Kultur, Sport, Medien & Tourismus

Antisemitismus im Religionsunterricht bekämpfen

Kirchen und Religionsgemeinschaften haben eine Neuauflage der Fellbacher Erklärung unterzeichnet. Damit wird die Bekämpfung des Antisemitismus betont, indem dieser als gemeinsame Aufgabe im Religionsunterricht thematisiert wird.

Die für den Religionsunterricht an den Schulen in Baden-Württemberg zuständigen Kirchen und Religionsgemeinschaften haben ihr gemeinsames Ziel erneuert: Nämlich sich für ein Klima der gegenseitigen Achtung, Wertschätzung und des Zusammenhalts aller am Schulleben Beteiligten einzusetzen – unabhängig von der jeweiligen Welt Weltanschauung und Religionszugehörigkeit. Sie haben einen unterschrieben Weiterentwicklung der Fellbach-Erklärung (PDF) ab 2015 und betonen besonders den Kampf gegen Antisemitismus.

Wörtlich heißt es im erweiterten Teil der Erklärung, die am 31. Mai 2022 in der Stuttgarter Synagoge an den Kultusminister abgegeben wurde Theresa Schopper übergeben: „Die Kirchen und Religionsgemeinschaften, die in Baden-Württemberg den Religionsunterricht an den Schulen errichten, verpflichten sich insbesondere, antisemitische Äußerungen und Aktionen aufzugreifen und jeder antisemitischen Haltung entschieden entgegenzutreten. Sie sehen sich in der Verantwortung, Solidarität zu fördern zwischen Menschen unterschiedlichen Glaubens und unterschiedlicher Weltanschauung, wo immer möglich, und jeder Form von Diskriminierung entgegenzuwirken.“

Wettbewerb „Abraham hat viele Kinder – Glaube verbindet“ startet

„Der soziale Zusammenhalt ist enorm wichtig. Die vergangenen Wochen und Monate der Pandemie und des Krieges in der Ukraine, die den Zusammenhalt belasten, haben uns das besonders deutlich gemacht“, sagt Bildungsministerin Theresa Schopper und fügt hinzu: „Ich bin dankbar, dass auch das Land und die Kirchen als Religionsgemeinschaften zusammenarbeiten, um sich für diesen Zusammenhalt einzusetzen und seine Bedeutung auch in unseren Schulen zu thematisieren. Mit der Fellbacher Erklärung unterstreichen sie ihr wichtiges Anliegen und zeigen auch deutlich, dass Antisemitismus in unserer Gesellschaft keinen Platz hat.“

Siehe auch  Neue Managementstrukturen für das Badische Staatstheater geplant

Inzwischen haben die Kirchen und Religionsgemeinschaften gemeinsam mit dem Kultusministerium und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Stuttgart Wettbewerb „Abraham hat viele Kinder – Glaube verbindet“ (PDF) gestartet. Er richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab der neunten Klasse und ist mit einem Preisgeld von 21.000 Euro dotiert.

Fellbacher Erklärung ursprünglich 2015 unterzeichnet

Die Fellbacher Erklärung wurde ursprünglich im April 2015 in Fellbach unterzeichnet und dem damaligen Kultusminister Andraes Stoch übergeben.

In Baden-Württemberg ist der Religionsunterricht für folgende Konfessionen eingerichtet: römisch-katholisch, evangelisch, altkatholisch, syrisch-orthodox, orthodox, jüdisch, islamisch-sunnitisch und alevitisch.

Ministerium für Kultus, Jugend und Sport: Fellbacher Erklärung zur Kohäsion im Religionsunterricht (PDF)
Ministerium für Kultur, Jugend und Sport: „Abraham hat viele Kinder – Glaube verbindet“ (PDF)

Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

Ähnliche Artikel

Kommentar verfassen

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"