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Autobahn-Tankstellen sind bekanntlich für die besonders hohen Spritpreise berüchtigt. Laut einer Untersuchung des ADAC weist der Treibstoff an Autobahnen durchschnittlich einen Preisaufschlag von 20 bis 30 Cent pro Liter im Vergleich zu herkömmlichen Tankstellen auf. Die Marktdynamik bestimmt maßgeblich diese Preise und sorgt dafür, dass die Kunden an Autobahn-Raststätten tiefer in die Tasche greifen müssen. Warum ist dies so?
Das dominante Unternehmen im Bereich der Autobahn-Tankstellen ist „Tank & Rast“, mit Sitz in Bonn. Die Gesellschaft ist für einen Großteil der Autobahnraststätten und -tankstellen in Deutschland verantwortlich. Ursprünglich 1994 gegründet und später privatisiert, unterliegt Tank & Rast bis heute politischen Vorgaben, um Monopole zu verhindern und mittelständische Tankstellenbetreiber zu unterstützen. Obwohl Tank & Rast selbst nur einen kleinen Teil der Tankstellen betreibt, vergibt das Unternehmen üblicherweise Konzessionen an Pächter.
Zur Monopol-Vermeidung werden die Pachtverträge an Mineralölkonzerne nach einem Marktanteilschlüssel verteilt. Die Standortzuweisung erfolgt durch Auktionen, bei denen Unternehmen wie Aral und Shell regelmäßig mit hohen Geboten konkurrieren. Diese Kosten schlagen sich letztlich in höheren Spritpreisen nieder, wovon vor allem private Autofahrer betroffen sind. Ein erheblicher Teil des Mehrpreises resultiert aus den Kosten der Auktionen, die letztlich über die Spritpreise und andere Dienstleistungen gedeckt werden.
Neben den hohen Treibstoffpreisen sorgen auch Diskussionen um die Ladesäulen für Elektroautos an Autobahnraststätten für Aufsehen. Tesla und Fastned haben gegen die Vergabe der Konzessionsverträge an Tank & Rast geklagt, was eine Prüfung durch den Europäischen Gerichtshof zur Folge hat. Diese Rechtsstreitigkeiten könnten die Errichtung von weiteren Ladepunkten verlangsamen, obwohl die Nachfrage aufgrund des erwarteten Anstiegs von Elektrofahrzeugen in den kommenden Jahren zunehmen wird.