Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel: Verkehrsministerium fördert Begrünung von Städten und Gemeinden
Die zunehmende Anzahl von Hitzetagen und Trockenperioden erfordert eine bessere Vorbereitung unserer Städte und Gemeinden. Um die Auswirkungen des Klimawandels in den Innenstädten abzumildern und das Stadtklima zu kühlen, setzt das Verkehrsministerium auf die Entsiegelung von Flächen und die Begrünung der urbanen Umgebung. Durch das Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) unterstützt das Ministerium Kommunen finanziell bei der Umsetzung entsprechender Maßnahmen.
Insbesondere in dicht bebauten Gebieten heizen sich Städte und Gemeinden stärker auf als ihre Umgebung. Die Bewohnerinnen und Bewohner von dicht bebauten Wohngebieten und Menschen, die im Freien arbeiten, sind daher besonders von Hitzewellen betroffen. Um dem entgegenzuwirken, sind die Entsiegelung von Flächen und deren Begrünung zentrale Ansätze.
Das LGVFG bietet den Kommunen finanzielle Unterstützung für verschiedene Maßnahmen zur Anpassung von Straßen und Verkehrsflächen an den Klimawandel. Ziel ist es, das Leben und die Aufenthaltsqualität in den Städten zu verbessern. Verkehrsminister Winfried Hermann betonte, dass überdimensionierte, versiegelte und wärmeabsorbierende Straßen- und Parkflächen entsiegelt und begrünt werden sollten, sofern möglich. Viele Städte und Gemeinden erkennen bereits den Handlungsbedarf und machen erste Schritte in diese Richtung.
Der Umbau zu lebendigen und verkehrsberuhigten Ortsmitten ermöglicht nicht nur den Umbau von Fahrspuren und Parkplätzen, sondern auch die Umwandlung von Verkehrsflächen in Grünflächen und die Pflanzung von Bäumen. Darüber hinaus können mit den Fördermitteln Spiel- und Aufenthaltsflächen geschaffen werden, beispielsweise durch die Einrichtung von Sitzgelegenheiten oder die Schaffung von zusätzlichem Schatten und Wasserelementen.
Die positiven Auswirkungen von Grünflächen und Bäumen auf das Mikroklima in Innenstädten sind wissenschaftlich belegt. Drohnen-Wärmebilder zeigen eine durchschnittlich 20 Grad Celsius höhere Lufttemperatur über versiegelten Flächen im Vergleich zu angrenzenden Grünflächen. Durch Verschattung kann die gefühlte Temperatur um bis zu zwölf Grad gesenkt werden, und die Oberflächentemperatur sinkt um zehn bis 20 Grad.
Kommunen haben die Möglichkeit, bis zum 31. Oktober einen Antrag zur Aufnahme ins LGVFG-Programm bei den Regierungspräsidien einzureichen. Es besteht auch die Möglichkeit einer unterjährigen Programmaufnahme. Zusätzlich zu den Förderungen zur Umgestaltung von Ortsmitten plant das Land ein eigenes Programm zum Umbau von Ortsdurchfahrten an Bundes- und Landesstraßen.
Seit 2019 stehen den Kommunen attraktive Fördermöglichkeiten zur Verfügung, um ihre Ortsmitten umzubauen. Die Förderung umfasst unter anderem den Umbau von Straßen, die Verbesserung der Verkehrsverhältnisse für Radfahrer und Fußgänger, Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit sowie zur Verbesserung der Lebensqualität und der Reduzierung von Lärm- und Luftschadstoffbelastung.
Das Verkehrsministerium ermutigt alle Kommunen, Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel zu ergreifen und die Fördermittel in Anspruch zu nehmen. Durch die Entsiegelung von Flächen und die Begrünung der Städte und Gemeinden können wir Hitzeperioden entgegenwirken, den CO2-Ausstoß senken und der Natur wieder mehr Raum geben. So entstehen zukunftsorientierte und lebenswerte Innenstädte und Ortsmitten.