Energie, Umwelt & Verkehr

Energiepolitische Maßnahmen angesichts des Ukrainekrieges

Die Energieminister der Länder haben einen gemeinsamen Beschluss „Energie für eine Zukunft in Freiheit und Sicherheit“ verabschiedet. Das wichtigste Instrument für eine von Russland unabhängige Energieversorgung sehen Bund und Länder im zügigen Ausbau erneuerbarer Energien.

„Ich freue mich über die bemerkenswerte und große Einigkeit zwischen Bund und Ländern“, erklärt der Minister für Umwelt und Energie Thekla Walker nach dem Treffen der Energieminister und -senatoren der Länder in Berlin. In einer Entschließung betonen sie die „gemeinsame Verantwortung angesichts der aktuellen Lage“. Die zentrale Herausforderung angesichts des russischen Angriffskrieges in der Ukraine besteht darin, eine bezahlbare, saubere, sichere und – möglichst schnell – auch unabhängige Energieversorgung Deutschlands sicherzustellen.

Bund und Länder sind sich einig, dass derzeit kein Versorgungsengpass vorliegt. Die heute von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bekannt gegebene Frühwarnstufe des Gas-Notfallplans dient der besseren Vorbereitung auf mögliche Versorgungsengpässe oder Versorgungsausfälle. Bund, Länder und Netzbetreiber analysieren regelmäßig die Versorgungslage. Damit ist gewährleistet, dass weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Versorgungssicherheit schnell ergriffen werden können.

Versorgungssicherheit lässt sich nur mit erneuerbaren Energien erreichen

„Wir sind der gemeinsamen Überzeugung, dass Versorgungssicherheit nur mit erneuerbaren Energien zu erreichen ist“, betont der baden-württembergische Energieminister Walker. „Erneuerbare Energien sind sauber, günstig – und befreien uns von Abhängigkeiten. Wie groß diese Abhängigkeiten sind und wie bitter – das mussten wir in den letzten Wochen besonders schmerzlich erfahren. „Der Ausbau der erneuerbaren Energien muss daher schneller erfolgen. Rückenwind bekommen die Länder vom Bund. „Wir begrüßen die angekündigten Gesetzesänderungen und die geplante Einrichtung einer ressortübergreifenden Steuerungsgruppe auf Bundesebene zur Umsetzung von Beschleunigungsmaßnahmen“, sagt Ministerin Thekla Walker.

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Bund und Länder betonen in ihrem gemeinsamen Beschlussvorschlag, dass insbesondere die starke Abhängigkeit von russischem Gas schnell beendet werden muss. Hier gilt es, insbesondere für verflüssigtes Erdgas, schnell Importinfrastruktur für alternative Beschaffungswege aufzubauen.

Mittelfristig braucht es eine Importinfrastruktur für grünes Gas und ein funktionierendes Wasserstoffnetz. Dazu müssten jetzt die Planungs- und Bauschritte eingeleitet werden. Kurzfristig müssen die Energiekosten für Industrie und Bevölkerung bezahlbar bleiben.

Die Klimakrise bleibt allgegenwärtig

Ministerin Thekla Walker mahnt, alle Bemühungen zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit sollten sich auch auf die Klimakrise konzentrieren. „Die Klimakrise ist allgegenwärtig, verschärft sich dramatisch und bedroht und zerstört unsere Lebensgrundlagen. Der Klimaschutz duldet keine Pause.“

Die Klimaziele – Treibhausgasneutralität bis 2045 in der Bundesregierung und bis 2040 in Baden-Württemberg – müssen erreicht werden, betont die Ministerin. „Ich warne davor, dieses existenzielle Ziel aus den Augen zu verlieren. Der Kohleausstieg – idealerweise bis 2030 – darf nicht in Frage gestellt werden. Und das gilt auch für einen Ausbau der Atomkraftwerke. Dazu stand eine ideologiefreie Betrachtung an.“ vom Bund durchgeführt und mit bekanntem Ergebnis abgeschlossen.“

Fokus auf Energieeinsparung und Energieeffizienz

In diesem Zusammenhang betonte der Minister die besondere Rolle von Energieeinsparung und Energieeffizienz. „Die beste Energie ist die, die gar nicht erst verbraucht wird. Weniger Energieverbrauch – das ist Klimaschutz, das ist Vorsorge, das ist weniger Abhängigkeit.“ Bund und Länder sind sich einig, dass es eines Sofortprogramms für Energieeffizienzmaßnahmen bedarf.

Zudem sollten umgehend Maßnahmen, Investitionen und Förderprogramme auf den Weg gebracht werden, die erst mittelfristig Einspar- und Effizienzeffekte freisetzen. Ein Fokus sollte auf den Bausektor gelegt werden. Thekla Walker: „Wir begrüßen, dass sich die Bundesregierung verstärkt für den klimafreundlichen Umbau des Gebäudesektors einsetzt. Noch immer stammen rund 40 Prozent der Treibhausgasemissionen in Deutschland aus dem Gebäudesektor. Wenn wir hier den Kohlendioxidausstoß spürbar reduzieren wollen, müssen wir bestehende Gebäude energetisch sanieren. Dafür brauchen wir heute die Leitlinien, um unser Ziel der Klimaneutralität zu erreichen.“ Die im Entlastungspaket des Bundes ab dem kommenden Jahr angekündigte Förderung für saubere Heizungsanlagen oder der Effizienzstandard 55 für Neubauten seien laut Walker wichtige Schritte in diese Richtung.

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Auch der verstärkte Einsatz von Wärmepumpen und grüner Fernwärme sei notwendig, so der gemeinsame Beschluss von Bund und Ländern. Die Bedeutung der kommunalen Wärmeplanung wird betont, jedoch konnte sich die Gruppe nicht auf eine verbindliche umfassende Wärmeplanung einigen. Minister Walker bedauert dies: „In Baden-Württemberg haben wir für unsere Großstädte bereits eine verpflichtende Wärmeplanung eingeführt. Für kleinere Kommunen, die dies freiwillig tun, gibt es finanzielle Unterstützung vom Land. Das alles ist ambitioniert, aber der richtige Weg.“

Grünes Licht für baden-württembergischen Beschlussvorschlag

Die Versammlung gab grünes Licht für den baden-württembergischen Beschlussvorschlag „Klimaneutrale Energiewirtschaft und Versorgungssicherheit“. Dementsprechend wird die von der Bundesregierung angekündigte Plattform „Klimaneutrales Stromsystem“ konkrete Vorschläge für ein neues Strommarktdesign erarbeiten. „Um Anreize für den raschen Ausbau gesicherter Kapazitäten zu schaffen und den nicht infrage kommenden Atom- und Kohleausstieg zu sichern, müssen insbesondere bei der Gestaltung des Strommarktes Anreize für die richtigen Investitionen mit geeigneten Rahmenbedingungen geschaffen werden“, betont die Geschäftsführung Minister Walker.

Informationen über den Ukrainekrieg

Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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