Die Landwirtschaftsministerkonferenz findet vom 29. September bis 1. Oktober in Dresden statt. Landwirtschaftsminister Peter Hauk betonte, dass dDie Ergebnisse der Borchert-Kommission müssen zeitnah und umfassend umgesetzt werden. Zudem müssen der Planungsprozess beschleunigt und Hindernisse beseitigt werden. Im Zweifel muss der Tierschutz Vorrang vor dem Emissionsschutz haben.
„Die Landwirtschaft befindet sich in einem tiefgreifenden Transformationsprozess. Globalisierte Märkte, fortschreitender Klimawandel und veränderte gesellschaftliche Erwartungen werden ihr Zukunftsbild bestimmen. Die bäuerlichen Familienbetriebe spielen eine zentrale Rolle, und wir müssen sie dabei unterstützen“, betonte der Landwirtschaftsminister Peter Hauk anlässlich Amtschefs und Landwirtschaftsministerkonferenz (AMK) in Dresden (Sachsen).
Landwirtschaftliche Betriebe befinden sich in einem Spannungsfeld, wenn es darum geht, ökologisch verantwortungsvolles und tierschutzgerechtes Verhalten zugunsten des ländlichen Raums in unternehmerischen und gesamtwirtschaftlichen Erfolg umzuwandeln. Und gleichzeitig versorgen sie die Bevölkerung mit Nahrung. „Um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen und baden-württembergischen Landwirtschaft im Binnenmarkt der Europäischen Union (EU) zu erhalten, sollten wir EU-weit einheitliche Produktionsbedingungen anstreben. Bis dahin müssen wir dafür sorgen, dass höhere nationale Standards angemessen ausbalanciert werden“, betonte die Ministerin.
Vor dem Hintergrund geopolitischer Veränderungen und der Folgen des Klimawandels erhält die Stärkung der regionalen Lebensmittelversorgung einen neuen Stellenwert, da sie zur Ernährungssouveränität Deutschlands und Europas beiträgt.
Einführung einer Tierschutzsteuer überfällig
Die aktuell eingetrübte Marktlage im Schweine- und Schweinebereich ist ein Beispiel dafür. Schweinehalter brauchen Unterstützung, vor allem Planungssicherheit und Perspektive. Daher ist es notwendig, die Vorschläge der Borchert-Kommission schnell und umfassend umzusetzen. Leider sind Verbraucher meist nicht bereit, an der Ladentheke mehr für Tierwohl und regionale Produkte auszugeben. „Deshalb ist die von der Borchert-Kommission geforderte Einführung einer Tierschutzsteuer logisch und überfällig. Mit den Einnahmen können Landwirte in tierschutzfreundliche Ställe investieren“, betonte Hauk. Zudem sollen der Planungsprozess beschleunigt und Hindernisse beseitigt werden. „Im Zweifel muss der Tierschutz Vorrang vor dem Emissionsschutz haben“, sagte die Ministerin.
Die Ankündigung einer vereinfachten und wirksamen Unterstützung für Schaf-, Ziegen- und Mutterkuhbetriebe ist auch für Familienbetriebe eine gute Nachricht. „Auf der Sonderministerkonferenz für Landwirtschaft Anfang des Jahres habe ich mich für die Einführung einer gekoppelten Stützung der Schaf-, Ziegen- und Mutterkuhhaltung in Deutschland ausgesprochen. Und der Bonus kommt! Jetzt setze ich mich dafür ein, dass wir diese gekoppelte Tierprämie wirklich unbürokratisch und ohne große Auflagen umsetzen“, bekräftigte Minister Hauk seine Forderung.
Unbürokratische Unterstützung bei extensiver Tierhaltung
„Die extensive Tierhaltung ist besonders umwelt- und tierfreundlich und trägt zudem zum Erhalt der Kulturlandschaft und der Artenvielfalt bei. Das schätzen wir besonders in Baden-Württemberg, wo sich viele Tierhaltungsbetriebe täglich für den Erhalt unserer schönen und vielfältigen Heimat einsetzen, denn B. die Alb oder den Schwarzwald“, sagte der Minister. Gleichzeitig sind diese Wirtschaftszweige aber oft eher unwirtschaftlich und nur mit sehr hohem Arbeitsaufwand zu bewältigen. Dieses große Engagement, mit dem die vielen sozialen erbrachten Leistungen wird derzeit nicht ausreichend vom Markt honoriert, so dass es ab 2023 eine unbürokratische Unterstützung über eine gekoppelte Prämie geben wird, die ohne zusätzliche Belastungen wie Landbindung oder Weidetagebuch auskommen muss weisen auf die schwierige Arbeitssituation in Familienunternehmen hin und schaffen mit dieser Prämie gleichzeitig neue Belastungen im Unternehmen“, betonte Minister Hauk.
Auch Baden-Württemberg hat sich im Rahmen der AMK für mehr Wertschätzung von Lebensmitteln eingesetzt. Pro Kopf werden pro Jahr 75 Kilogramm Lebensmittel weggeworfen – zwölf Millionen Tonnen bundesweit. Mehr als die Hälfte stammt aus privaten Haushalten, einem wichtigen Teil der Lebensmittelwertschöpfungskette. Hauk betonte: „Das ist eine wichtige Stellschraube im Kampf gegen den Klimawandel. Außerdem müssen Verbraucher den Wert von Lebensmitteln kennen, um sie schätzen zu können. Dazu müssen wir noch stärker sensibilisieren, die Menschen intensiver aufklären und in Bildungsarbeit investieren. „
Die Landwirtschaftsministerkonferenz
Die Landwirtschaftsministerkonferenz (AMK) ist eine Fachkonferenz für Land- und Forstwirtschaft und ländliche Entwicklung, in der die Agrarminister und Senatoren des Bundes und der Länder vertreten sind. Die Beschlüsse der AMK dokumentieren den gemeinsamen agrarpolitischen Willen, der für die nachhaltige Entwicklung der Land- und Forstwirtschaft wichtig ist.
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