
20 Jahre nach der Unterzeichnung der Europäischen Charta für Straßenverkehrssicherheit ruft die Expertenorganisation DEKRA dazu auf, die Anstrengungen für die Verkehrssicherheit nicht nachzulassen. Obwohl in den letzten zwei Jahrzehnten Erfolge erzielt wurden, sinkt die Zahl der Verkehrstoten seit rund zehn Jahren nur noch sehr langsam. DEKRA ist einer der 39 Erstunterzeichner der Charta im Jahr 2004 und setzt sich seitdem aktiv für eine sichere und nachhaltige Verkehrswelt ein. Die Organisation führt jährlich mehr als 31 Millionen Fahrzeugprüfungen in 24 Ländern durch, um technische Mängel zu erkennen und zu beheben. Zudem leistet DEKRA wichtige Beiträge zur Sicherheit von Fahrzeugen durch Homologation- und Typprüfungen sowie durch die Unfallforschung. Der jährlich erscheinende DEKRA Verkehrssicherheitsreport ist international angesehen und gibt konkrete Empfehlungen. Inzwischen haben sich mehr als 4.000 Mitglieder der Europäischen Charta für Straßenverkehrssicherheit angeschlossen. Während im Jahr der Unterzeichnung der Charta etwa 44.800 Menschen in den EU-Mitgliedstaaten bei Verkehrsunfällen starben, sank diese Zahl bis 2014 auf etwa 24.200. Seitdem hat sich die Reduktion deutlich abgeschwächt, jedoch variieren die Entwicklungen in den Mitgliedstaaten. Im vergangenen Jahr wurden nach vorläufigen Zahlen der Europäischen Kommission 20.400 Menschen auf den Straßen der EU getötet. Die zunehmende Nutzung von Smartphones und anderen elektronischen Geräten stellt eine weitere Herausforderung dar, die es anzugehen gilt. Assistenzsysteme und automatisierte Fahrfunktionen können menschliche Fehler abmildern, bergen aber auch neue Risiken. Es bleibt die Verantwortung der Menschen, sich auf das Fahren zu konzentrieren und nicht abgelenkt zu werden.
Im Folgenden sind einige Fakten und Daten, die das Thema weiter vertiefen:
- Unterzeichnung der Europäischen Charta für Straßenverkehrssicherheit: Am 6. April 2004 unterzeichneten Ministerinnen und Minister von 15 EU-Staaten und zehn Beitrittskandidaten in Dublin die Charta. Auch Repräsentanten von Verbänden und Unternehmen waren anwesend. Die Charta wurde ins Leben gerufen, um eine Plattform für alle zu schaffen, die sich für sicherere Straßen in Europa einsetzen und Erfahrungen teilen möchten. DEKRA gehörte zu den Erstunterzeichnern.
- Zahl der Verkehrstoten in der EU: Im Jahr der Unterzeichnung der Charta (2004) starben insgesamt etwa 44.800 Menschen in den EU-Mitgliedstaaten bei Verkehrsunfällen. Bis 2014 sank diese Zahl auf ca. 24.200. Seitdem hat sich die Dynamik der Reduktion deutlich abgeschwächt, obwohl die Entwicklungen in den Mitgliedstaaten unterschiedlich sind. Laut vorläufigen Zahlen der Europäischen Kommission wurden im vergangenen Jahr 20.400 Menschen auf den Straßen der EU getötet.
-
DEKRA als Mitglied der Charta: DEKRA ist seit der Unterzeichnung im Jahr 2004 ein aktives und geschätztes Mitglied der Europäischen Charta für Straßenverkehrssicherheit. Mit mehr als 31 Millionen Fahrzeugprüfungen in 24 Ländern ist DEKRA weltweit führend in Sachen Verkehrssicherheit. Die Organisation arbeitet auch im Bereich Homologation, Typprüfung und Unfallforschung und veröffentlicht den jährlichen DEKRA Verkehrssicherheitsreport.
-
Herausforderungen des Mobilitätswandels: Der Mobilitätswandel hin zu aktiven und nachhaltigen Verkehrsmitteln wie Fahrrad, Pedelec und E-Scooter bringt zusätzliche Herausforderungen mit sich. Zudem führen die Ablenkung durch Smartphones und andere elektronische Geräte zu einer erhöhten Gefahr im Straßenverkehr.
-
Rolle von Assistenzsystemen und automatisierter Fahrfunktionen: Diese Technologien können die Folgen menschlicher Fehler verringern, bergen jedoch auch neue Risiken. Es ist wichtig, dass Verkehrsteilnehmer sich weiterhin auf das Fahren konzentrieren und nicht durch die Funktionen des Fahrzeugs abgelenkt werden.
-
Mitglieder der Europäischen Charta für Straßenverkehrssicherheit: In den letzten 20 Jahren haben sich mehr als 4.000 Mitglieder der Charta angeschlossen. Die Mitglieder setzen sich aktiv für die Verbesserung der Straßenverkehrssicherheit ein und haben dazu beigetragen, Leben zu retten.
Tabelle: Aktuelle Entwicklungen bei der Verkehrssicherheit in ausgewählten EU-Mitgliedstaaten
Land | Verkehrstote 2010 | Verkehrstote 2015 | Verkehrstote 2019 |
---|---|---|---|
Deutschland | 3.602 | 3.475 | 3.046 |
Frankreich | 4.528 | 3.464 | 3.244 |
Italien | 3.520 | 3.427 | 2.736 |
Spanien | 1.890 | 1.688 | 1.755 |
Schweden | 266 | 270 | 220 |
Die Tabelle zeigt die Entwicklung der Verkehrstoten in ausgewählten EU-Mitgliedstaaten von 2010 bis 2019. In Deutschland sank die Zahl von 3.602 im Jahr 2010 auf 3.046 im Jahr 2019. In Frankreich und Italien war ein ähnlicher Trend zu beobachten, während in Spanien und Schweden die Zahlen insgesamt stabil blieben. Es ist wichtig anzumerken, dass dies nur eine Auswahl von Ländern ist und die Entwicklungen in anderen Mitgliedstaaten möglicherweise anders aussehen.
Die Europäische Charta für Straßenverkehrssicherheit und das Engagement von Organisationen wie DEKRA spielen eine wichtige Rolle bei der Förderung der Verkehrssicherheit in Europa. Dennoch ist es entscheidend, dass weiterhin Anstrengungen unternommen werden, um die Zahl der Verkehrstoten weiter zu reduzieren. Der zunehmende Einsatz von Assistenzsystemen und die Sensibilisierung der Verkehrsteilnehmer für potenzielle Gefahren sind Teil dieser Bemühungen. Es bleibt eine gemeinsame Verantwortung, die Sicherheit auf den Straßen zu gewährleisten und den Fortschritt in der Verkehrssicherheit voranzutreiben.
Quelle: DEKRA SE / ots