Baden-Württemberg nimmt fünf neue Gemeinden in das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum auf und setzt dabei verstärkt auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Die bisherige Förderlinie „Schwerpunktgemeinden“ wird durch die neue Förderlinie „Modellgemeinden Nachhaltige Strukturentwicklung“ ersetzt.
Der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, äußerte sich positiv über die bisherigen Erfolge der Schwerpunktgemeinden. Er betonte die Bedeutung einer zeitgemäßen und nachhaltigen Strukturentwicklung und erhofft sich neue Impulse von der neu konzipierten Förderlinie „Modellgemeinden Nachhaltige Strukturentwicklung“ (MOGENA).
Minister Hauk unterstrich die Notwendigkeit von Maßnahmen für Klimaschutz und Klimaresilienz. Er erkenne bereits heute viel Sensibilität für kommunale Klimaschutzmaßnahmen in den ländlichen Kommunen. Die Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels und die Anpassung an dessen Folgen würden immer mehr zu einer kommunalen Querschnittsaufgabe. Die Hitzeereignisse und Hochwasserschäden der letzten Wochen und Monate hätten gezeigt, dass eine Strukturentwicklung ohne den Klimawandel im Blick fahrlässig wäre.
In diesem Jahr wurden Niedernhall, Höpfingen, Eisenbach, Bad Rippoldsau-Schapbach und die Verwaltungsgemeinschaft Spaichingen als neue Schwerpunktgemeinden ausgewählt. Besonders freute sich der Minister über die Bewerbung der Verwaltungsgemeinschaft Spaichingen, da interkommunale Verbünde in der Strukturentwicklung besonders sinnvoll seien.
Seit der Einführung des Konzepts Schwerpunktgemeinden wurden in den anerkannten Gemeinden über 27,4 Millionen Euro an Fördermitteln bereitgestellt. Die heute als Schwerpunktgemeinde aufgenommenen Kommunen sind die letzten, da ab sofort die angepassten Kriterien der neuen Förderlinie „Modellgemeinden Nachhaltige Strukturentwicklung“ (MOGENA) gelten.
Die Bewerbung als Modellgemeinde Nachhaltige Strukturentwicklung (MOGENA) ist für alle ländlich geprägten Gemeinden, Gemeindeverbünde und nun auch für Teilorte im Ländlichen Raum sowie in den Randzonen der Verdichtungsräume möglich. Bewerber müssen sich intensiv mit den Handlungsfeldern flächensparende Siedlungsentwicklung, demografische Entwicklung und Schutz von Natur und Landschaft, insbesondere im Sinne von kommunalem Klimaschutz und Klimaresilienz auseinandersetzen.
Minister Hauk betonte die attraktiven Förderbedingungen und die Anpassung des zur Verfügung stehenden Budgets pro Modellgemeinde an die aktuellen Bedürfnisse. Das Spektrum der möglichen Projekte für MOGENA-Gemeinden ist groß. Besonders im Bereich innovativer kommunaler Wohnumfeldmaßnahmen erhofft sich das Land Akzente wie Entsiegelungen von Dorfplätzen, Integration von Wasserrückhaltearealen im Ort, Schaffung von kleinen schattenspendenden und kühlen Parks, Verschattung innerörtlicher Areale durch Baumbepflanzungen oder Umbau in wasserspeichernde Bodenbeläge.
Die Bewerbung für die Förderlinie MOGENA ist ganzjährig möglich. Weitere Informationen sind auf der ELR-Homepage zu finden, wo auch die zuständigen Referate der Regierungspräsidien informieren und beraten.