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Warum der Bund gegen die Produktion von Solarstrom auf dem Bahntrassee ist

Ein Schweizer Start-up namens Sun-Ways hat eine innovative Idee entwickelt, um Solarstrom auf dem Bahntrassee zu produzieren. Wenn dieses Konzept schweizweit umgesetzt würde, könnte es laut Schätzungen des Unternehmens 30 Prozent des Energieverbrauchs des öffentlichen Verkehrs decken. Das klingt überzeugend, besonders in Zeiten drohenden Strommangels, und es würde keine neuen Eingriffe in die Landschaft erfordern.

Sun-Ways hat bereits ein Pilotprojekt in Buttes im Kanton Neuenburg geplant, bei dem Solarpanels auf einer rund 100 Meter langen Strecke entlang des Bahntrassee installiert werden sollen. Das Projekt verfügt über ein Budget von 400.000 Franken und wird von einem Dutzend Partnerfirmen sowie der Schweizerischen Agentur für Innovationsförderung Innosuisse und dem Transportunternehmen TransN unterstützt.

Allerdings haben Recherchen von CH Media ergeben, dass das Pilotprojekt aufgrund der Vorbehalte des Bundesamts für Verkehr (BAV) nicht realisiert werden kann. Die Hauptgründe dafür sind Sicherheitsbedenken und die möglichen Beeinträchtigungen des Zugverkehrs. Das BAV argumentiert, dass die Solarpanels die Gleiskontrolle erschweren könnten und dass die regelmäßige Wartung der Panels zu Verspätungen im Zugverkehr führen könnte. Zudem verweist das BAV auf die bundesrätliche Verordnung über elektrische Leitungen, die vorschreibt, dass leitungen, die nicht dem Bahnbetrieb dienen, außerhalb des Gleisbereichs verlegt werden müssen.

Sun-Ways hat angekündigt, technische Veränderungen am Projekt vorzunehmen, um einen neuen Genehmigungsantrag stellen zu können. Das Unternehmen betont, dass es noch immer an dem Vorhaben festhält und auch international mit anderen Ländern in Kontakt steht, um die entwickelte Technologie auf den Markt zu bringen.

Der Bund hingegen rät den ÖV-Betrieben, Solarenergie an geeigneteren Standorten voranzutreiben, wie z.B. auf Freiflächen, Haus- und Perrondächern oder Lärmschutzwänden. Hochrechnungen zeigen, dass die Transportunternehmen etwa 20 bis 30 Prozent ihres Strombedarfs an solchen Standorten selbst erzeugen könnten.

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Es bleibt abzuwarten, ob das Pilotprojekt von Sun-Ways letztendlich umgesetzt werden kann. Trotz der aktuellen Hindernisse hält das Unternehmen weiterhin an seiner Idee fest und sieht Potenzial, die Technologie auch in anderen Ländern einzusetzen.

In anderen Nachrichten findet derzeit das Montreux Jazz Festival statt, bei dem wir mit dem Festival-Direktor Mathieu Jaton gesprochen haben. Er betont die Wichtigkeit der Improvisation in der Eventbranche und gibt einen Einblick in die Zukunft der Festivals.

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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