Phosphor-Kongress in Baden-Württemberg diskutiert wichtige Maßnahmen zur Rückgewinnung und Entsorgung von Klärschlamm
Vom 22. bis 23. November fand in Stuttgart der neunte Phosphor-Kongress Baden-Württemberg statt, der als einer der bedeutendsten Fachkongresse in Deutschland zu den Themen Klärschlamm-Entsorgung und Phosphor-Rückgewinnung gilt. In Zeiten, in denen die Europäische Kommission Phosphor zu den kritischen Rohstoffen Europas zählt, betonte Umweltstaatssekretär Dr. Andre Baumann die Bedeutung der Rückgewinnung dieses Rohstoffs und appellierte an die verstärkte Unterstützung und Beschleunigung der Maßnahmen.
Insbesondere wurde auf die Notwendigkeit des Aufbaus der Infrastruktur zur Rückgewinnung von Phosphor hingewiesen, um sich von einem unsicheren Weltmarkt unabhängiger zu machen. Der diesjährige Kongress bot der Fachwelt einen wichtigen Rahmen zum Austausch und zur Diskussion aktueller Entwicklungen auf diesem Gebiet.
Ein zentraler Schwerpunkt des Kongresses war die bevorstehende Pflicht zur Phosphor-Rückgewinnung in Deutschland ab 2029. Die Frage nach der Vorbereitung und Umsetzung dieser Pflicht stand im Mittelpunkt der Diskussionen. Dabei wurden konkrete Rückgewinnungspotentiale von Phosphor aus deutschen Klärschlämmen und deren Planungen erfasst und ausgewertet. Klärschlammerzeuger müssen bis zum Ende dieses Jahres Berichte zum Phosphor-Gehalt ihrer Klärschlämme und zu den Planungen für die künftige Phosphor-Rückgewinnung erstellen.
Der Phosphor-Kongress des Landes hat sich zu einer der bedeutendsten Fachveranstaltungen zu den Themen Klärschlamm-Entsorgung und Phosphor-Rückgewinnung entwickelt, die Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet sowie aus mehreren europäischen Staaten anzieht. Neben aktuellen Entwicklungen in Deutschland standen auch die europäische Perspektive sowie die Vermarktung und Nutzung von aus Klärschlamm oder Klärschlammasche gewonnenen Sekundärphosphaten im Fokus.
Es wird deutlich, dass die Herausforderungen der Klärschlamm-Entsorgung und Phosphor-Rückgewinnung dringende Handlungen erfordern, um die Unabhängigkeit von einem unsicheren Weltmarkt zu gewährleisten und die Ressourceneffizienz zu steigern. Der Phosphor-Kongress hat hierzu wichtige Impulse gesetzt und gezeigt, dass eine verstärkte Zusammenarbeit und der Ausbau der Infrastruktur entscheidende Schritte für die Zukunft sind.