Im ersten Quartal dieses Jahres setzte sich der Preisanpassungsprozess bei den Immobilienpreisen in Deutschland fort: Der Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) erreichte einen Wert von 174,7 Punkten und lag damit über alle Objektarten 5,3 % unter dem Vorjahreswert und 0,3 % unter dem Wert des Vorquartals. Gegenüber dem bisherigen Index-Höchststand im zweiten Quartal 2022 beläuft sich die Preiskorrektur inzwischen auf 10,3 %. Die Wohnimmobilienpreise büßten im ersten Quartal dieses Jahres – verglichen mit dem Vorjahreszeitraum – 4,3 % ein. Bei den Preisen für Gewerbeimmobilien war mit -9,6 % im Jahresvergleich eine deutlich stärkere Preisanpassung als bei Wohnimmobilien festzustellen.
Der vdp-Index wird seit 2010 von vdpResearch quartalsweise erhoben und basiert – im Gegensatz zu anderen Immobilienindizes – auf der Auswertung echter Immobilientransaktionsdaten von mehr als 700 Kreditinstituten. Dadurch deckt der Index Quartal für Quartal die Preisentwicklungen auf dem gesamten deutschen Markt für Wohn- und Gewerbeimmobilien ab.
In den Top 7-Städten entwickelten sich die Wohnimmobilienpreise mit einem durchschnittlichen Rückgang um 4,3 % im Vergleich zum Vorjahresquartal exakt so wie im gesamten Bundesgebiet. Unterschiede weisen allerdings die individuellen Veränderungsraten auf. Am resilientesten zeigten sich im Anfangsquartal 2024 die Metropolen Köln, Düsseldorf und Stuttgart. Während die Entwicklungen in Berlin und Frankfurt am Main ungefähr den Durchschnittswert erreichten, waren die Preiskorrekturen in Hamburg und München am stärksten.
Bei den Gewerbeimmobilienpreisen gab es einen Rückgang von knapp 10 %. Büroimmobilien verzeichneten eine Preiskorrektur von 9,9 % und Einzelhandelsimmobilien von 8,9 %. Die Entwicklung der Neuvertragsmieten in den Assetklassen Büro und Einzelhandel stieg zwischen den Anfangsquartalen 2023 und 2024 um 2,9 % bzw. 3,3 %. Die höchsten Renditen auf Jahressicht wurden in Berlin und München erzielt. Im Durchschnitt erhöhten sich die Mieten in den sieben Metropolen um 4,5 %, die Renditen um 9,4 %.
Der Gewerbeimmobiliensektor geht weiterhin durch eine Phase struktureller Herausforderungen. Die Preiskorrekturen bei den Gewerbeimmobilienpreisen werden auch in den Folgequartalen erwartet. Die Anspannung auf dem Gewerbeimmobilienmarkt wird voraussichtlich das gesamte Jahr 2024 andauern.
Es lastet ein immenser Druck auf dem Mietwohnungsmarkt. Die Nachfrage übersteigt das Angebot bei Weitem. Die Mieten steigen weiter, wenngleich nicht mehr ganz so rasant wie in den Vorquartalen. Angesichts der nach wie vor deutlich hinter den politischen Zielen zurückliegenden Baufertigstellungen werden Wohnimmobilien auf längere Zeit knapp bleiben – mit entsprechenden Folgen für die weitere Entwicklung der Mieten.
Hier sind weitere Daten zur Entwicklung der Immobilienpreise in Deutschland:
Wohnimmobilienpreise | Gewerbeimmobilienpreise | |
---|---|---|
Vergleich zum Vorjahreszeitraum | -4,3 % | -9,6 % |
Vergleich zum Vorquartal | -0,2 % | -0,8 % |
Preiskorrektur seit Höchststand im Q2 2022 | -8,6 % | -17,2 % |
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Preise für Wohn- und Gewerbeimmobilien in Stuttgart in den kommenden Quartalen entwickeln werden. Der Immobilienmarkt in der Region ist bekannt für seine hohe Nachfrage und begrenztes Angebot, was möglicherweise zu weiteren Preisanpassungen führen könnte. Es wird interessant sein zu beobachten, ob sich die Preiskorrektur bei Gewerbeimmobilien fortsetzt und wie sie den lokalen Markt beeinflusst. In Bezug auf Wohnimmobilien ist zu erwarten, dass die Preise aufgrund der anhaltenden Knappheit weiter steigen werden. Die Entwicklung der Mieten wird ebenfalls kritisch beobachtet, da der Mietwohnungsmarkt stark unter Druck steht.
Quelle: Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) e.V. / ots