Baden-Württemberg fördert Bibliotheksversorgung im ländlichen Raum mit 100.000 Euro
Baden-Württemberg – Im Rahmen einer Initiative zur Stärkung der kulturellen Infrastruktur fördert das Land acht Projekte zur Verbesserung der Bibliotheksversorgung im ländlichen Raum mit insgesamt rund 102.000 Euro. Diese Maßnahme zielt darauf ab, den Zugang zu Informationen, Wissen und kulturellen Bildungsangeboten zu erleichtern und somit die gesellschaftliche Teilhabe zu fördern.
Die Projekte, die sich über die Städte Heitersheim, Horb, Osterburken und Schönau sowie die Gemeinden Ebringen, Herbolzheim, Deggingen und Illerkirchberg erstrecken, wurden von einer unabhängigen Jury aus Fachleuten des Bibliotheksbereichs ausgewählt. Das Engagement der Kommunen und das ehrenamtliche Engagement sollen dazu beitragen, dass Bibliotheken zu zentralen Orten des Austausches und der Begegnung werden.
Kunststaatssekretär Arne Braun äußerte sich positiv zu den Vorhaben: „Die Projekte ebnen mit großem Engagement der Kommunen und vorbildlichem ehrenamtlichen Engagement den Weg für den niedrigschwelligen Zugang zu Informationen und Wissen. Sie ermöglichen wichtige Kultur- und Bildungsangebote und schaffen kreative Räume für die Gemeinschaft.“
Eines der herausragenden Projekte ist die geplante Neueinrichtung einer barrierefreien Stadtbibliothek in Heitersheim, die in zentraler Lage und Nähe zu einem Schulcampus entstehen soll. Ziel ist es, eine moderne Bibliothek zu schaffen, die Aufenthaltsqualität und Willkommenskultur fördert.
Ein weiteres Beispiel bildet die Stadt Osterburken, die eine mediathekähnliche Einrichtung plant, um die bibliothekarischen Angebote nach dem Wegfall einer bestehenden Bücherei aufrechterhalten zu können. Speziell für Kinder und Jugendliche wird ein Projekt speziell zum Ausbau des Medienangebots im Bereich Konsolen- und Onlinespiele durchgeführt, was die Bücherei als Treffpunkt und Austauschort stärken soll.
Zusätzlich ist der Umbau einer katholischen Bücherei in Unterkirchberg geplant, um eine verbesserte Nutzbarkeit und Barrierefreiheit für jüngere Nutzergruppen zu gewährleisten.
Mögliche Auswirkungen der Förderung
Die Investition in die Bibliotheksversorgung kann weitreichende positive Auswirkungen auf die ländlichen Gemeinden haben. Zum einen fördern moderne und gut ausgestattete Bibliotheken die Medienbildung der Bevölkerung, insbesondere bei jungen Menschen, die einen großen Teil ihres Alltags in diesen Einrichtungen verbringen könnten. Dies könnte sich auch günstig auf die Digitalisierungskompetenz der Gemeinde auswirken.
Darüber hinaus stärken solche Projekte die soziale Kohäsion, indem sie Räume der Begegnung und gemeinsamen Aktivitäten schaffen. Die gezielte Ansprache von Zielgruppen, wie etwa Jugendlichen durch moderne Medien und Gaming-Angebote, kann dazu beitragen, die Bibliotheken als attraktive Orte zu positionieren, die viele Generationen ansprechen.
Ein weiterer positiver Effekt könnte darin liegen, dass Fachkräfte im Bibliothekswesen gefördert werden, was langfristig zu einer Professionalisierung und Weiterentwicklung der Bibliothekslandschaft führt. Auch das ehrenamtliche Engagement könnte durch solche Initiativen incentiviert werden, da Menschen sehen, dass ihre Beteiligung an kulturellen Projekten wertgeschätzt wird.
Insgesamt zeigt sich, dass die Förderung von Bibliotheken im ländlichen Raum nicht nur für den Zugang zu Wissen von Bedeutung ist, sondern auch zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts und der kulturellen Identität in diesen Gemeinden beitragen kann. Die Rückkehr der Bibliothek in die gesellschaftliche Mitte könnte als wichtiger Schritt hin zu lebenswerteren ländlichen Regionen gewertet werden.