
Um Wälder fit für die Zukunft zu machen, erforscht die forstwirtschaftliche Versuchs- und Forschungsanstalt in einem Projekt die Saat klimasensibler Bäume für zukünftige Waldgenerationen. So lässt sich herausfinden, wie die Wälder, aus denen heute Saatgut gewonnen wird, mit dem Klima von morgen zurechtkommen.
„Ob Bäume, die heute mit wenig Wasser und viel Hitze auskommen, schon besonders an Trockenheit angepasst sind und ob ihr Nachwuchs deshalb besser für sie ist Wälder der Zukunft unsere Forscher an der Forstwirtschaftliche Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) mit Hochdruck. Um dem Klimawandel im Wald entgegenzuwirken, brauchen wir Bäume, die klimaresilient sind“, sagte die Ministerin für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Peter Hauk.
An vielen Stellen müssen sie Wald immer öfter mit wenig Niederschlag auskommen. Bei manchen Bäumen verursacht dies massive Trockenschäden – andere kommen besser damit zurecht. Im Rahmen eines Projekts wollen die Forstforscher der FVA unter anderem klären, ob sich diese Bäume bereits an die Trockenheit angepasst haben und ob das hier gewonnene Saatgut bereits an das Klima angepasst ist. Hier könnte es mitentscheiden, wie die Wälder von morgen aussehen.
Wälder an das Klima von morgen anpassen
„Wir wollen herausfinden, wie die Wälder, aus denen wir heute Saatgut produzieren, den klimawandelbedingten Veränderungen von morgen gewachsen sind“, erklärte Forstminister Peter Hauk. Zudem werden Waldbestände, die die Trockenheit bisher gut verkraftet haben, genauer untersucht.
„Mit diesem Forschungsprojekt leistet die FVA einen wichtigen Beitrag zur öffentlichen Debatte um die Chancen verschiedener Anpassungsstrategien der Forstbetriebe im Klimawandel“, sagt Prof. Dr. Ulrich Schraml, Direktor der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA). „Hier untersuchen wir die natürlichen Anpassungsprozesse der Bäume, sammeln dann aber geeignetes Saatgut, das Waldbesitzern hilft, ihre Wälder aktiv an das Klima von morgen anzupassen. Damit zeigen wir wissenschaftlich begründete Alternativen zu der pauschalen Behauptung auf, dass sich die Natur angesichts des Klimawandels ohne den Menschen am besten entwickeln würde. „
Je nach Standort unterschiedliche Anforderungen
Ob ein Wald am Hang, in Höhenlagen oder im Flachland – alle Orte bieten unterschiedliche Bedingungen. Ein Team der FVA analysiert die verschiedenen Standorte und erforscht, wie sich Bäume an Trockenheit anpassen. Die Reaktionen der Bäume sind sehr unterschiedlich. Manche kommen mit wenig Wasser gut zurecht und diese Bäume können helfen, den Wald klimastabiler zu machen. Auch Jahrringbreiten und Genproben von Blättern, Nadeln und Knospen werden untersucht.
In der Debatte um den Wald spielen Emotionen traditionell eine große Rolle. „Waldbesitzer und Förster müssen ihre täglichen Entscheidungen auch auf wissenschaftliche Aussagen stützen können. Dazu brauchen wir ein Bild von der Zukunft des Waldes und eine Einschätzung der Handlungsalternativen, die für die Verantwortlichen im Wald, aber auch die Öffentlichkeit nachvollziehbar sind. Daran arbeiten wir“, betonte Schraml.
Notfallplan für den Wald auf dem Land
Baden-Württemberg investiert insgesamt 3,3 Millionen Euro über die „Waldnotfallplan“ (PDF) in praxisnahen, lösungsorientierten Projekten. 18 Forschungsprojekte der FVA wollen Antworten finden, etwa auf die Herausforderungen der Klimawandel gemeistert werden kann. Von Trockenstress bei der Buche über neue Wege in der satellitengestützten Erfassung von Waldschäden, der Untersuchung alternativer Baumarten bis hin zum gesellschaftlichen Engagement in der Wiederaufforstung werden sieben Forschungsschwerpunkte bearbeitet.
Projekte im Rahmen des Waldnotfallplans
Projektübersicht „Trockenstresstolerante Saatkulturen von Buche, Tanne und Fichte“
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Inspiriert von Landesregierung BW