Soziales

Einsamkeit und soziale Isolation bei armutsgefährdeten Menschen in Baden-Württemberg: Fördermittel zur Bekämpfung bereitgestellt

Einsamkeit und soziale Isolation bei armutsgefährdeten Menschen in Baden-Württemberg

Eine kürzlich veröffentlichte Pressemitteilung des Landes zeigt, dass armutsgefährdete Menschen in Baden-Württemberg ein höheres Risiko haben, Einsamkeit und soziale Isolation zu erleben. Der Gesellschaftsreport des Landes legt nahe, dass armutsgefährdete Personen sich häufiger einsam und isoliert fühlen als nicht-armutsgefährdete Menschen. Dieses Phänomen wurde durch die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie verstärkt, die zu einer Zunahme von Einsamkeitsgefühlen und sozialer Isolation geführt hat.

Sozial- und Gesundheitsminister Manne Lucha kündigte an, dass das Land Fördermittel in Höhe von bis zu 300.000 Euro bereitstellen wird, um Projekte zu unterstützen, die dazu beitragen sollen, Einsamkeit und soziale Isolation bei Menschen mit Armutserfahrung zu reduzieren. Die Infrastruktur für sozio-ökonomische Untersuchungen (SOEP) aus dem Jahr 2021 zeigt, dass 17,5 Prozent der armutsgefährdeten Menschen in Baden-Württemberg angeben, sich häufig einsam zu fühlen, im Gegensatz zu 6,7 Prozent der nicht-armutsgefährdeten Bevölkerung.

Die Studie zeigt, dass die Situation besonders belastend ist, wenn Einsamkeit und Armutserfahrungen mit anderen Faktoren wie einem schlechten Gesundheitszustand oder Erwerbslosigkeit verbunden sind. Einsame Menschen zeigen außerdem ein geringeres Vertrauen in politische Institutionen. Um diesem Problem entgegenzuwirken, sollen geförderte Projekte die Vernetzung zwischen Menschen mit und ohne Armutserfahrung fördern, die gesellschaftliche Beteiligung von Menschen mit Armutserfahrung stärken und Maßnahmen ergriffen werden, um das Risiko von Einsamkeit und sozialer Isolation durch gesellschaftliche Entwicklungen zu mindern.

Die Armutsberichterstattung des Landes betont, dass soziale Isolation die physische Trennung von anderen beschreibt, während Einsamkeit die Diskrepanz zwischen den gewünschten und vorhandenen sozialen Beziehungen darstellt. Erwerbslosigkeit, ein niedriger Bildungsstand und ein schlechter Gesundheitszustand sind Faktoren, die das Risiko von Einsamkeit und sozialer Isolation erhöhen.

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Die Verfügbarkeit von Fördermitteln und die Aufmerksamkeit, die durch den Gesellschaftsreport erzeugt werden, sollten dazu beitragen, das Bewusstsein für das Problem von Einsamkeit und sozialer Isolation bei armutsgefährdeten Menschen zu schärfen und konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Situation zu ergreifen.

Alexander Schneider

Alexander Schneider ist ein erfahrener Journalist aus Stuttgart, der sich auf Politik und Wirtschaft spezialisiert hat. Er hat Politikwissenschaften und Betriebswirtschaft an der Universität Hohenheim studiert und ist seitdem als Autor und Analyst für verschiedene regionale und überregionale Medien tätig. Alexander ist Mitglied des Verbands der Wirtschaftsjournalisten und hat bereits mehrere Auszeichnungen für seine tiefgründigen Analysen und investigativen Recherchen erhalten. In seiner Freizeit engagiert er sich in lokalen politischen Initiativen und ist ein begeisterter Anhänger des VfB Stuttgart.

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