
Mit knapp 500 Millionen Euro aus den europäischen Strukturfonds wird die Landesregierung in den nächsten sieben Jahren weiter in die Zukunft des Landes investieren. Im Fokus stehen die Entwicklung des ländlichen Raums, die Innovationsfähigkeit der Wirtschaft, eine Verbesserung der Ausbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten sowie der Klimaschutz.
„Des Europäischer Fonds für regionale Entwicklung EFRE und die Europäischer Sozialfonds ESF sind wichtige Instrumente zur Förderung der Innovations- und Klimapolitik sowie der Arbeits- und Sozialpolitik in Baden-Württemberg. Der gemeinsame Start beider Programme in der Förderperiode 2021 bis 2027 unterstreicht die enge Zusammenarbeit bei der Planung der Förderprogramme, aber auch bei der Umsetzung der geförderten Projekte. Für Baden-Württemberg stellt die Europäische Union rund 279 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und rund 218 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds zur Verfügung“, sagte der Minister für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Peter Hauk, am Mittwoch, 17. November 2021 anlässlich der gemeinsamen Auftaktveranstaltung für die Förderperiode 2021 bis 2027 der Europäischen Strukturfonds EFRE und ESF in Stuttgart.
„Ein stärkerer Klimaschutz kann nur durch kontinuierliche Innovation erreicht werden. Darüber hinaus sind berufliche Qualifikationen der Schlüsselfaktor für die digitale und ökologische Transformation. EFRE und ESF leisten einen wichtigen Beitrag, um den Wandel aktiv mitzugestalten“, ergänzt Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut.
„Mit der ESF-Plus-Förderung leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Armutsbekämpfung im Land. Wir helfen Arbeitslosen beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt. Darüber hinaus trägt der ESF Plus zur Fachkräftesicherung vor allem in den Bereichen Bildung und Ausbildung bei“, so die Staatssekretärin im Sozialministerium Dr. Ute Leidig.
Im Rahmen der ressortübergreifenden Auftaktveranstaltung trafen sich Vertreter aus den Bereichen Kommunen, Wirtschaft, Wissenschaft, Soziales und Umwelt, Verwaltung und Öffentlichkeit in Podiumsdiskussionen, Interviews und Filmen per Livestream Informiert über die zentralen Themen und Ziele der beiden EU-Fonds und über konkrete Projektbeispiele. „Unser besonderer Dank gilt allen Partnern der beiden Programme, die an der Gestaltung der Programme mitgewirkt haben. Erst dann ist die Programmplanung zu einer runden Angelegenheit geworden“, sagte Minister Hauk.
Stärkung der Innovationsfähigkeit des Unternehmens
„Ein stärkerer Klimaschutz und die Transformation zu einem CO2-schlechte Wirtschaft kann nur durch kontinuierliche Innovation erreicht werden. Mit dem Aus- und Ausbau der wirtschaftsnahen Infrastruktur, der Unterstützung von Hightech-Gründungen, Technologietransferangeboten und unseren erfolgreichen RegioWIN-Wettbewerb Mit Hilfe von EU-Mitteln und zusätzlichen Landesmitteln möchten wir die Innovationsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) in Baden-Württemberg stärken. Davon profitiert unser gesamter Wirtschaftsstandort“, sagte die Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut.
Nachhaltige Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft sind die Schlüssel zu einer ressourcenschonenden und klimaneutralen Wirtschaft. Auch das EFRE-Programm 2021 bis 2027, das das Land Baden-Württemberg der EU-Kommission zur Genehmigung vorgelegt hat, wird stark von den Europäischer Grüner Deal. Auch und gerade für den ländlichen Raum bieten sich hier große Chancen. „Der ländliche Raum und die dort wachsenden Rohstoffe bieten enorme Chancen für eine nachhaltige Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft. Das Holz aus unseren Wäldern ist eine wertvolle Ressource, die im Sinne des Klima- und Ressourcenschutzes nachhaltig genutzt werden muss. Die Förderung von KMU mit Potenzial zur Technologieführerschaft und RegioWIN tragen auch zur Wertschöpfung im ländlichen Raum bei“, betonte Minister Hauk.
In Stadt- und Industriegebieten nutzt die nachhaltige Kreislaufbioökonomie Sekundärrohstoffquellen, um durch biologische Prozesse und die Nutzung biologischen Wissens Rohstoffe wieder verfügbar zu machen oder neue zu generieren. Mit der EFRE-Förderung der entsprechenden Bioraffinerien ist es möglich, Rohstoffe aus Abfall und Abwasser oder Abluft beispielsweise aus Industrieanlagen für eine biotechnologische CO . (wieder)zugewinnen2-Recycling zu verwenden. „Damit uns die Transformation zu einer nachhaltigen Lebens- und Wirtschaftsweise in Baden-Württemberg gelingt, brauchen wir innovative und breit anwendbare Lösungen in allen Lebensbereichen. Die Förderung der nachhaltigen zirkulären Bioökonomie ist ein wichtiger Baustein, um unsere Umwelt, Ressourcen und das Klima auch in Zukunft zu schützen“, betonte der Ministerialdirektor im Ministerium für Umwelt, Klima und Energie, Helmfried Meinel.
Verbesserung der Ausbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten
Der ESF unterstützt die Inklusion sozial benachteiligter Menschen und die Verbesserung von Ausbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten. „Es gibt Menschen, die trotz der guten allgemeinen Arbeitsmarktlage keine Berufsperspektive finden. Dazu wollen wir den Menschen eine Chance geben – auch unter schwierigen Umständen oder im zweiten Anlauf. Der ESF gibt uns die Möglichkeit, Neues auszuprobieren, insbesondere um Menschen mit schwierigen Problemen den Weg in die Arbeitswelt zu öffnen“, so die Staatssekretärin im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration, Dr. Ute Leidig . Dazu gehören mehr Teilzeit-Ausbildungsmöglichkeiten für alleinstehende Frauen, die dauerhafte Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen in den ersten Arbeitsmarkt und die Förderung der unterstützten Ausbildung benachteiligter Jugendlicher. „Wie überall gibt es auch in einem wohlhabenden Land wie Baden-Württemberg Armut, und das wirksamste Mittel zur Armutsbekämpfung ist ein existenzsichernder Lohn“, sagte Staatssekretär Dr.
Mit dem ESF setzt Baden-Württemberg zudem einen besonderen Fokus auf Beschäftigte in kleinen und mittelständischen Unternehmen. „Berufsqualifizierung ist der Schlüsselfaktor, um den digitalen und ökologischen Wandel zu meistern. Den Strukturwandel in der Wirtschafts- und Arbeitswelt können wir nur mit qualifizierten Fachkräften bewältigen. EFRE und ESF leisten einen wichtigen Beitrag dazu, dass wir mit dem Wandel nicht nur Schritt halten, sondern ihn auch aktiv mitgestalten“, ergänzt Minister Dr. Hoffmeister Herb.
Die Arbeitswelt von morgen braucht neue Kompetenzen. Mit zunehmender Digitalisierung verändert sich die Berufs- und Arbeitswelt: Unternehmen und Mitarbeiter stehen vor komplexen Herausforderungen – und benachteiligte Menschen, die keinen Zugang zur digitalen Welt haben, werden weiter ins Abseits gedrängt. Dies unterstreicht die Bedeutung einer aktiven, unterstützenden Politik der beiden EU-Fonds für die soziale und wirtschaftliche Zukunft Baden-Württembergs.
„EFRE und ESF arbeiten nicht nur lokal, sondern sind auch Eckpfeiler der europäischen Integration in der Gemeinschaft auf der Grundlage von Solidarität. Daher wollen wir in der Förderperiode 2021 bis 2027 die Vernetzung und Zusammenarbeit über Grenzen hinweg weiter ausbauen“, sagte Minister Peter Hauk zu den Gestaltungsmöglichkeiten für die Umsetzung des Programms.
Die Europäischen Strukturfonds
Das EFRE-Programm Baden-Württemberg 2021 bis 2027 ist Teil der Innovationsstrategie Baden-Württemberg richtet und unterstützt die Prioritäten zukünftiger Technologien und Kompetenzen sowie Ressourcen- und Klimaschutz. Bei der Planung und Umsetzung arbeiten das Ministerium für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz als EFRE-Verwaltungsbehörde, das Wirtschaftsministerium, das Wissenschaftsministerium und das Umweltministerium eng zusammen.
Europäischer Fonds für Regionalentwicklung Baden-Württemberg
Europäischer Fonds für regionale Entwicklung Baden-Württemberg: Förderperiode 2021 bis 2027
Im ESF-Programm Baden-Württemberg 2021 bis 2027 stehen nachhaltige Beschäftigung, lebenslanges Lernen und Fachkräftesicherung sowie soziale Inklusion, gesellschaftliche Teilhabe und Armutsbekämpfung im Programmschwerpunkt. Das Sozialministerium (ESF-Verwaltungsbehörde) und das Wirtschaftsministerium setzen das Programm in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftsministerium, dem Bildungsministerium und dem Justizministerium um.
.
Inspiriert von Landesregierung BW