Nach den heutigen Protesten von tausenden Thyssenkrupp-Beschäftigten gegen ihrer Meinung nach fehlende Transparenz des Managements beim Einstieg des neuen Miteigentümers EPCG, hat der nordrhein-westfälische Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) deutlich gemacht, dass er jetzt die Verantwortlichen des Stahlproduzenten in der Pflicht sieht, sich zu erklären, wie man sich die Zukunft vorstellt. Laumann betonte die Bedeutung des Stahlstandorts Duisburg, da 40 Prozent des deutschen Stahls dort hergestellt werden. Er unterstrich, dass dies auch maßgeblich für den Erhalt der deutschen Industrienation sei und ohne eigenen Stahl wesentliche Teile der Industrie verloren gehen könnten, was wiederum den Wohlstand beeinträchtigen würde.
Um Nordrhein-Westfalen als Industrieland zu stärken, sei eine starke Stahlproduktion unerlässlich. Die Landesregierung von NRW habe klargemacht, dass eine Konzeption entwickelt werden müsse, die betriebsbedingte Kündigungen vermeidet und die Mitbestimmung respektiert. In diesem Zusammenhang forderte Laumann Thyssenkrupp auf, die Belegschaft in die Entscheidungsprozesse einzubeziehen und Gespräche mit dem Betriebsrat sowie der Gewerkschaft IG Metall zu führen.
Angesichts der bevorstehenden Strukturveränderungen in der Stahlproduktion erinnerte der NRW-Arbeitsminister daran, dass sowohl das Land als auch der Bund Thyssenkrupp mit zwei Milliarden Euro Förderung unterstützt haben, um die Transformation in der Stahlindustrie zu erleichtern. Die Forderungen von Karl-Josef Laumann zielen darauf ab, die langfristige Zukunft des Stahlstandorts Duisburg zu sichern und sicherzustellen, dass die Interessen der Beschäftigten sowie die industrielle Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands gewahrt bleiben.