Baden-Württemberg: Holzbau als Schlüssel zur Klimafreundlichkeit und wirtschaftlicher Entwicklung
Stuttgart – In einer Zeit, in der der Klimawandel unbestreitbar an Dringlichkeit gewinnt, hat der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, bei der 46. Fachtagung Holzbau in Stuttgart betont, dass Baden-Württemberg als waldreiches Bundesland die Chance hat, eine führende Rolle im Bereich des Holzbaus einzunehmen. Seine Aussagen wurden von einer Ausstellung der Gewinner des Holzbaupreises Baden-Württemberg 2024 untermauert, die das innovative Potential von Holz in der Architektur verdeutlichten.
Hauk beschrieb die Wälder Baden-Württembergs nicht nur als Lebensräume, sondern auch als essentielle Akteure im Klimaschutz, die CO₂ speichern und somit zur Verringerung der Treibhausgase beitragen. "Wir müssen die Vorteile des modernen Holzbaus nutzen, um ökologische, architektonische und ökonomische Potentiale voll auszuschöpfen", sagte Hauk. Die Fachtagung bot Einblicke in aktuelle Bauprojekte, die den vielseitigen Einsatz von Holz verdeutlichten, wie etwa das viergeschossige Mietgebäude der GBG-Wohnbaugesellschaft in Mannheim.
Die Veranstaltung thematisierte auch die Herausforderungen und Chancen des Holzbaus, inklusive planerischer Aspekte und der Bedeutung von Brandschutz. „Mit unserer Holzbau-Offensive setzen wir klare Zeichen für eine nachhaltige Entwicklung“, so Hauk. Dies schließt unter anderem ansteigende Anforderungen an staatliche Bauvorhaben ein, wo mittlerweile rund die Hälfte in Holzbauweise errichtet wird.
Erhebliche Auswirkungen auf die heimische Wirtschaft
Die Initiativen zur Förderung des Holzbaus bringen nicht nur ökologische Vorteile. Der Ausbau dieser Bautradition könnte zahlreiche Arbeitsplätze im Forst- und Holzsektor schaffen und somit einen bedeutenden Beitrag zur regionalen Wirtschaftsstruktur leisten. Hierbei wird eine steigende Nachfrage nach geschulten Fachkräften und modernster Technologie erwartet. In der Tat haben bereits über 25.000 Fachplanerinnen und Fachplaner an Schulungen im Rahmen des Programms "Auf Holz Bauen" teilgenommen.
Die Holzbau-Offensive Baden-Württemberg zielt darauf ab, nicht nur die Baukultur zu fördern, sondern auch das Land als Modellregion für holzbasierte Carbon Removals im Sinne des "New European Bauhaus" zu positionieren. Dies könnte dem Land helfen, eine Vorreiterrolle in der europaweiten Klimaschutzdiskussion einzunehmen und gleichzeitig innovative Baupraktiken zu etablieren, die in der Zukunft wichtiger werden.
Zukünftige Perspektiven und Herausforderungen
Mit der anhaltenden Urbanisierung und den steigenden Anforderungen an Wohnraum steht der Holzbau vor der Herausforderung, Konzepte für bezahlbares und flexibles Wohnen zu entwickeln. Die Diskussionen auf der Fachtagung haben gezeigt, dass neue technische Entwicklungen und Planungskompetenzen nötig sind, um Holzbauprojekte effizient und nachhaltig umzusetzen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Initiativen in Baden-Württemberg für den Holzbau eine richtungsweisende Strategie darstellen, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen, wirtschaftliches Wachstum zu fördern und innovativen Wohnraum zu schaffen. Der Erfolg dieser Offensive könnte als Modell für andere Regionen und Bundesländer dienen und langfristige Veränderungen in der Baukultur Deutschlands anstoßen.
