Wirtschaft

Zweite Sitzung des Bioökonomierats Baden-Württemberg

Der Beirat „Nachhaltige Bioökonomie“ traf sich zu seiner zweiten Sitzung. Die Landesregierung wird die 2019 beschlossene Landesstrategie „Nachhaltige Bioökonomie“ weiter umsetzen und dieses wichtige Zukunftsthema weiterentwickeln.

„Die Landesregierung hat das Potenzial der Bioökonomie für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung des Landes frühzeitig erkannt und sich dafür eingesetzt, dass Baden-Württemberg in diesem Bereich zu einer wichtigen Region wird. Denn wenn es darum geht, den Klimawandel zu bekämpfen, die Umwelt zu schützen und die Rohstoffversorgung nachhaltig zu gestalten, ist die nachhaltige Bioökonomie ein wichtiger Baustein“, so Umweltministerin Thekla Walker anlässlich des zweiten Treffens der Bioökonomie-Beirat steckt in Stuttgart fest. In der neuen Legislaturperiode wird auch die Landesregierung diejenige sein, die 2019 beschlossen wurde Landesstrategie „Nachhaltige Bioökonomie“ dieses wichtige Zukunftsthema weiter umzusetzen und weiterzuentwickeln.

„Eine zunehmend biobasierte und kreislauforientierte Wirtschaft stärkt die Zukunftsfähigkeit unserer Gesamtwirtschaft. Außerdem verknüpft es klimapolitische Ziele mit wirtschaftlichen Interessen. Land- und Forstwirtschaft sowie der ländliche Raum sind Treiber der Bioökonomie. Wir wollen durch entsprechende Anreize zusätzliche Akteure schaffen und Investitionen in biobasierte Wertschöpfungspfade fördern. Unser Ziel ist es, die starke Position Baden-Württembergs als führende Region weiter auszubauen. Der Schutz der natürlichen Ressourcen ist für die Existenzsicherung und eine nachhaltige Entwicklung unabdingbar“, sagte der Minister für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk.

Die beiden Beiratsvorsitzenden Prof. Iris Lewandowski (Universität Hohenheim) und Dr. Markus Wolperdinger (Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB) unterstrichen in der heutigen Sitzung die Rolle des Landes: „Baden-Württemberg ist hervorragend aufgestellt für die Entwicklung einer nachhaltigen Bioökonomie.“

Bioökonomie als Beitrag zum Klimaschutz und einer effizienten Rohstoffversorgung

Eines der wichtigsten Themen, das nun im Rahmen der ressortübergreifenden Landesstrategie verfolgt werden soll, ist die Weiterentwicklung von CO für das Umweltministerium2– Recyclingverfahren und -technologien nach dem Vorbild der Natur. Mit biotechnischen Verfahren wird unter anderem Kohlenstoff aus der Luft oder in konzentrierter Form aus Abgasen gewonnen und als Rohstoff für die Wirtschaft wieder zur Verfügung gestellt. Ein weiterer Schwerpunkt für die kommende Periode ist der Ausbau des „Urban Mining“ – also der Gewinnung von Sekundärrohstoffen, die in Ballungsräumen in Abfällen und Abwässern vorkommen und bisher oft vernachlässigt wurden. „In der Natur finden wir zahlreiche Organismen und biologische Prozesse, mit denen wir uns diesen Herausforderungen der Zukunft stellen können. Das dafür notwendige bioökonomische Wissen bündeln wir in unserer Länderstrategie und bauen es weiter aus“, so die Umweltministerin weiter.

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Agrar-, Forst- und Ernährungssysteme der Zukunft

Im Bereich der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft führt der Einsatz moderner Schlüsseltechnologien dazu, dass bisher nicht ausreichend genutzte Nebenströme einer höheren Wertschöpfung zugeführt werden. Darüber hinaus wird an neuen Lösungen für die Primärproduktion gearbeitet, die eine nachhaltige, regionale Produktion gewährleisten – das kann bedeuten, dass neue klimaangepasste Sorten eingeführt und neue Pflanzenschutzmethoden eingesetzt werden. Neue Recyclingpfade werden etabliert, die zu nachhaltigen Arbeitsplätzen im ländlichen Raum führen. Auch in hochwertigen Anwendungen, beispielsweise im Leichtbau, kommen neue biobasierte Materialien zum Einsatz oder ersetzen problematische Stoffe.

Mit modernen Produktions- und Umwandlungsverfahren und konsequenter Nährstoffrückgewinnung trägt die Bioökonomie zum Schutz der natürlichen Ressourcen, der Biodiversität und des Klimas bei. Ziel ist eine moderne biobasierte Kreislaufwirtschaft, die positive Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte im ländlichen Raum generiert und die Wettbewerbsfähigkeit innovativer Unternehmen in Baden-Württemberg sichert.

Landesstrategie „Nachhaltige Bioökonomie“

2019 hat die Landesregierung die Landesstrategie „Nachhaltige Bioökonomie Baden-Württemberg“ verabschiedet, die gemeinsam vom Ministerium für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz und dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energie entwickelt wurde. Die Landesstrategie enthält insgesamt 37 konkrete Maßnahmen, mit denen eine nachhaltige Wirtschaft in Baden-Württemberg erreicht werden soll.

Ein Beirat berät die Landesregierung bei der Umsetzung und Weiterentwicklung der Landesstrategie „Nachhaltige Bioökonomie“. In diesem Beirat „Nachhaltige Bioökonomie Baden-Württemberg“ engagieren sich 17 Experten aus unterschiedlichen Bereichen der Bioökonomie und bringen ihr Wissen ein.

Ministerium für Ernährung, ländliche Räume und Verbraucherschutz: Bioökonomie und Innovation

Ministerium für Umwelt, Klima und Energie: Bioökonomie

Ministerium für Umwelt, Klima und Energie: Beirat Nachhaltige Bioökonomie der Landesregierung

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Inspiriert von Landesregierung BW

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Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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