In Baden-Württemberg beginnt die umfassende Sequenzierung positiver Coronavirus-Proben. Ein breites Netzwerk von Universitätskliniken und -labors im Land hat sich zusammengeschlossen, um so viele positive Proben wie möglich auf Mutationen zu untersuchen und so die Ausbreitung von Covid-19 einzudämmen.
In Baden-Württemberg beginnt die umfassende Sequenzierung positiver SARS-CoV-2-Proben. Die Universitätskliniken in Freiburg, Heidelberg und Tübingen und der Staatliches Gesundheitsamt In Zusammenarbeit mit ihren Partnern wurden bereits rund 1.000 positive Proben vollständig sequenziert. Sowohl die Varianten von SARS-CoV-2, die erstmals in Großbritannien (B.1.1.7) beschrieben wurden, als auch die in Südafrika (B.1.351), die infektiöser sind, wurden sequenziert und ebenfalls in Baden gefunden -Württemberg. Universitätskliniken und private Labors bauen derzeit die notwendige Logistik auf, um die Kapazitäten weiter zu erhöhen.
Mutationen schnell erkennen und gezielte Maßnahmen ergreifen
„Durch die systematische Untersuchung des Virus auf Veränderungen können Mutationen, die ein besonderes Risiko bergen, beispielsweise hinsichtlich der Übertragbarkeit, der Schwere der Erkrankung und der Wirksamkeit von Impfstoffen, schnell identifiziert und gezielte Maßnahmen ergriffen werden. Darüber hinaus kann das Auftreten weiterer Veränderungen im Virus und das Auftreten neuer Varianten schnell identifiziert und begrenzt werden. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, so schnell, zuverlässig und umfassend wie möglich mehr zu wissen. Nur so können wir die Verbreitung von Covid-19 eindämmen. Ich bin dankbar, dass sich ein breites Netzwerk unserer Universitätskliniken und -labors im Land zusammengeschlossen hat, um so viele positive Proben wie möglich auf Mutationen zu testen. In Baden-Württemberg können wir in wenigen Tagen 100 Prozent der positiven Proben analysieren “, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Montag, den 8. Februar in Stuttgart. Nur eine Woche zuvor hatte das Das Kabinett gab grünes Licht, um die Proben aller positiven Koronatests in Zukunft auf Varianten untersuchen zu lassen.
„Die Übersicht über den Anteil bekannter Virusvarianten sowie die Entdeckung neuer relevanter Virusmutationen ist für die Kontrolle und Überwachung des Infektionsprozesses von großer Bedeutung. Die gute Laborlandschaft im Land, sowohl im privaten Sektor als auch in den Universitätskliniken und im staatlichen Gesundheitsamt, leistet hier einen wichtigen Beitrag und arbeitet eng zusammen “, betonte der Gesundheitsminister Manne Lucha.
„Mit ihrer hervorragenden Laborkompetenz und ihren Kapazitäten leisten unsere Universitätskliniken einen wesentlichen Beitrag zur Aufrechterhaltung des erforderlichen Wissens über die Ausbreitung des Virus. Wir werden immer schneller dabei, neue Mutationen zu entdecken und zu entschlüsseln “, sagte der Wissenschaftsminister Theresia Bauer. Die Universitätskliniken in Heidelberg und Tübingen in Zusammenarbeit mit außeruniversitären Partnern Europäisches Labor für Molekularbiologie (EMBL) und der Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) und das DFG-Sequenzierungszentrum können mehrere tausend Proben pro Woche sequenzieren. Ergänzt wird dies durch die Kapazitäten an den anderen Universitätskliniken und in den privaten Labors, so dass im Land genügend Sequenzierungskapazitäten vorhanden sind, um alle positiven Proben zu untersuchen. „Die jetzt etablierte Struktur wird uns jetzt und in Zukunft helfen“, sagte Bauer.
Eine eigene landesweite Datenbank bringt wissenschaftlichen Mehrwert
Daten würden schnell an die gesendet Robert Koch Institut berichtet. „Auf diese Weise leistet Baden-Württemberg einen wichtigen Beitrag, um einen Überblick über die Ausbreitung des Virus und die Mutationen in Deutschland zu erhalten.“ Darüber hinaus wird eine eigene nationale Datenbank für wissenschaftliche Zwecke eingerichtet. „Die erhaltenen Daten bieten nicht nur einen Mehrwert für die Verbreitung des Virus. Sie werden es Wissenschaftlern und damit der Gesellschaft ermöglichen, neues Wissen über Virusmutationen zu erlangen. Diese können dann zur Entwicklung neuer Impfstoffe und Therapeutika verwendet werden “, betonte Bauer. Insbesondere bei der Bekämpfung der Pandemie sollten Forschung und Gesundheitsversorgung Informationen sehr eng austauschen: Forschungsergebnisse sollten sofort in neue Therapien und auch in die epidemiologische Beurteilung der Situation einfließen.
Vorgelagerte PCR-Tests wurden bereits allgemein eingeführt
Informationen über das Vorhandensein der bekannten Virusmutanten können auch durch spezifische, gezielte PCR-Tests bereitgestellt werden. Diese Methode ist in Laboratorien in Baden-Württemberg bereits allgemein etabliert. Die nachgeschaltete vollständige Genomsequenzierung kann die Virusvarianten bestätigen und genetische Veränderungen und neue Virusvarianten nachweisen.
Bisher wurden in Baden-Württemberg insgesamt 1046 Fälle mit Virusvarianten an das Landesgesundheitsamt geschickt, das seit Mitte Januar auch die spezielle PCR-Diagnostik durchführt, von denen 532 Fälle die Mutante Großbritanniens waren (B. .1.1.7) und in 24 Fällen im Zusammenhang mit der südafrikanischen Mutante (B.1.351), in zwei Fällen mit der brasilianischen Variante (B1.1.28). In 488 Fällen wurde die Mutante noch nicht differenziert.
Sequenzierung in Baden-Württemberg
Angesichts der aktuellen Situation der Pandemie erwartet das Land bis zu 10.000 positive Proben pro Woche. Durch Sequenzierung des gesamten Genoms sollen diese Proben nicht nur auf die beiden bisher bekannten, sondern auf alle Virusvarianten und neu auftretenden Veränderungen untersucht werden.
Nach der aktuellen Testverordnung zahlt die Bundesregierung für die Untersuchung von fünf Prozent der positiven Proben. Den Rest zahlt der Staat und stellt 31,5 Millionen Euro zur Verfügung.
Die britische Virusmutante B.1.1.7 erschien erstmals am 24. Dezember 2020 in Baden-Württemberg. Am 11. Januar 2021 wurde die mutierte Variante B.1.351 erstmals auch in einer Familie nachgewiesen, die aus Baden-Württemberg angereist war Südafrika am 13. Dezember 2020. In der Zwischenzeit wurden beide Varianten auch bei Menschen gefunden, die keinen Kontakt zu Großbritannien oder Südafrika hatten.
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