Digitale Unfallspuren können einen wesentlichen Beitrag zur Beseitigung von Verkehrsunfällen leisten. Baden-Württemberg ist eines der ersten Bundesländer, das davon profitiert, und hat daher in Geräte zum Lesen und Auswerten unfallbezogener Daten sowie in speziell geschultes Personal investiert.
„Wir nutzen die Möglichkeiten der digitalen Suche nach Hinweisen – mit der modernsten Technologie für unsere Polizei erhöhen wir die Zahl der Verkehrsunfälle auf ein neues Niveau. Es gibt keinen Lebensbereich, in dem sich die Digitalisierung nicht viel ändert und vor allem viel ermöglicht. Insbesondere in der Mobilität erleben wir ständig neue Innovationsschritte, die zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr beitragen. Moderne Fahrzeuge verfügen über viele Assistenzsysteme, die die Sicherheit erhöhen. Die Daten dieser Assistenzsysteme – zum Beispiel über die Fahrgeschwindigkeit, die Position der Gas- und Bremspedale oder die Sicherheitsgurtsituation – können digital auf sogenannten Crash- oder Ereignisdatenrekordern aufgezeichnet werden. Und genau das nutzen wir als eines der ersten Länder, das Unfälle mit sofortiger Wirkung registriert. Deshalb haben wir 25 Geräte zum Auslesen und Auswerten unfallrelevanter Daten bei schweren Verkehrsunfällen beschafft und bundesweit die Polizei damit ausgestattet“, erklärte der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl.
Beim sogenannten „Jaguar-Unfall“ im März vor zwei Jahren in Stuttgart haben die digitalen Daten einen wesentlichen Beitrag zur Klärung der Unfallursache geleistet. Zukünftig werden die Daten in solchen Fällen sowie bei verbotenen Kraftfahrzeugrennen und insbesondere bei Verkehrsunfällen, bei denen eine Person schwer verletzt oder sogar getötet wird, ausgelesen und ausgewertet. Speziell ausgebildete Polizeibeamte der Verkehrspolizei und Mitarbeiter der staatlichen Kriminalpolizei sind für die Sicherung und Auswertung der Daten verantwortlich.
Digital hilft bei der Untersuchung von Unfällen
„Im vergangenen Jahr kamen auf den Straßen Baden-Württembergs 330 Menschen ums Leben. Dies ist ein Allzeittief, aber jeder einzelne von ihnen ist ein unendlich trauriges Schicksal. Deshalb arbeiten wir weiterhin intensiv an der Verkehrssicherheit im Land. Wir tun alles, um zu klären, wie der Unfall passiert ist, und wir schulden es den überlebenden Angehörigen der Unfallopfer “, sagte Innenminister Thomas Strobl. Die Bewertungstechnologie sollte jedoch nicht nur bei schweren Verkehrsunfällen eingesetzt werden. Die Technologie sollte auch bei Verkehrsunfällen eingesetzt werden, bei denen bei der Aufzeichnung des Unfalls konkrete Hinweise darauf auftreten, dass sie simuliert, provoziert, manipuliert oder gefälscht wurden. „Wir machen solchen Betrügern ein Ende und moderne Technologie unterstützt uns“, fügt der Staatspolizeipräsident hinzuDr. Stefanie Hinz. Durch die Auswertung wird der Verdacht durch weitere schlüssige Daten gestützt und die reale Person, die den Unfall verursacht hat, gemeldet.
„Wir nutzen die Möglichkeiten der Digitalisierung und werden die Polizei in den nächsten Jahren weiterhin für die Zukunft ausrüsten, wo immer wir können“, schloss Innenminister Thomas Strobl.
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