Digitale Schulentwicklung vorantreiben: Baden-Württemberg stellt Instrument zur Messung des digitalen Status Quo vor
Das Land Baden-Württemberg hat ein praktisches Instrument entwickelt, mit dem Schulen ihren digitalen Status Quo messen können. Das „Tool digitale Schule“ steht allen Schulen des Landes zur Verfügung und ermöglicht eine umfassende Bewertung des digitalen Entwicklungsstands. Das Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW) hat das Analysetool im Auftrag des Kultusministeriums entwickelt.
Mit dem Tool können Schulen eine interne Bestandsaufnahme durchführen und ihren digitalen Entwicklungsstand evaluieren. Sie können beispielsweise die Qualität ihrer digitalen Infrastruktur und Ausstattung, die Medienkompetenz der Lehrkräfte und den Einsatz digitaler Medien im Unterricht bewerten. Auf Grundlage dieser Informationen können sie ihren individuellen Bedarf ermitteln und Maßnahmen zur weiteren digitalen Entwicklung ableiten.
Das „Tool digitale Schule“ zielt darauf ab, Potenziale für den digitalen Unterricht, die Kommunikation mit Schülerinnen und Schülern und Erziehungsberechtigten sowie die Zusammenarbeit im Kollegium sichtbar zu machen. Durch die Identifizierung und gezielte Nutzung dieser Potenziale sollen letztendlich sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch die Lehrkräfte von der digitalen Weiterentwicklung profitieren.
Um den Status Quo zu ermitteln, werden Schulleitungen, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie Eltern befragt. Die Fragebögen decken fünf Kernbereiche ab, darunter Rahmenbedingungen, datengestützte Qualitätsentwicklung, Führung und Management, Professionalität und Zusammenarbeit sowie Lehren und Lernen. Neben der digitalen Infrastruktur und Ausstattung werden auch das digitale Arbeiten der Schulleitung und der Lehrkräfte sowie die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten auf digitalem Weg berücksichtigt.
Das „Tool digitale Schule“ basiert auf webbasierten Erhebungsinstrumenten und wurde auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse zur digitalen Schule entwickelt. Es stellt Schulen ein Online-Fragebogenpaket für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie deren Erziehungsberechtigte zur Verfügung. Das Instrument ermöglicht Schulen eine eigenständige Erfassung ihres digitalen Entwicklungsstands und eine schnelle Identifizierung von Entwicklungsbedarfen durch eine übersichtliche Ergebnisauswertung. Die Fragebögen können mehrfach eingesetzt werden und wurden erfolgreich an Schulen aller Schularten erprobt.
Das „Tool digitale Schule“ ist ein freiwilliges Angebot für Schulen, die eine zielgerichtete digitale Schulentwicklung initiieren möchten. Es werden Fragebögen für die Primarstufe, die Sekundarstufen sowie die beruflichen Schulen angeboten. In Zukunft soll das Instrument auch einen landesweiten Vergleich der Ergebnisse ermöglichen. Interessierte Schulen können das „Tool digitale Schule“ über das Befragungsportal des IBBW im Themenbereich „Digitale Schule“ abrufen. Zusätzlich zum Tool werden Beratungsangebote des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) und des Medienzentrenverbunds angeboten.
Die Entwicklung des „Tool digitale Schule“ ist ein wichtiger Schritt, um die digitale Schulentwicklung in Baden-Württemberg voranzutreiben. Staatssekretärin Sandra Boser betont: „Wir wollen die digitale Schulentwicklung weiter vorantreiben. Dafür haben wir ein praktisches Instrument entwickelt, mit dem man einfach und unkompliziert den digitalen Status Quo messen kann.“ Dr. Günter Klein, Direktor des Instituts für Bildungsanalysen Baden-Württemberg, ergänzt: „Das Tool soll die Schulen bei ihrer digitalen Entwicklung unterstützen, indem digitale Stärken ebenso wie digitale Entwicklungsbereiche sichtbar werden.“
Die Digitalisierung spielt eine immer größer werdende Rolle im Bildungssystem und birgt große Chancen für die Schulen und ihre Schülerinnen und Schüler. Das „Tool digitale Schule“ bietet den Schulen in Baden-Württemberg eine wichtige Grundlage, um den digitalen Entwicklungsstand zu erfassen, Potenziale aufzuzeigen und gezielte Maßnahmen zur weiteren pädagogisch ausgerichteten Digitalisierung abzuleiten.