
Mit der Flächenneuordnung in Uttenweiler löst das Land den Nutzungskonflikt zwischen Biber und Landwirtschaft. Die Flurbereinigung bietet sowohl für die Grundstücksbereitstellung als auch für die notwendigen Baumaßnahmen die perfekten Instrumente.
„Die Probleme, die zwischen Mensch und Biber entstehen können, sind immens. Allerdings schafft der Biber eine beachtliche Biodiversität, weshalb es zu Recht geschützt ist“, sagte der Minister für Ernährung, ländliche Angelegenheiten und Verbraucherschutz Peter Huk anlässlich einer virtuellen Übergabe des Zulassungsbescheides mit über 940.000 Euro im Flurbereinigungsverfahren Uttenweiler-Oberwachingen (Tobelbach) im Landkreis Biberach.
Minister Hauk dankte allen Beteiligten für ihr Engagement in diesem Pilotverfahren. In der nach diesem Anlass benannten Gemeinde Uttenweiler im Landkreis Biberach sorgt der Biber seit Jahren für Konflikte zwischen Landwirtschaft, Naturschutz und Wasserwirtschaft. Biberdämme sorgen immer wieder für Überschwemmungen, weshalb einige landwirtschaftliche Flächen nicht mehr ganzjährig bewirtschaftet werden können. Außerdem werden Ufereigenschaften ausgehöhlt, was die Bodenerosion verstärkt und für landwirtschaftliche Maschinen sogar ein Einsturzrisiko darstellt. Nicht zuletzt entstehen der Gemeinde hohe finanzielle Unterhaltskosten. Biber sind jedoch streng geschützt und verursachen durch ihren natürlichen Eingriff in die Flusslandschaft eine enorme Artenvielfalt.
Bodenordnung löst Konflikte
Das Instrument der Flurbereinigung scheint geschaffen. Der Konflikt kann langfristig durch eine Landneuordnung gelöst werden. Die umliegenden Grundstücke der Gemeinde werden in einen bis zu 60 m breiten Gewässerentwicklungskorridor verlegt. In diesem können Biber ungestört leben und eine hochwertige Auenlandschaft schaffen. Privatflächen, die bisher direkt an das Ufer des Tobelbachs grenzten, werden in höher gelegene und weiter entfernte Bereiche außerhalb des Korridors verlagert. Dort sind sie hochwassersicher und können besser und vor allem ganzjährig nach dem Mutterbodenwechsel bewirtschaftet werden.
„Dies ist eine Win-Win-Situation für den Artenschutz und die Landwirtschaft. Und ganz nebenbei wird durch die geplanten Erdmassenbewegungen ein größerer Retentionsraum für Dezentrales geschaffen Hochwasserschutzsagte Minister Hauk. Auch der Flurbereinigungsprozess fand statt ArgeLandentwicklung Aufmerksamkeit. Die Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft besteht aus Mitgliedern aller obersten Flurbereinigungsbehörden der Länder und des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Sie listet das Verfahren als Projekt des Monats Januar 2022 auf.
Am Ende der virtuellen Veranstaltung dankte der Minister allen Beteiligten für ihr Engagement und überreichte symbolisch den Förderbescheid an die Gemeinschaft der Flurbereinigungsteilnehmer.
Landesamt für Geoinformation und Ländliche Entwicklung: Flurbereinigung
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Inspiriert von Landesregierung BW