Am 28. September wird der Familienbetrieb Buck in Gammertingen sein beeindruckendes 100-jähriges Jubiläum feiern. Der traditionsreiche Handwerksbetrieb, spezialisiert auf Flaschnerei, hat über vier Generationen hinweg eine beeindruckende Entwicklung durchlebt. Aktuell liegt die Verantwortung für den Betrieb bei Thomas Buck und seinem Sohn Jannik.
Gründer des Unternehmens war Emil Buck, der 1898 geboren wurde und in Bitz seine Lehre machte. Seine Fähigkeiten im Bau von Kühlern erlernte er später in einer Fabrik im Schwarzwald. „Die machen wir auch heute noch für Traktoren und Oldtimer“, merkt Jannik Buck stolz an.
Ein Blick in die Firmengeschichte
Die Anfänge des Betriebes lassen sich in einer kleinen Werkstatt im Familienhaus nachvollziehen, wo Emil Buck lange Zeit gearbeitet hat. Thomas Buck erzählt, dass sein Großvater ein sehr sparsamer Mensch war: „Ein Auto gab es lange nicht. Er ist dann mit dem Motorrad und Anhänger zu den Baustellen gefahren.“ Im Jahr 1960 wurde die heutige Werkstatt in der Hohenzollernstraße erworben, und Thomas Buck begann seine Lehrzeit in Neufra, bevor er in den väterlichen Betrieb einstieg.
Der individuelle Stil der zuvor hergestellten Produkte war früher prägend: „Früher wurden eher Bettflaschen oder Leuchter gefertigt“, erklärt Thomas Buck. Der Focus lag stark auf handwerklicher Kunst, während die moderne Produktion zunehmend mechanisiert ist. „Aktuell haben wir zwischen 150 und 200 Aufträge pro Jahr“, so der Geschäftsführer.
Jannik Buck hat zwischen 2017 und 2020 seine Lehre im Familienbetrieb absolviert, wo er sich zu einem Klempnermeister ausgebildet hat. Er wurde vor die Wahl gestellt, entweder das Abitur zu machen oder die Lehre zu beginnen. „Ich habe mich für die Lehre entschieden“, sagt der 23-jährige. Ob Jannik den Betrieb in Zukunft weiterführen möchte, steht aber noch in den Sternen.
Sein Vater Thomas, der aktuell 54 Jahre alt ist, erwägt, mit 60 Jahren kürzerzutreten: „Es ist noch nicht klar, wie es weitergeht“, meint er. Das Geschäft boomt jedoch: Trotz der allgemeinen Konjunkturschwäche sind die Auswirkungen auf die Flaschnerei Buck bisher ausgeblieben. „Wir haben noch Altaufträge, aber für das nächste Jahr müssen wir die Lage neu bewerten“, fügt Thomas Buck hinzu.
Das Jubiläumsfest am 28. September wird auch eine Ausstellung von Gesellen- und Meisterstücken aus vier Generationen umfassen. Zudem werden Führungen angeboten, um Besuchern einen Einblick in die vielfältigen Facetten des Handwerks zu geben. „Die Prüfungsstücke von Emil und Friedrich Buck werden ebenfalls ausgestellt“, bemerkt Jannik mit einem Lächeln.
Familienunternehmen wie die Flaschnerei Buck stehen oft für Beständigkeit und Tradition. Bei der Feierlichkeit wird die Geschichte des Unternehmens und über einen Jahrhunderts an vorausschauender Handwerkskunst gewürdigt, die bis heute ihren Platz im Handwerk der Region hat. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Übergabe des Unternehmens an die nächste Generation entwickeln wird, aber die Leidenschaft für das Handwerk bleibt ungebrochen.