Wirtschaft

Rapp besucht Slowenien und Kroatien auf Delegationsreise

Baden-Württemberg intensiviert wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Slowenien und Kroatien

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp aus dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus hat eine Unternehmensdelegation nach Slowenien und Kroatien begleitet, um die wirtschaftliche Zusammenarbeit weiter auszubauen. Beide Länder gelten als vielversprechende Handelspartner mit großem Wachstumspotenzial für Baden-Württemberg.

Die viertägige Delegationsreise startete am 19. September 2023 und hatte das Ziel, Möglichkeiten für eine vertiefte wirtschaftliche Zusammenarbeit zu erörtern. Insbesondere für den Mittelstand in Baden-Württemberg bieten Slowenien und Kroatien interessante Märkte mit hohem Wachstumspotenzial. Um diese Potenziale zu nutzen, wurden politische Gespräche sowie Direktkontakte zu Unternehmen in Ljubljana und Zagreb organisiert. Die Reise fand in Zusammenarbeit mit Baden-Württemberg International (BW_i) statt, einer Einrichtung zur Förderung internationaler Geschäftsbeziehungen.

Staatssekretär Rapp betonte vor der Abreise die bereits bestehenden guten bilateralen und multilateralen Beziehungen mit beiden Ländern. Baden-Württemberg arbeitet seit vielen Jahren im Rahmen der Strategie für den Donauraum der Europäischen Union (EUSDR) eng mit Slowenien und Kroatien zusammen. Innerhalb des Schwerpunktbereichs 8 („Förderung der Wettbewerbsfähigkeit von KMU“) koordiniert Baden-Württemberg gemeinsam mit dem kroatischen Wirtschaftsministerium die Arbeitsgruppe, an der auch Slowenien beteiligt ist. Die Themen Innovation, Technologietransfer, Clusterentwicklung, Bioökonomie und Digitalisierung der Wirtschaft stehen hier im Fokus.

Zudem unterhält Baden-Württemberg seit 2005 eine gemischte Regierungskommission mit Kroatien, um die wirtschaftliche Zusammenarbeit beider Länder voranzubringen. In der letzten Sitzung wurden beispielsweise verstärkte Kooperationen zwischen den Handelskammern und Industrieverbänden beider Länder besprochen. Daher stehen auch Gespräche mit Vorständen der Außenhandelskammer sowie der Geschäftsführung der kroatischen Wirtschaftskammer auf dem Reiseprogramm des Staatssekretärs.

Im Rahmen der politischen Gespräche während der Reise sollen vor allem die Themen ökologische und digitale Transformation, Regulierung von Künstlicher Intelligenz auf EU-Ebene, Lage der Industrie, Cyber-Sicherheit sowie Strategien zur Fachkräftesicherung und zur Gewinnung von Wasserstoff als wichtigem Standortfaktor für die Wirtschaft behandelt werden. Auch die weiteren Aktivitäten im Rahmen der EU-Strategie für den Donauraum und der russische Angriffskrieg auf die Ukraine werden diskutiert.

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Ein weiterer Programmpunkt der Reise ist eine Konferenz zum Thema Bioökonomie, die Staatssekretär Rapp gemeinsam mit seinem kroatischen Amtskollegen Hrvoje Bujanović abschließen wird. Die Konferenz zielt darauf ab, Geschäftsmöglichkeiten für Unternehmen in diesem Bereich aufzuzeigen und findet innerhalb der EU-Strategie für den Donauraum statt.

Der Abschluss der Reise findet mit einem Besuch des Unternehmens KONČAR – D&ST (KONČAR – Verteilungs- und Spezialtransformatoren) in Zagreb statt. KONČAR ist ein traditionsreiches kroatisches Unternehmen, das in den Bereichen Stromerzeugung und -distribution, Schienenverkehr und Industrieproduktion tätig ist.

Staatssekretär Rapp äußerte seine Erwartungen an die Reise und betonte die Bedeutung konkreter Ergebnisse und wertvoller Kontakte für die mitreisenden Unternehmen. Zudem sollen gemeinsame Ziele und Kooperationsfelder für die kommenden Monate identifiziert werden, von denen beide Seiten profitieren können.

Im Hinblick auf die Handelsbeziehungen zwischen Baden-Württemberg und Slowenien ergibt sich ein interessantes Bild. Obwohl Slowenien ein kleinerer Handelspartner für das Bundesland ist, bietet es gute Wachstumschancen. Im Jahr 2022 exportierte Baden-Württemberg Waren im Wert von 1,128 Milliarden Euro nach Slowenien, ein Zuwachs von 16,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die wichtigsten Exportgüter waren Maschinen, Kraftwagen und Metallerzeugnisse. Gleichzeitig importierte Baden-Württemberg Waren im Wert von 2,251 Milliarden Euro aus Slowenien.

Auch die Handelsbeziehungen zwischen Baden-Württemberg und Kroatien zeigen ein positives Bild. Seit dem EU-Beitritt Kroatiens im Jahr 2013 stiegen die Exporte aus Baden-Württemberg um etwa 159 Prozent an. Im Jahr 2022 wurden Waren im Wert von 735,7 Millionen Euro nach Kroatien verkauft, ein Anstieg von 11,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die wichtigsten Exportgüter waren pharmazeutische Erzeugnisse, Maschinen und Kraftwagen. Gleichzeitig importierte Baden-Württemberg Waren im Wert von 607,9 Millionen Euro aus Kroatien.

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Die Delegationsreise nach Slowenien und Kroatien ist somit ein wichtiger Schritt zur weiteren Vertiefung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Baden-Württemberg und beiden Ländern. Durch den Austausch von Expertise, die Stärkung von Kooperationsfeldern und die Schaffung von neuen Geschäftsmöglichkeiten sollen die Handelsbeziehungen weiter gestärkt werden. Dies bietet Chancen für den Mittelstand und hilft beiden Seiten, von den Wachstumspotenzialen in den Bereichen grüne und digitale Transformation zu profitieren.

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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