Die Ergebnisse des vom Land geförderten Projekts „Corporate Culture Lab“ wurden in einer digitalen Transferveranstaltung präsentiert. Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig agile und innovative Organisationsstrukturen sind, damit Unternehmen die Chancen der Digitalisierung nutzen können. Genau hier setzt das Projekt an.
Die Corona-Pandemie hat unsere Arbeitswelt grundlegend verändert: Digitale Transformationsprozesse wurden enorm beschleunigt, die vorherrschende Präsenzkultur wurde innerhalb kürzester Zeit durch mobiles Arbeiten und Homeoffice abgelöst. Dies stellt weiterhin eine Herausforderung für die Unternehmenskultur dar. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus förderte daher die „Labor für Unternehmenskultur“ von Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO ein Modellprojekt, dessen Ergebnisse am 16. November in einer digitalen Transferveranstaltung präsentiert wurden.
Minister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut betonte: „Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig agile und innovative Organisationsstrukturen sind, damit unsere Unternehmen die Chancen der Digitalisierung nutzen können Chancengleichheit“, so die Ministerin. „Genau hier setzt das Projekt ‚Corporate Culture Lab‘ an: In einer ko-kreativen Zusammenarbeit haben baden-württembergische Unternehmen mit Hilfe einer belastbaren, chancengleichen und digitalen Unternehmenskultur 4.0 entwickelt von wissenschaftlich fundierten Zukunftsszenarien.“
Prof. Dr. Wilhelm Bauer, Geschäftsführender Direktor des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, erläutert: „Ob gesellschaftliche Herausforderungen als Chance genutzt werden, wird in der Unternehmenskultur verhandelt und hängt davon ab. Die Unternehmenskultur kann wie der Code verstanden werden, mit dem ein Unternehmen programmiert ist. Dieser Code legt fest, wie Systemeingaben, also externe Einflüsse wie beispielsweise eine Pandemie, verarbeitet werden. Lösen sie einen Absturz oder ein Update aus? Wird das System zurückgesetzt oder aktualisiert? “, sagt Bauer.
Vier Kernbereiche einer nachhaltigen Unternehmenskultur 4.0
Gemeinsam mit dem Fraunhofer IAO haben die beteiligten Unternehmen vier Kernbereiche definiert, die eine nachhaltige Unternehmenskultur 4.0 prägen: Zusammenarbeit, Wissen und Entwicklung, Chancengleichheit sowie Nachhaltigkeit und Soziales. Außerdem haben sie eine „Corporate Culture Map“ entwickelt, erfolgreich getestet und teilweise bereits in ihren Unternehmen eingesetzt. Die Karte wird ab 2022 auch anderen Unternehmen als digitales Werkzeug zur Umsetzung einer Unternehmenskultur 4.0 zur Verfügung gestellt. Mithilfe dieser „Unternehmenskulturlandkarte“ können unternehmensspezifische Bedürfnisse und Herausforderungen ermittelt, vorhandene Ressourcen identifiziert und individuelle Lösungen entwickelt werden.
„Die ‚Corporate Culture Map‘ als ‚Herz‘ des Projekts ermöglicht es Unternehmen, unabhängig von Größe und Branche, ihre individuell zugeschnittene Unternehmenskultur 4.0 mit Chancengleichheit zu entwickeln und umzusetzen“, freut sich Hoffmeister-Kraut über die erfolgreiche Erkenntnisse und das im Projekt entwickelte praktische Werkzeug. „Die teilnehmenden Unternehmen haben heute die Möglichkeit, in einer kreativen Workshop-Session auszuprobieren, welche innovativen Konzepte und individuellen Lösungen sie mit Hilfe der ‚Corporate Culture Map‘ entwickeln können“, so der Minister abschließend.
Das Projekt „Corporate Culture Lab“
Seit dem 1. August 2019 entwickelt das Projekt gemeinsam mit kleinen und mittleren mittelständische Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen und Unternehmensgrößen.
Das Projekt wird vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus mit rund 140.000 Euro gefördert. Der Projektsponsor ist Fraunhofer-Gesellschaft mit dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO.
Von Unternehmensseite sind unter anderem an dem Projekt beteiligt:
- AGILeVIA GmbH, Stuttgart
- Balluff GmbH, Neuhausen auf den Fildern
- HENSOLDT Sensors GmbH, Hauptsitz in Taufkirchen (Bayern), Standorte u.a. in Ulm
- Mader GmbH & Co. KG, Leinfelden-Echterdingen
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Inspiriert von Landesregierung BW