Wirtschaft

CyberSicherheitsForum Nr. 5: Aktuelle Trends und Schutzmaßnahmen

Cyber-Resilienz als unverzichtbarer Bestandteil der Cybersicherheit: Experten diskutieren beim fünften Cybersicherheitsforum in Stuttgart


Cyberangriffe nehmen stetig zu und stellen eine ernstzunehmende Bedrohung für Unternehmen und Kommunen dar. Um sich effektiv davor zu schützen, ist eine Stärkung der Cyber-Resilienz unerlässlich. Diese und weitere Fragen wurden kürzlich auf dem fünften Cybersicherheitsforum in Stuttgart diskutiert, das in diesem Jahr sowohl vor Ort bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart als auch online stattfand.

Der stellvertretende Ministerpräsident Thomas Strobl eröffnete das Forum und betonte die Notwendigkeit einer stärkeren Abwehr gegen Cyberkriminelle. Gerade Baden-Württemberg als Innovationsregion sei ein attraktives Ziel für Angreifer, daher müsse die Resilienz der Unternehmen kontinuierlich gestärkt werden. Dies bedeute, dass Unternehmen die Fähigkeit entwickeln müssen, sich vor Angriffen zu schützen, diese zu erkennen, angemessen darauf zu reagieren und sich schnell davon zu erholen.

Cyberangriffe verursachen der deutschen Wirtschaft jährlich einen Schaden von 206 Milliarden Euro. Auch Kommunen sind inzwischen vermehrt Ziel von Cyberkriminellen. Angesichts dieser bedrohlichen Lage konzentrierte sich das fünfte Cybersicherheitsforum auf das Thema „Cyber-Resilienz“ und erarbeitete fünf konkrete Ansätze, um diese zu stärken. Dazu gehören:

  1. Cybersicherheit muss Chefsache sein.
  2. Investitionen in personelle und finanzielle Ressourcen sind erforderlich.
  3. Der eigene Schutz muss regelmäßig überprüft werden.
  4. Schwachstellen müssen aktiv aufgespürt und beseitigt werden.
  5. Mitarbeiter müssen sensibilisiert und geschult werden.

Um die Chefs von Behörden, Kommunen und kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) für das Thema Cybersicherheit zu sensibilisieren, bereitet das Innenministerium Baden-Württemberg gemeinsam mit der Hochschule Aalen und den Industrie- und Handelskammern (IHK) ein Beratungskonzept namens „CyberWuP“ vor. In diesem Rahmen sollen Unternehmen in einem etwa einstündigen Gespräch vor Ort beraten und für die Themen Cybersicherheit und ihre Verantwortung sensibilisiert werden. Nach einer ersten Sicherheitsanalyse soll dann an konkreten Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit gearbeitet werden.

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Die Cybersicherheitsagentur Baden-Württemberg (CSBW) bietet mit der Cyber-Ersthilfe BW ein telefonisches Beratungsangebot an, das nicht nur präventiv tätig ist, sondern auch Betroffenen bei der Bewältigung von Cybersicherheitsvorfällen oder -verdachtsfällen hilft. Die CSBW ist rund um die Uhr erreichbar.

Um die Cyber-Resilienz zu stärken, müssen alle Akteure im Bereich Cybersicherheit gemeinsam handeln und die erforderlichen Voraussetzungen für mehr Sicherheit schaffen. Es bedarf daher eines vorausschauenden Handelns der Politik und verstärkter Investitionen in Cybersicherheit. Dies betonte auch Prof. Dr. Haya Shulman, Leiterin am Fraunhofer Institut und Trägerin des Deutschen IT-Sicherheitspreises. Sie forderte ambitionierte Ziele und entschlossenes Handeln von der Politik, um effektiv gegen Cyberkriminalität vorgehen zu können.

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Cybersicherheitsforums war die Zusammenarbeit von Polizei und Justiz. Daniel Lorch, Erster Kriminalhauptkommissar beim Polizeipräsidium Reutlingen, erläuterte in seinem Vortrag, wie das weltweit agierende Hacker-Netzwerk HIVE aufgedeckt und zerschlagen wurde. Die Zusammenarbeit von Polizei und Justiz spiele hierbei eine entscheidende Rolle. Auch Minister Thomas Strobl betonte die Notwendigkeit einer koordinierten Vorgehensweise zur Stärkung der Sicherheitsarchitektur und zur Bekämpfung von Cyberkriminalität.

Das Cybersicherheitsforum hat sich in den letzten fünf Jahren zu einer bedeutenden Veranstaltung im Bereich Cybersicherheit entwickelt. In diesem Jahr nahmen mehr als 800 Personen an der Veranstaltung teil. Durch die Kombination von Präsenz- und Online-Teilnahme konnte eine breite Öffentlichkeit erreicht werden. Partner des Forums sind die IHK Region Stuttgart, das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus sowie die drei baden-württembergischen Sicherheitsbehörden – die Cybersicherheitsagentur, das Landeskriminalamt und das Landesamt für Verfassungsschutz.

Die Bedrohung durch Cyberangriffe wächst stetig. Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen, Behörden und Kommunen ihre Cyber-Resilienz stärken und effektive Maßnahmen ergreifen, um den Angriffen von Cyberkriminellen standzuhalten. Das fünfte Cybersicherheitsforum hat hierzu wichtige Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen geliefert und gezeigt, dass die Zusammenarbeit aller Akteure von entscheidender Bedeutung ist.

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Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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