
Das Projekt „Naturnah“ unterstützt Kommunen dabei, Grünflächen naturnah neu zu gestalten. Bis Ende des Jahres laden der Naturschutzbund Baden-Württemberg und das Land Sie ein, mit einer erfolgreichen Bewerbung Platz für Wildbienen und Schmetterlinge zu schaffen.
Neue Lebensräume für Steinhummeln, Stieglitz und Schachbrettfalter: Das schaffen die Kommunen des Landes mit Wildpflanzen im Projekt „Nahe zur Natur“. Städte und Gemeinden haben jetzt wieder die Chance, ihre Grünflächen mit Fördermitteln im Jahr 2022 insekten- und bienenfreundlich umzugestalten. Alle Gemeinden, die noch keine Chance in dem Projekt hatten, erhalten in diesen Tagen eine Einladung, sich bis zum 31. Dezember 2021 für die Teilnahme zu bewerben. Mit Unterstützung des Naturschutzbundes (NABU) und des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energie Baden-Württemberg (UM) werden im nächsten Jahr 15 ausgewählte Städte und Gemeinden einen Teil ihrer Grünflächen in verschiedene Wildstaudenbeete und bunte Wildblumenwiesen umwandeln.
Projekt zielt auf den Erhalt der Biodiversität ab
„Immer mehr Kommunen wird klar: Wir haben eine Verantwortung für den Erhalt der biologischen Vielfalt und wollen unseren Beitrag zum Schutz von Wildbienen, Schmetterlingen und anderen Tieren leisten. Damit sie dies schnell umsetzen können, helfen NABU und Land beim Projekt „Nature Close“. Die Mitarbeiter der Städtischen Gärtnereien und Bauhöfe lernen in der praktischen Ausbildung, mit den richtigen Wildpflanzen neue Lebensräume im Siedlungsgebiet zu schaffen. Für Insekten zählt jeder Quadratmeter. Außerdem erhalten die Kommunen jeweils bis zu 15.000 Euro, um beispielsweise Saatgut von einheimischen Pflanzenarten zu kaufen“, so der Umweltminister Thekla Walker von den Gemeinden für eine große Zahl von Teilnehmern.
Mit den für 2022 ausgewählten Gemeinden startet die zweite Projektrunde von „Naturnah“. Bis 2027 werden insgesamt 75 Städte und Gemeinden gefördert. Bereits seit 2016 haben 61 Gemeinden von Achern nach Zwiefalten hat sich erfolgreich an der ersten Projektrunde beteiligt. „Dort entwickeln sich vielfältige Lebensräume, es brummt und brummt es. Sie zeigen, dass sich der Aufwand und die Geduld, die zu Beginn in den Raum investiert wurden, lohnen“, sagt NABU-Landesvorsitzender Johannes Enssle. „Hier können interessierte Kommunen und Privatpersonen sehen, wie schön Naturräume aussehen – und wie gut sie von Insekten und Vögeln aufgenommen werden, die hier Nahrung und Aufzucht finden.“
Bewerbung und Förderung
In den ersten fünf Jahren des Projekts hatte sich bereits rund ein Viertel der Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg beworben. Deshalb hat die UM die Zahl der geförderten Kommunen für die zweite Runde des Projekts erhöht: Bis 2027 werden nun jährlich 15 Städte und Gemeinden gefördert. Dafür haben sich auch die Stadt- und Bürgertage stark gemacht.
Jede erfolgreich teilnehmende Stadt oder Gemeinde erhält einen Zuschuss in Höhe von 50 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben, maximal jedoch 15.000 Euro. Zur Bewerbung reicht eine Kommune lediglich ein kurzes Motivationsschreiben, das ausgefüllte Bewerbungsformular und einen Plan ein, auf dem bis zu fünf Bereiche zur Neugestaltung markiert sind. Diese geht per Post an NABU Baden-Württemberg, Stichwort „Natur nah dran“, Tübinger Straße 15, 70178 Stuttgart, oder per E-Mail Naturnahdran@NABU-BW.de.
Erstmals findet auch am 7. Oktober 2021 eine Online-Sprechstunde statt, in der Kommunen Antworten auf ihre Fragen zum Bewerbungsverfahren vom NABU-Team erhalten. Interessierte Mitarbeiter der Städte und Gemeinden können sich ab sofort bewerben sich anmelden.
Anfang 2022 wählt eine Jury geeignete Gemeinden aus
Anfang 2022 wird eine Jury aus Vertretern der kommunalen Landesverbände, des UM und des NABU auf Basis der Unterlagen geeignete Kommunen auswählen. Die Förderung umfasst fachliche Schulungen, Beratung bei Planung, Pflanzung und Saat, Workshops zur Umsetzung und Pflege sowie Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit.
2013 hatte das Land Baden-Württemberg seine Naturschutzstrategie (PDF) angenommen. Ziel ist es unter anderem, die Biodiversität in Kommunen zu fördern. In diesem Zusammenhang hat die UM 2015 gemeinsam mit dem NABU-Landesverband das Projekt „Naturnah“ gestartet. Im Rahmen der ersten Förderrunde haben zwischen 2016 und 2020 insgesamt 61 Kommunen mehr als 200.000 Quadratmeter naturnah umgestaltet.
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Inspiriert von Landesregierung BW