Ländlicher Raum

Bericht über das Sonderprogramm „Biodiversität“

Baden-Württemberg setzt sich mit dem Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt aktiv für den Erhalt der Biodiversität ein. Der begleitende Sachverständigenausschuss hat nun den Bericht für 2018 und 2019 vorgelegt und ein positives Zwischenergebnis gezogen.

Die drei beteiligten Ministerien Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt in Baden-Württemberg legte dem Ministerrat am Dienstag, dem 12. Januar 2021, den Bericht des begleitenden Sachverständigenausschusses für die Jahre 2018 und 2019 vor. „Die Erhaltung und Stärkung einheimischer Tier- und Pflanzenarten ist eine der dringendsten Aufgaben für die nächsten Jahre und Jahrzehnte „, Sagte Premierminister Winfried Kretschmann. Eine intakte biologische Vielfalt ist unsere Lebensversicherung. Das ehrgeizige Sonderprogramm trat zusätzlich zu dem im Juli 2020 in Kraft getretenen in Kraft Gesetz zur Stärkung der biologischen Vielfalt die Antwort darauf, dem Rückgang von Arten und Lebensräumen entschlossen entgegenzuwirken. „Wir sind mit unseren Bemühungen auf dem richtigen Weg“, fügte Kretschmann hinzu.

Dem Rückgang von Arten und Lebensräumen entgegenwirken

Das Sonderprogramm vereint die Bemühungen von drei Ministerien unter einem Dach: dem Umweltministerium, dem Ministerium für ländliche Gebiete und dem Verkehrsministerium. Die acht Wissenschaftler des Expertenausschusses haben die Umsetzung des Sonderprogramms in den Jahren 2018 und 2019 genau überwacht und bewertet. „Ihre Schlussfolgerung zu den ergriffenen Maßnahmen ist weitgehend positiv“, sagte der Umweltminister Franz Untersteller, Landwirtschaftsminister Peter Hauk und Verkehrsminister Winfried Hermann zusammen. Die Mitglieder des Expertenausschusses erkennen ausdrücklich an, dass die Landesregierung mutig und wirksam gegen den Rückgang von Arten und Lebensräumen vorgeht. „Der Sachverständigenausschuss hat die durch das Sonderprogramm eingeleiteten Maßnahmen und Impulse erkannt und deren Fortsetzung befürwortet, da nur eine mehrjährige zielgerichtete Aktion die gewünschten Wirkungen erzielt“, erklärten Untersteller, Hauk und Hermann.

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Insgesamt stellte die Landesregierung für das Sonderprogramm 2018 und 2019 ein Finanzvolumen von rund 30 Millionen Euro für spezifische Maßnahmen zur Stärkung der biologischen Vielfalt zur Verfügung. Weitere sechs Millionen Euro flossen in Überwachungsmaßnahmen. Für die bereits begonnene Phase des Sonderprogramms 2020 und 2021 hat die Landesregierung erneut ein Finanzvolumen von rund 30 Millionen Euro für die Durchführung von Projekten und weitere sechs Millionen Euro für Überwachungsmaßnahmen geplant.

Lebensräume schaffen, pflegen und vernetzen

Umweltminister Untersteller machte deutlich, dass das Landtag zur Bekämpfung des Rückgangs der biologischen Vielfalt weiterhin die Mittel für die in den nächsten Jahren eingeleiteten Maßnahmen genehmigen muss. „Die guten Ansätze des Programms müssen fortgesetzt werden.“ Dies gilt insbesondere für die Überwachung. „Nur eine systematische Langzeiterfassung ermöglicht es, die Wirksamkeit unserer Maßnahmen zu überprüfen und die Entwicklung der Arten zu bewerten.“

Der Minister bestätigte, dass es im dicht besiedelten Baden-Württemberg von entscheidender Bedeutung sei, Lebensräume für einheimische Tiere und Pflanzen zu schaffen, zu erhalten und zu vernetzen. „In der Vergangenheit haben wir auch auf Kosten der Natur und unserer natürlichen Ressourcen gearbeitet. Das muss sich sofort ändern “, betonte Untersteller. Aus diesem Grund arbeitet das Umweltministerium mit spezifischen Projekten zusammen, um Natura 2000 und Naturschutzgebiete zu erhalten und zu verbessern, Schutzmaßnahmen für gefährdete Tiere und Pflanzen zu verstärken, mehr Artenlebensräume in unserer Kulturlandschaft zu schaffen, Moore wieder zu benetzen und zu Ausbau des nationalen Biotopnetzwerks. „In den Jahren 2018 und 2019 haben wir als Umweltministerium im Sonderprogramm insgesamt 2.309 kleinere und größere Naturschutzmaßnahmen umgesetzt. Wir konnten auch unsere dringend benötigte Artenüberwachung verstärken oder neu starten. Zum Beispiel die landesweite Insektenüberwachung “, erklärte Umweltminister Untersteller.

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Impulse aus der Land- und Forstwirtschaft für die biologische Vielfalt

Das Land Baden-Württemberg zeichnet sich durch eine besondere Kulturlandschaft aus, die sich weitgehend aus der jeweiligen Landbewirtschaftung ergibt, betonte Landwirtschaftsminister Hauk. „Mit dem Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt ist es uns gelungen, im Einklang mit dem Management nachhaltige Impulse für den Erhalt der biologischen Vielfalt in unserer Kulturlandschaft zu setzen.“ In den Jahren 2018 und 2019 wurden die ersten relevanten Implementierungen aus den vom MLR finanzierten Projekten erzielt. So konnten beispielsweise die subventionierten Flächen „Brachgrünung mit Blütenmischungen“ deutlich erhöht werden. Um den Einsatz von Pestiziden zu reduzieren, wurden auch alternative Methoden für verschiedene Arten von Kulturpflanzen und Methoden zur Reduzierung der Drift wissenschaftlich getestet. „Wir müssen mit den Landwirten zusammenarbeiten, und wir müssen sie unbedingt in die Projekte einbeziehen. Es ist wichtig, dass wir umsetzbare Maßnahmen entwickeln “, sagte Hauk.

Im Wald könnten viele angewandte, gebietsrelevante Impulse für die Lebensräume von Insekten, Kleinwild und anderen bedrohten Arten gesetzt werden. Insbesondere der Naturschutz in nichtstaatlichen Wäldern mit zwei Dritteln der Waldfläche wird künftig von Konzepten und Finanzierungsangeboten wie dem integrierten Bewirtschaftungsplan oder dem vertraglichen Naturschutz profitieren. „In der Schadenssituation des letzten Jahres waren Methoden zur Erfassung von Waldstrukturen mittels Fernerkundung unverzichtbar. Deshalb haben wir unseren Wunsch bekräftigt, die Mittel für die Überwachung zu stabilisieren “, betonte Hauk.

Verbesserung der Rasenflächen auf Straßen

Verkehrsminister Winfried Hermann begrüßt auch die Fortsetzung des Programms: „Das Sonderprogramm hat es in den letzten Jahren ermöglicht, rund 80 Hektar Gras auf Straßen zu verbessern. Jetzt können Insekten dort Nahrung und einen geeigneten Lebensraum finden. Die Fortsetzung der Maßnahmen wird ihre positive Wirkung weiter verstärken. Ich bin beeindruckt von dem Engagement vieler Gemeinden, die erkannt haben, dass Straßenränder, Rastplätze und Kreisverkehre mit der richtigen Gestaltung und Wartung auch zur Stärkung der biologischen Vielfalt beitragen können. Unsere Konkurrenz „Blühende Verkehrsinseln“ Mit der Auszeichnung „Golden Wildbiene“ hat dieses erfolgreiche Engagement dazu beigetragen, es zu stimulieren und sichtbar zu machen. „“

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Umweltministerium: Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt

Ministerium für ländliche Gebiete und Verbraucherschutz: Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt

Verkehrsministerium: Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt

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Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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