Deutschland

Bundestag macht Weg frei für riesiges Energiepaket

BERLIN (dpa) – Der Deutsche Bundestag hat am Freitag den Weg für die Regierung frei gemacht, bis zu 200 Milliarden Euro an Subventionen für Haushalte und Unternehmen bereitzustellen, um die Belastung durch die hohen Energiepreise zu lindern, ein Plan, der mit Argwohn aufgenommen wird anderswo in Europa.

Der Gesetzgeber stimmte zu, das Geld einem staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds leihen zu lassen, und genehmigte eine Ausnahme von einer Regel, die der Aufnahme neuer Schulden strenge Grenzen auferlegt.

Bundeskanzler Olaf Scholz twitterte, die Entscheidung sei „eine gute Nachricht für alle, die mit Sorge auf ihre Betriebskosten schauen, sowie für kleine Unternehmen und Unternehmen“.

Einzelheiten darüber, wie genau der Plan funktionieren wird, müssen noch finalisiert werden. Ein von der Regierung ernanntes Expertengremium schlug letzte Woche ein zweistufiges System für den Teil des Pakets vor, der sich mit Erdgasrechnungen befassen würde.

Es schlug vor, dass der Staat die Kosten für die monatliche Rechnung der Gaskunden im Dezember übernimmt, gefolgt von einer Preissubvention für einen Teil ihres Verbrauchs ab Anfang nächsten Jahres.

Das Paket, das voraussichtlich bis 2024 laufen soll, soll auch helfen, die Strompreise zu begrenzen, wenn die Erhebung einer Abgabe auf die hohen Gewinne der Energiekonzerne nicht genug Geld bringt. Details zu diesem Aspekt werden noch bearbeitet.

Einige andere Länder der Europäischen Union sind der Meinung, dass der Schritt der größten Volkswirtschaft des 27-Staaten-Blocks mit ihnen hätte koordiniert werden sollen, und haben Bedenken geäußert, dass die Preise andernorts dadurch in die Höhe getrieben werden könnten.

Scholz hat den Plan wiederholt verteidigt und darauf bestanden, dass Deutschland sich mit dem Rest Europas solidarisiert. In einer Rede vor dem Deutschen Bundestag vor einem EU-Gipfel, der am Donnerstag eröffnet wurde, sagte er, dass dies gemessen über 2½ Jahre 2% des deutschen Bruttoinlandsprodukts ausmacht.

Siehe auch  Putin sagt, Russland könnte die Gaslieferungen nach Europa erhöhen

„Das ist in der Größenordnung der Pakete, die in diesem Jahr anderswo in Europa ausgearbeitet wurden und werden – zum Beispiel in Frankreich, in Italien oder in Spanien“, sagte er.

Quelle: APNews

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"