Energie, Umwelt & Verkehr

Einheitlicher CO2-Bilanzierungsstandard revolutioniert Nachhaltigkeit in Kultureinrichtungen

Einheitliche CO2-Bilanzierung für Kultureinrichtungen – ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit

Berlin, 13. Oktober 2023 – Kultureinrichtungen in Deutschland können zukünftig ihre CO2-Emissionen nach einheitlichen Vorgaben erfassen und nachhaltige Strategien zur Reduzierung entwickeln. Dies ermöglicht der neu verabschiedete CO2-Bilanzierungsstandard für Kultureinrichtungen, der bei einem Spitzengespräch am 11. Oktober 2023 von der Staatsministerin für Kultur und Medien, den Kulturministerinnen und -ministern sowie Kultursenatoren der Länder und den Kommunalen Spitzenverbänden beschlossen wurde.

Bislang existierten keine einheitlichen Standards zur Erstellung von Klimabilanzen im Kulturbereich. Der CO2-Bilanzierungsstandard schließt diese Lücke und sorgt für eine bundesweite Vergleichbarkeit der CO2-Emissionen in Kultureinrichtungen. Baden-Württemberg spielte eine entscheidende Rolle bei der Erarbeitung des Standards.

Mit dem CO2-Rechner, der Teil des Standards ist, können Kultureinrichtungen ihre CO2-Emissionen erfassen, Einsparpotenziale identifizieren und nachhaltige Strategien entwickeln. Dadurch erhalten sie ein wirkungsstarkes Instrument, um ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Ziel ist es, dass Landeskultureinrichtungen in Baden-Württemberg zukünftig ihre Emissionen nach dem CO2-Kulturstandard bilanzieren.

Der CO2-Bilanzierungsstandard wurde in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Kulturdachverbänden und Experten aus dem Bereich Klimaschutz und Treibhausgasbilanzierung entwickelt. Die Federführung lag beim Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Der Prozess wurde von der ad hoc-AG „Green Culture“ des Kulturausschusses der Kulturministerkonferenz begleitet.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth betont die Bedeutung der neuen Standards: „Durch die einheitlichen Kriterien zur Datenerhebung entsteht erstmals auch eine bundesweite Vergleichbarkeit unter den jeweiligen Klimabilanzen. Dies ist ein entscheidender Schritt, um perspektivisch Klimaziele für den gesamten Kultur- und Mediensektor zu setzen und den ökologischen Wandel im Kulturbereich weiter voranzubringen.“

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Auch Detlef Grooß, Vorsitzender von Orchester des Wandels e.V. und Mitglied der Expertengruppe, begrüßt den neuen Standard: „Alle Kultureinrichtungen können nun sinnvoll und vergleichbar ihre Treibhausgasemissionen erfassen. Wir haben eine Empfehlung erarbeitet, die für alle Sparten eine gute Lösung bietet.“

Die Expertengruppe, die an der Entwicklung des CO2-Bilanzierungsstandards beteiligt war, setzte sich aus Vertretern verschiedener Kultursparten, der kommunalen, Landes- und Bundesebene sowie treibhausgasbilanzierungsexperten zusammen.

Der CO2-Kulturstandard basiert auf dem international anerkannten Standard zur Treibhausgasbilanzierung, dem Greenhouse Gas Protocol, und konkretisiert wesentliche Aspekte für Kultureinrichtungen. Es gibt drei unterschiedliche Bilanzierungsstufen: KlimaBilanzKultur (verpflichtend), KlimaBilanzKultur+ (optional) und Beyond Carbon (optional), bei dem zusätzliche Güter im Einkauf betrachtet werden, aber nicht als CO2-Äquivalent erfasst werden.

Der CO2-Kulturstandard und der CO2-Kulturrechner stehen ab sofort zum Download auf der Webseite der Kultusministerkonferenz zur Verfügung.

Die Einführung des CO2-Bilanzierungsstandards für Kultureinrichtungen hat positive Auswirkungen auf den Kulturbereich und die Nachhaltigkeitsstrategien von Kultureinrichtungen. Durch die einheitliche Erfassung der CO2-Emissionen können Einsparpotenziale identifiziert und nachhaltige Maßnahmen ergriffen werden. Zudem ermöglicht die bundesweite Vergleichbarkeit eine bessere Bewertung der Klimabilanzen und die Festlegung von Klimazielen für den gesamten Kultur- und Mediensektor. Die Einführung des Standards ist somit ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung des Kulturbereichs.

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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