Sergio Segio, 67, ein „Kommandeur“ der italienischen linksextremen Militanten Prima Linea, ermordete zwei Mailänder Richter während des bewaffneten Kampfes der Gruppe gegen das Establishment.
Mit dem Spitznamen Commandante Sirio half er auch bei einem tödlichen Bombenanschlag auf ein Gefängnis, um seine damalige Freundin zu befreien, und tötete einen Gefängnisbeamten und einen Passanten.
Er wurde 1983 festgenommen und wegen seiner Rolle bei den Terroranschlägen zu lebenslanger Haft verurteilt.
Im Gefängnis verzichtete Segio auf Gewalt und wurde Schriftsteller und Aktivist für Haftbedingungen, Menschenrechte und Drogensucht.
Jetzt freigelassen, ist er eines der führenden Mitglieder von Fight Impunity, einer einflussreichen Menschenrechts-NGO, die in den Korruptions- und Bestechungsskandal verwickelt ist, der die Europäische Union erschüttert hat.
Segio wird als „Executive Director“ im jüngsten Menschenrechtsbericht der Organisation aufgeführt, den er auch redigierte und für den er die Einleitung verfasste. Laut der belgischen Nachrichtenagentur HLN hat er die Flüchtlingspolitik der EU als mörderischer bezeichnet als alles, was er selbst je getan habe.
Mehr als 1,5 Millionen Euro bei Polizeirazzien beschlagnahmt
Der derzeitige Präsident von Fight Impunity ist Pier Antonio Panzeri, 67, ein ehemaliger italienischer Mitte-Links-Abgeordneter, der festgenommen wurde, nachdem in seinem Haus Banknoten im Wert von 600.000 Euro gefunden worden waren.
Das Bargeld war Teil von mehr als 1,5 Millionen Euro, die bei Polizeirazzien beschlagnahmt wurden, die angeblich verwendet wurden, um Katars Fall bei EU-Entscheidungen zur Visaliberalisierung und einem Luftverkehrsabkommen im vergangenen Jahr zu stärken.
Herr Panzeri, seine Frau und seine Tochter sollen Geld von einem marokkanischen Diplomaten für ihre Beteiligung an dem angeblichen Bestechungsnetzwerk angenommen haben. Sie haben jegliches Fehlverhalten bestritten.
Er war Vorsitzender der Parlamentsdelegation für die Beziehungen zur Arabischen Maghreb-Union, zu der auch Marokko gehört.
Laut der belgischen Zeitung Le Sour erhielt seine NGO im vergangenen Jahr 175.000 Euro an EU-Geldern vom Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten des Europäischen Parlaments.
Das Europäische Parlament wurde aufgefordert, strengere Regeln einzuführen, um zu verhindern, dass NGOs als Tarnung für kriminelle Organisationen fungieren.
Herr Panzeri sollte kürzlich zusammen mit Segio auf einer Konferenz über Friedensprozess in Venedig erscheinen, zog sich aber aufgrund seiner Verhaftung von der Veranstaltung zurück.
Quelle: The Telegraph
