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CATL-Fabrik in Debrecen: Massive Pläne für Batterieproduktion in Ungarn

headline: Debrecen im Widerstand: Angst vor einer Umweltkatastrophe durch neue Batteriefabrik

Die ungarische Stadt Debrecen steht vor großen Veränderungen. Eine neue Batteriefabrik des chinesischen Konzerns CATL soll entstehen und 9000 Arbeitsplätze schaffen. Doch die Anwohner sind besorgt. Sie befürchten eine Umweltkatastrophe durch die Fabrik, die bereits als größte ausländische Investition in Ungarn gilt.

Das Kiesfeld, auf dem die Fabrik entstehen soll, ist gigantisch und erstreckt sich über eine Fläche von 300 Fußballfeldern. CATL ist einer der weltgrößten Hersteller von Akkus für Elektroautos und beliefert unter anderem Mercedes-Benz. Bereits in Erfurt befindet sich eine erste europäische Fabrik des chinesischen Unternehmens, die jedoch viel kleiner ist als der geplante Standort in Ungarn. In Debrecen sollen bis zu 100 Gigawattstunden produziert werden, während es in Erfurt zunächst lediglich 14 Gigawattstunden sind.

Trotz des wirtschaftlichen Potenzials, das die Batteriefabrik mit sich bringt, sind die meisten Menschen in Debrecen dagegen. Laut Umfragen sind zwei Drittel der Bevölkerung gegen den Bau. Besonders betroffen sind Anwohner wie die Ingenieurin Eva Kozma, deren Dorf nur zwei Kilometer von der Baustelle entfernt liegt. Sie befürchtet nicht nur eine Belastung der Umwelt, sondern auch einen enormen Energieverbrauch. Eva Kozma warnt: „Diese Fabrik wird ein schrecklicher Energiefresser sein. Im Winter mussten meine Kinder bei 18 Grad in der Schule sitzen, weil wir Energie sparen mussten. Wir werden immer abhängig von ausländischer Energie sein. Dann sind wir nicht mehr nur von Russland abhängig, sondern auch von China.“

Experten wie Tamás Matura, der Chinas Einfluss in Ungarn analysiert, sprechen von einem Schneeballeffekt. Chinesische Investoren sind seit Jahren im Land aktiv, und die ungarische Regierung unterstützt sie finanziell. So soll Premierminister Viktor Orban 800 Millionen Euro als Anreiz für den Deal mit CATL geboten haben. Das Gelände ist bereits verkauft, im Gegenzug erhält China Zugang zum EU-Binnenmarkt. Der Bedarf an Fachkräften für die Fabrik kann in Ungarn allein nicht gedeckt werden, aber das Land ist für ausländische Arbeitskräfte aufgrund Orban’s migrationsfeindlicher Politik wenig attraktiv.

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Ein weiteres Problem ist der Wasserverbrauch. Ungarn stützt einen Teil seiner Energieversorgung immer noch auf lange Lieferverträge für Erdgas mit Russland. Eine Batteriefabrik dieser Größenordnung würde die Abhängigkeit von beiden Ländern erhöhen. Landwirte fürchten zudem um ihre Saat und warnen vor einer Katastrophe, sollten ihre Brunnen austrocknen. CATL versucht die Ängste zu zerstreuen, indem sie betonen, dass der Wasserbedarf hauptsächlich über Abwasser gedeckt werden soll.

Der Bürgermeister von Debrecen, Laszlo Popp, sieht das Werk hingegen als einen wichtigen Baustein für die E-Mobilität und betont, dass die Umweltschutzstandards eingehalten werden müssen. Dennoch sind viele Menschen in Debrecen besorgt und kämpfen für den Schutz ihrer Heimat vor einer möglichen Umweltkatastrophe.

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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