähers gab es beispielsweise Verluste von 50 Prozent bei Hautflüglern (Wildbienen, Wespen etc.), 73 Prozent bei Insektenlarven und sogar 87 Prozent bei Tagfaltern.

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Neue Mähköpfe bieten dreifachen Schutz

Die beiden neuen Mähkopf-Modelle, die auf den Straßenmeistereienträger montiert werden können, weisen mehrere Änderungen zum Schutz von Insekten und anderen Kleintieren auf: Eine Vorrichtung vor dem Mähkopf verscheucht vor allem mobilere Arten und ermöglicht ihnen die Flucht. Eine höhere Schnitthöhe führt dazu, dass am Boden liegende Kleintiere nicht vom Mähkopf erfasst werden. Die Führungsrollen, auf denen der Mähkopf über die Fläche rollt, rollen nur über einen kleinen Teil der Fläche, was wiederum die am Boden lebenden Insekten schont.

175.000 Euro vom Land für das Pilotprojekt

Laut der Steidle-Studie könnte ein insektenfreundlicher Mähkopf Verluste bei Schmetterlingen und Insektenlarven vollständig verhindern. Bei Hautflüglern konnten die Verluste um 15 bis 25 Prozent reduziert werden. Würden die neuen, insektenfreundlichen Mähköpfe flächendeckend eingesetzt, könnten potenziell Millionen von Insekten und Kleintieren verschont werden, was einen großen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität leisten würde. Aus diesem Grund wird das Pilotprojekt mit rund 175.000 Euro abgerechnet Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt gefördert. Das Land fördert die Beschaffung der entsprechenden Mähköpfe im Rahmen des Pilotprojekts mit einem Anteil von 90 Prozent der Beschaffungskosten.

Die Straßenmeistereien in den Kreisen Biberach, Esslingen, Göppingen, Freudenstadt, Hohenlohekreis, Ostalbkreis und Schwäbisch Hall werden die 13 Mähköpfe im Rahmen des normalen Mäheinsatzes über einen Zeitraum von zwei Jahren testen. Ziel ist es herauszufinden, ob die Mähköpfe für die regelmäßigen Wartungsarbeiten geeignet sind und ob sie den Anforderungen des Straßenmeisterdienstes genügen. Wenn dies der Fall ist, sollte ein schrittweiser Einsatz im ganzen Land erfolgen.

Blühende Verkehrsinseln und intelligente Beleuchtung

Das neue Pilotprojekt ist Teil verschiedener Kampagnen des Verkehrsministeriums für Insektenschutz und Biodiversität. Es profitiert also davon Sonderprogramm „Blühende Verkehrsinseln“ Straßenränder, die seit Jahren insektenfreundlich und artenreich sind. Kommunen können sich um den Preis „Goldene Wildbiene“ bewerben. Vor einigen Wochen ging es erstmals in einem Pilotprojekt in Heiningen (Kreis Göppingen) los Intelligente Straßenbeleuchtung am Start, was die Beleuchtungsintensität entsprechend den aktuellen Bedürfnissen (z. B. Verkehr) so gering wie möglich hält. Das lockt weniger Insekten an, die um das Licht herum zu Tode flattern. Gleichzeitig bleibt die Verkehrssicherheit erhalten.

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Verkehrsministerium: Sonderprogramm zur Stärkung der Biodiversität

Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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