Effektiver Schutz vor den Folgen von Starkregenereignissen – 24 Städte und Gemeinden im Nordschwarzwald gehen gemeinsames Großprojekt an
Im Nordschwarzwald haben sich 24 Städte und Gemeinden zusammengeschlossen, um sich für kommende Starkregenereignisse zu wappnen. Da Starkregen und die damit verbundenen Sturzfluten kaum vorhersehbar sind, stellen sie eine Gefahr für die Bevölkerung dar und können große Schäden verursachen. Insbesondere durch den Klimawandel werden solche Wetterereignisse in Zukunft weiter zunehmen. Umso wichtiger ist es, ein effektives Konzept zu erarbeiten, um bestmöglich auf den Ernstfall vorbereitet zu sein.
Das Projekt wird vom Land Baden-Württemberg mit einer Fördersumme von über 1,1 Millionen Euro unterstützt. Ziel des Projekts ist es, kommunale Starkregenrisikomanagementkonzepte zu erstellen. Hierbei werden alle erforderlichen Bausteine wie Gefährdungsanalyse, Risikoanalyse und Handlungskonzept berücksichtigt. Die Datenaufbereitung und Modellierung erfolgt dabei gemeindeübergreifend. Die daraus abgeleiteten Vorschläge zum Schutz vor den Wassermassen werden an die jeweilige Situation in den einzelnen Städten und Gemeinden angepasst.
Die Laufzeit des Projekts beträgt drei Jahre und die Umsetzung ist bis 2026 geplant. Als Koordinator des kommunalen Verbunds fungiert die Stadt Wildberg, die Unterstützung vom Regionalverband Nordschwarzwald erhält. Die Umsetzung des Projekts wird an drei zertifizierte Ingenieur- und Planungsbüros vergeben, die als Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung ausgewählt werden.
Die interkommunale Zusammenarbeit bietet den beteiligten Städten und Gemeinden den Vorteil, Kosten und personellen Aufwand zu verringern. Durch die koordinierte Vorgehensweise und den transparenten Informationsfluss im Projektbegleitkreis wird eine effektive Umsetzung gewährleistet.
Das Bearbeitungsgebiet des Projekts umfasst insgesamt 1.043 Quadratkilometer und erstreckt sich über die Landkreise Calw, Enzkreis und Freudenstadt. Der Verbund setzt sich aus den 24 Kommunen Bad Rippoldsau-Schapbach, Baiersbronn, Birkenfeld, Calw, Dobel, Ebhausen, Egenhausen, Empfingen, Grömbach, Höfen an der Enz, Kämpfelbach, Keltern, Knittlingen, Königsbach-Stein, Mühlacker, Neuenbürg, Oberreichenbach, Pfalzgrafenweiler, Remchingen, Seewald, Simmersfeld, Simmozheim, Wiernsheim und Wildberg zusammen.
Das Gemeinschaftsprojekt zur Bewältigung von Starkregenereignissen bietet den teilnehmenden Städten und Gemeinden eine wichtige Grundlage, um ihre Bürgerinnen und Bürger sowie ihre Infrastruktur besser zu schützen. Durch effektives Risikomanagement und gezielte Maßnahmen kann das Schadenspotenzial minimiert werden. Angesichts der bedrohlichen Konsequenzen von Starkregenereignissen in anderen Regionen, wie beispielsweise an Ahr und Erft, zeigt das Projekt im Nordschwarzwald, dass präventive Maßnahmen und interkommunale Zusammenarbeit den Schutz vor möglichen Gefahren in Zukunft weiter verbessern können.