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Die Naturschutzgebiete Wacholderberg-Geigerswasen und Hammersbachtal nordöstlich von Westgartshausen feiern ihr 25-jähriges Bestehen (Bezirk Schwäbisch Hall)

Abteilung 5
10.12.2020
Naturschutzgebiete Wacholderberg-Geigerswasen und Hammersbachtal nordöstlich von Westgartshausen feiern ihr 25-jähriges Bestehen (Bezirk Schwäbisch Hall)
Distriktpräsident Reimer: „In Corona-Zeiten sind Spaziergänge durch Naturschutzgebiete eine großartige Freizeitalternative – aber bitte seien Sie rücksichtsvoll und bleiben Sie auf markierten Wegen.“
 Naturschutzgebiet Hammersbachtal, Oberer Kirchsee (Quelle: RP Stuttgart / Susanne Bonn)

Die beiden Naturschutzgebiete Wacholderberg-Geigerswasen und Hammersbachtal nordöstlich von Westgartshausen im Bezirk Schwäbisch Hall feiern dieses Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Daher werden im kommenden Jahr neue Informationstafeln und ein neuer Bildungspfad erstellt. Das neue Landgebiet bei Crailsheim-Westgartshausen verbesserte auch das Wegenetz für Besucher.

„Aufgrund der Korona können wir die neuen Informationstafeln und den Lehrpfad erst im nächsten Frühjahr einweihen. Die Informationstafeln und der Naturlehrpfad sollen Interessenten spannende Informationen über die lokale Flora und Fauna liefern. Bis dahin lohnt sich ein Besuch der Naturschutzgebiete bei Crailsheim in der kalten Jahreszeit auf jeden Fall. In der Corona-Zeit sind Spaziergänge durch Naturschutzgebiete eine großartige Alternative zur Freizeit – aber seien Sie bitte rücksichtsvoll und bleiben Sie auf markierten Wegen “, sagte Distriktpräsident Wolfgang Reimer anlässlich der Jubiläen.

Hammersbachtal: Mosaik verschiedener Wohnräume
Im neuen Dorfgemeinschaftszentrum in Westgartshausen wird im Rahmen des Flurbereinigungsprozesses ein Treffpunkt und ein Informationszentrum errichtet. Dort können sich Bewohner und Gäste über Landkonsolidierung, Sehenswürdigkeiten, Naturschutzgebiete und Landschaftsmanagement informieren. Von hier sind es nur wenige Gehminuten zum Naturschutzgebiet Hammersbachtal. Dieses Tal zeichnet sich durch kleinräumige wechselnde Biotope aus. Besucher können auf dem Kirchsee mit seinen von Schilf, Schwarzerlen und Weiden gesäumten Ufern verweilen. Erlen-Bruchwald und Großseggenriede verbinden das Tal. Ein nun durchgehender Weg führt zum etwas kleineren Oberer Kirchsee. Es beherbergt eine besonders reiche Flora mit gelber Iris und Wasserhahnfuß. Die Talhänge mit ihren armen Wiesen, Weiden, Obstgärten und Hecken bilden den Kontrast zu den Feuchtgebieten. „Hier gedeihen seltene Pflanzen wie große zweiblättrige oder hellgelbe Kleeblätter. Zahlreiche Arten von Vögeln, Fröschen, Kröten, Molchen, Schmetterlingen, Heuschrecken und Wildbienen können im Naturschutzgebiet weitgehend ungestört leben und beobachtet werden “, sagte Reimer.

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Wacholderberg-Geigerswasen: Größte Wacholderheide im schwäbisch-fränkischen Keuperbergland
Auf dem südlich abfallenden Wacholderberg – im Volksmund als Wächeldersberch bekannt – hat sich im Untergrund des Gipskeuper aufgrund der Schafweide eine besondere Flora entwickelt. Reich geformte Wacholderbüsche und Feldahorne, knorrige Eichen und Weidenbuchen sowie Feldhecken mit Schlehen- und Wildrosenbüschen kennzeichnen die Hänge. „Seltene Blütenpflanzen machen das Gebiet besonders wertvoll, darunter deutscher Enzian, Silberdistel und Sonnenrose. Viele Vogelarten verwenden Heidekraut und Hecken zur Nahrungssuche oder zur Zucht “, betonte der Distriktpräsident. Besucher können Baumpipit, Turmfalke mit rotem Rücken und Turmfalke hören oder sehen. Das Heidekraut dient als Lebensraum für Eidechsen und zahlreiche Arten von Schmetterlingen, Wildbienen und Heuschrecken. Während das benachbarte Schlechtenberg aufgeforstet wurde, sind große Teile des Wächeldersberch bis heute als Naturschutzgebiet erhalten geblieben.

Neuer Hirte in Aktion
Die Ausweisung eines Naturschutzgebiets allein reicht nicht aus, um einen dauerhaften Schutz der Lebensräume und der biologischen Vielfalt zu gewährleisten. Wacholderheiden und Grasland müssen genutzt und gepflegt werden, damit sie nicht überwachsen. Ende 2019 trat der Hirte Marcel Kiefer die Nachfolge von Walter Fenn an, der 35 Jahre lang für die Beweidung der Schafe in der Region verantwortlich war. Zwei- bis dreimal im Jahr weiden die rund 500 Schafe aus Kiefer auf dem Wacholderberg. Dies geschieht hauptsächlich beim Hüten, wo Hirten und Hütehunde die Herde zusammenhalten. Wenn die Schafe einen großen Teil des Wachstums gefressen haben, ziehen sie weiter. Um die verstreuten Weideflächen, beispielsweise auch im Hammersbachtal, leicht zu erreichen, wurden bei der Landumstrukturierung Fahrwege ausgewiesen. Das Weiden von Schafen ist aus einem anderen Grund für den Naturschutz nützlich. Da Schafe Hunderte von Samen in Fell, Magen und Krallen tragen können, sorgen sie für die Verbreitung und den genetischen Austausch von Pflanzen- und Tierarten.

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Qualitätssicherung in Naturschutzgebieten
Das 25-jährige Bestehen der Naturschutzgebiete Wacholderberg-Geigerswasen und Hammersbachtal fällt in diesem Jahr mit einem Vegetationsinventar zusammen. Um eine solide Grundlage für die weitere Entwicklung der beiden Naturschutzgebiete zu erhalten, kartieren Biologen die Vegetation und erfassen so den aktuellen Zustand. Das Mapping soll sichere Daten erhalten und spezifische Maßnahmen zur Optimierung von Nutzung und Wartung empfehlen. Auf dem Wacholderberg kann dies beispielsweise bedeuten, dass Beginn und Dauer der Beweidung neu definiert, die Beweidung zurückgezogen oder verlängert wird.

Hintergrundinformation:

Warum muss Wacholderheide gepflegt werden?
Der Heidecharakter entstand seit Beginn des 19. Jahrhunderts aus weidenden Schafen. Um es langfristig zu erhalten, ist das Weiden mit Schafen unerlässlich. Die Schafe fressen das Gras, verhindern das Wachstum von Holz und halten die Landschaft offen. Mitgebrachte Ziegen fressen dornige Büsche weg. Auf diese Weise erhalten die Pflanzen und Tiere der Heide, die Licht und Wärme benötigen, immer genug Sonnenlicht. Wenn zu viele Büsche und Bäume aufgetaucht sind und den Schafen das Durchkommen erschweren, werden die Bäume von der Naturschutzbehörde gerodet. Der Schnitt wird dann entfernt, um keine befruchtende Wirkung zu erzielen. Der Schafstall im Naturschutzgebiet, den die Stadt Crailsheim mit Zuschüssen der Naturschutzverwaltung errichtet hat, unterstützt die Schaffarm. Hier können die Schafe die Nacht verbringen, kranke oder geschwächte Tiere können sich erholen. Der Stall wird auch zur jährlichen Schafschur im Frühjahr und zur Lagerung von Wolle verwendet.

Informationen für Besucher
Beide Naturschutzgebiete können von Westgartshausen aus zu Fuß erkundet werden. Die Wacholderberg-Geigerswasen liegen nordwestlich, die Hammersbachtal nordöstlich des Ortes. Dank des neuen Wegenetzes kann ein Besuch beider Naturschutzgebiete auf einer Rundtour kombiniert werden. Vom Sportplatz gehen Sie in Richtung Schafstall auf dem Wacholderberg, biegen aber vorher rechts ab und wandern bergauf durch die Wacholderheiden der Geigerswasen. Halten Sie sich oben rechts (nach Osten) und spazieren Sie nach einem kurzen Abschnitt durch Felder durch das Naturschutzgebiet Hammersbachtal in einem Bogen vom oberen zum unteren Kirchsee. Um die seltenen Tier- und Pflanzenarten zu schützen, müssen Besucher auf den Wegen innerhalb der Naturschutzgebiete bleiben, dürfen keine Pflanzen oder Tiere nehmen oder Feuer machen. Hunde müssen an der Leine sein. Reiten, Motorsport und alle Arten von Flugzeugen sind verboten.

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Naturschutzgebiet Wacholderberg-Geigerswasen
(Quelle: RP Stuttgart / Susanne Bonn)


Naturschutzgebiet Wacholderberg-Geigerswasen

Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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