Baden-Württemberg beteiligt sich am bundesweiten „Aktionstag gegen Spielsucht“ am 29. September mit einer Informationskampagne. Unter dem Motto „Geh nicht dein Glück aufs Spiel“ werden vor allem junge Menschen in den sozialen Netzwerken angesprochen.
Während der Pandemie und der vorübergehenden Schließung der Spielhallen hat die Teilnahme am Online-Glücksspiel besorgniserregend zugenommen. Und diese Online-Spiele machen deutlich süchtiger als herkömmliches Glücksspiel in Spielhallen. Darauf weist das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration hin und das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg anlässlich des bundesweiten „Aktionstages gegen Spielsucht“ am Mittwoch, 29.09.2021.
Sozial- und Gesundheitsminister Manne Lucha ist besorgt: „Online-Spiele sind immer und überall verfügbar und man kann bargeldlos bezahlen – das macht diese Form des Spielens besonders gefährlich. Wir müssen aufklären und auf die wesentliche Suchtgefahr hinweisen. Aktuelle Studiendaten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zeigen, dass fast 20 Prozent derjenigen, die Online-Casinospiele spielen, problematisches oder sogar abhängiges Spielverhalten aufweisen. „
Auf das Suchtrisiko aufmerksam machen und über das Suchtrisiko aufklären
Baden-Württemberg beteiligt sich mit einer Informationskampagne am Aktionstag. Unter dem Motto „Geh nicht dein Glück aufs Spiel“ werden vor allem junge Menschen in den sozialen Netzwerken angesprochen. Diese Social Media Pakete sind so aufbereitet, dass sie von Multiplikatoren in verschiedenen sozialen Netzwerken verteilt werden können. Zum anderen werden die entwickelten Motive auf Postkarten gedruckt. Damit möglichst viele Menschen für das Thema Spielsucht sensibilisiert werden, gibt es die Postkarten ab Donnerstag, 30. September, auch als CityCard in Restaurants zum kostenlosen Mitnehmen. Die Karten sind an rund 750 Standorten in den Städten Ludwigsburg, Stuttgart und Esslingen, Heidelberg und Mannheim, Karlsruhe und Ettlingen, Freiburg, Villingen-Schwenningen, Konstanz, Tübingen und Reutlingen, Ulm und Friedrichshafen zu finden. Für Interessierte verweisen die Kartenrückseite und die Motive der Social Media Pakete auf die Website „Spaß statt Sucht“ des Landesgesundheitsamtes. Dort finden Interessierte weitere Informationen und Anlaufstellen für Betroffene.
Dr. Gottfried Roller, Leiter des Landesgesundheitsamtes Baden-Württemberg, erklärt: „Die Kampagnenmotive weisen auf die spezifischen Risiken des Online-Glücksspiels hin. Um den Aktionstag möglichst realitätsnah zu gestalten, ist das Internet daher eine ideale Möglichkeit, über konkrete Risiken zu informieren. Mit der Hybrid-Kampagne wollen wir die Zielgruppe lebensecht ansprechen und der Kampagne so die größtmögliche Reichweite verleihen. „
Neuer Glücksspielstaatsvertrag
Ebenfalls neu in diesem Jahr ist die Glücksspielstaatsvertrag 2021 (PDF)die am 1. Juli in Kraft getreten ist. Dies öffnet den Glücksspielmarkt, indem beispielsweise Online-Glücksspielangebote wie Online-Pokervarianten oder Online-Casinospiele zugelassen werden. Damit soll dem illegalen Markt besser entgegengewirkt werden. Um dabei den Spielerschutz zu gewährleisten, wird zukünftig für alle Anbieter und Spiele ein Spielersperrsystem entwickelt. Darüber hinaus wird es anbieterbezogene Spielkonten und eine Datei geben, um das parallele Spielen mit einem und mehreren Anbietern zu verhindern. Außerdem wird ein anbieterübergreifendes Wettlimit festgelegt und zu diesem Zweck eine Limitdatei erstellt. Außerdem soll ein automatisiertes System zur Früherkennung von spielsuchtgefährdeten Spielern aufgebaut werden. All dies ist ein wichtiger Schritt zu mehr Spieler- und Jugendschutz. Dennoch bleibt es von großer Bedeutung, über die Risiken des Glücksspiels und deren Folgen zu informieren.
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Inspiriert von Landesregierung BW