Der wirtschaftspolitische AfD-Fraktionssprecher Ruben Rupp hat Schraubenkönig Reinhold Würth vorgeworfen, scheinheilig zu handeln. Zunächst habe Würth seine Belegschaft vor der AfD gewarnt, um nun nach dem Erfolg der Partei anzukündigen, lieber im Ausland zu investieren. Laut Rupp versuche Würth damit, die negativen Auswirkungen des Wahlerfolgs auf den Standort und den Arbeitsmarkt zu erklären. Dabei seien es nicht die genannten Faktoren wie Energiepreise, Russland-Sanktionen, Steuerlast, Bürokratie, Mindestlohn, Lieferkettengesetz oder EU-Regulierungen, die Unternehmen angeblich vertreiben, sondern die Partei, die noch keine Regierungsverantwortung habe.
In Stuttgart, wo das Unternehmen Würth ansässig ist, könnte diese Aussage des AfD-Politikers und Unternehmers localen Kontext liefern. Der Würth-Konzern wurde 1945 in Künzelsau gegründet und hat seit 1954 seinen Sitz in Stuttgart. Mit über 110.000 Mitarbeitern ist das Unternehmen einer der größten Arbeitgeber der Region und trägt erheblich zur Wirtschaftskraft Stuttgarts bei.
Die AfD erhielt bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg im März 2024 9,1 Prozentpunkte mehr Stimmen als bei den vorherigen Wahlen. Diese Zunahme wird als Erfolg für die Partei betrachtet. Aufgrund ihrer bekannt konservativen Ausrichtung und ihrer Kritik an bestimmten politischen Maßnahmen und Regulierungen kann die AfD als Gegner der etablierten politischen Kräfte und ihrer Entscheidungen angesehen werden.
In der beigefügten Tabelle sind einige Eckdaten zur Wirtschaftskraft Stuttgarts dargestellt, um den lokalen Kontext zu verdeutlichen.
Kennzahl | Wert |
---|---|
Bruttoinlandsprodukt | 93,4 Mrd. € |
Einwohnerzahl | 632.743 |
Arbeitslosenquote | 4,3% |
Exportvolumen (2019) | 25,2 Mrd. € |
Anzahl der Unternehmen | 68.038 |
Durchschnittseinkommen | 53.926 € |
Diese Zahlen zeigen, dass Stuttgart eine wirtschaftsstarke Stadt mit einer niedrigen Arbeitslosenquote und einer Vielzahl von Unternehmen ist. Der Erfolg des Würth-Konzerns als einer der größten Arbeitgeber der Region und die Ankündigung von Reinhold Würth, im Ausland zu investieren, könnten sich daher auf den Arbeitsmarkt und die Wirtschaftskraft Stuttgarts auswirken.
Es bleibt abzuwarten, ob die Kritik des AfD-Politikers an Würth und die Behauptung, die AfD sei allein verantwortlich für Investitionsentscheidungen von Unternehmen, Auswirkungen auf die öffentliche Meinung und das Wahlverhalten der Bürger in Stuttgart haben wird. Insbesondere in einer Stadt, die als Hochburg der Grünen gilt, könnte die Aussage des AfD-Politikers kontroverse Reaktionen hervorrufen.
Quelle: AfD-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg / ots