Die Abfallbilanz für das Jahr 2023, die vom Umweltministerium in Baden-Württemberg veröffentlicht wurde, zeigt deutliche Fortschritte in der Entwicklung der Abfallwirtschaft des Landes. Abfälle werden nicht mehr einfach entsorgt, sondern als wertvolle Ressourcen betrachtet, die so weit wie möglich wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden müssen. Das Ziel ist es, die Menge an Bioabfall und Wertstoffen im Hausmüll zu halbieren.
Die Entwicklung der Abfallmengen im Jahr 2023 zeigt, dass die öffentlich-rechtlichen Entsorger rund 14 Prozent weniger Abfälle als im Vorjahr angenommen und entsorgt haben. Besonders positiv ist die Reduzierung der Menge an kommunal entsorgten Baumassenabfällen um mehr als 25 Prozent, was zur Schonung des knappen Deponieraumes im Land beiträgt.
Ein erfreulicher Trend ist auch die Abnahme der häuslichen Abfälle pro Einwohner auf ein historisches Tiefststand. Insbesondere die Sammelmenge am Wertstoff Papier ist gesunken, was auf eine verbesserte Mülltrennung und Abfallvermeidung hindeutet. Jedoch konnte die Menge an häuslichen Bioabfällen nicht gesteigert werden, was hauptsächlich auf trockene Sommer zurückzuführen ist. Trotzdem stieg die Vergärungsquote auf 73 Prozent, was bedeutet, dass das Land seinem Klimaschutzziel, alle häuslichen Bioabfälle energetisch zu verwerten, näherkommt.
Ein weniger erfreulicher Aspekt ist die weiter steigenden Abfallgebühren, die für einen Vier-Personenhaushalt in Baden-Württemberg im Jahr 2024 bei 190,27 Euro liegen. Dies entspricht einer Erhöhung um 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Insgesamt lässt sich sagen, dass Baden-Württemberg auf einem guten Weg ist, Abfälle als wertvolle Ressource zu betrachten und vermehrt in die Kreislaufwirtschaft einzubeziehen. Durch eine verbesserte Mülltrennung, Sammlung von Wertstoffen und energetische Verwertung von Bioabfällen kann das Land weiterhin Fortschritte in der Abfallwirtschaft machen und seinen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten.