Energie, Umwelt & Verkehr

Heizungsrohre im Kernkraftwerk Neckarwestheim überprüft

Die Wirbelstromversuche an den Dampferzeuger-Heizrohren im Kernkraftwerk Neckarwestheim Block II sind abgeschlossen. 35 neue Schwächungen der Wandstärke sind aufgetreten. Die betroffenen Heizungsrohre wurden inzwischen abgedichtet und außer Betrieb genommen.

Bei der Überprüfung von mehr als 16.000 Heizungsrohren in Block II der Kernkraftwerk Neckarwestheim (GKN II) die befunde an den dampferzeugerrohren sind noch auf niedrigem niveau. An der seit dem 4. Juni dieses Jahres laufende jährliche Überarbeitung Ein umfangreicher Test der Dampferzeuger-Heizrohre war erneut zentraler Bestandteil des Betreibers EnBW.

Anlass für die Untersuchungen ist die erstmals 2018 festgestellte lineare Wanddickenschwächung, die von der Rohraußenseite ausgeht und auf Spannungsrisskorrosion zurückzuführen ist.

35 Heizungsrohre sind von der Schwächung der Wandstärke betroffen

Im Rahmen der aktuellen Arbeiten wurden die Heizrohre der vier Dampferzeuger nach dem bewährten Wirbelstromverfahren geprüft. An insgesamt 35 Heizungsrohren wurden neue dieser sogenannten „linearen Wanddickenreduzierungen“ gefunden. Die Zahl der Befunde ist mit 17 Befunden höher als im Vorjahr und im Vergleich zu 2018 und 2019 erwartungsgemäß noch auf niedrigem Niveau.

Die neuen Erkenntnisse fügen sich in die 2018 aufgestellte und von Experten bestätigte Schadenshypothese ein. Der seit 2020 zu beobachtende Trend zu kürzeren und weniger tiefen Wandstärkenreduzierungen setzt sich bei den diesjährigen Tests fort. Die neu ermittelten Erkenntnisse sind daher auch durch die vom Betreiber im Jahr 2018 durchgeführten Sicherheitsnachweise zur Unversehrtheit und Belastbarkeit der Dampferzeuger-Heizrohre abgedeckt.

Betroffene Heizungsrohre sind nicht mehr in Betrieb

Der Betreiber hat inzwischen alle betroffenen Heizungsrohre abgedichtet und außer Betrieb genommen. Sie nehmen im planmäßig letzten Betriebszyklus des GKN II nicht mehr am Prozess der Wärmeübertragung von der Primär- auf die Sekundärseite teil.

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Bei GKN II ist noch nie ein wanddurchdringender Riss durch Spannungsrisskorrosion aufgetreten. Aufgrund der in der Revision 2022 durchgeführten Tests, der getroffenen Maßnahmen und der gewonnenen Erfahrungen mit dem Schadensmechanismus ist dies im folgenden Betriebszyklus bis Ende 2022 nicht zu erwarten.

4.100 Heizrohre pro Dampferzeuger

In jedem Dampferzeuger befinden sich 4.100 Heizrohre. Im Leistungsbetrieb oder im Störungsfall wird die im Primärkreislauf entstehende Wärme über den Dampferzeuger an den Sekundärkreislauf abgeführt. Die Wände der Heizrohre müssen die Unversehrtheit des Primärkreises gewährleisten und als Barriere gegen Aktivität dienen. Im Falle einer Leckage würde es zu einem unerwünschten Aktivitätstransfer und Kühlmittelverlust vom Primär- in den Sekundärkreislauf kommen.

Umfassende Informationen zum Stand, zur Schadensanalyse, zu abgeleiteten Maßnahmen, aber auch zur Sicherheitsbewertung und zum Vorgehen des Umweltministeriums im Rahmen des meldepflichtigen Ereignisses während der Revisionen 2018 bis 2021 sind in einer Zusammenfassung zusammengefasst Bericht des Umweltministeriums (PDF) gezeigt. Dieser Bericht wird in Kürze mit den Ergebnissen der Revision 2022 aktualisiert.

Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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