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Dietmar Schönherr: Vom Schauspieler zum Philanthropen – Sein Vermächtnis in Nicaragua

Die vergessene Seite des Dietmar Schönherr: Eine Ausstellung im Baumhaus enthüllt sein soziales Erbe

Der österreichische Schauspieler Dietmar Schönherr (1926-2014) wurde vor allem durch seine Hauptrolle in der populären deutschen Science-Fiction-Fernsehserie „Raumpatrouille – Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion“ bekannt. Gemeinsam mit seiner Frau Vivi Bach moderierte er die Fernsehshow „Wünsch Dir was“ und ab 1973 die erste Talkshow im deutschsprachigen Fernsehen namens „Je später der Abend“.

Später in seinem Leben engagierte sich Schönherr ab 1985 in Nicaragua für soziale und kulturelle Projekte, die für ihn eine große Bedeutung hatten. Eines seiner Herzensprojekte war die Restaurierung des Kulturzentrums Casa de los tres Mundos in Granada, der ältesten Stadt Nicaraguas. In Zusammenarbeit mit dem revolutionären Priester und Dichter Ernesto Cardenal sowie durch finanzielle Unterstützung und die Gründung der Stiftung Pan y Arte setzte sich Schönherr für das Kulturzentrum ein.

Eine Ausstellung im Baumhaus zeigt rund 50 Bilder, Zeichnungen und Skulpturen aus dem Nachlass von Dietmar Schönherr und Vivi Bach, von denen die ersten zehn bei einer Versteigerung des Bonner Auktionshauses Plückbaum veräußert werden sollen. Wolfgang Hunecke, ein befreundeter Künstler aus Beuel, hat eine Verbindung zu Schönherr und dessen Projekten in Nicaragua. Hunecke sammelte für eine Druckwerkstatt in Granada und wurde von Schönherr zur Zusammenarbeit eingeladen, die letztendlich zur Eröffnung der Werkstatt im Jahr 1989 führte.

Schönherr geriet auch in einen Skandal, der dazu führte, dass er von den deutschen Bildschirmen verschwand. In einer Schweizer Talkshow bezeichnete er den US-Präsidenten Ronald Reagan als „Arschloch“, worauf er selbst als Kommunistenschwein tituliert wurde. Hunecke hebt hervor, dass Schönherr nach diesem Vorfall sein echtes Leben begann, da er zuvor hauptsächlich Rollen gespielt hatte. Die Ausstellung im Baumhaus ist an bestimmten Tagen im April und Mai zu besichtigen, und am 5. Mai wird Katharina Erdkamp, die Geschäftsführerin des Auktionshauses Plückbaum, den Ablauf einer Versteigerung erläutern.

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Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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