Der Flugtaxi-Entwickler Volocopter hat am 26. Dezember 2024 Insolvenzantrag beim Amtsgericht Karlsruhe gestellt. Dirk Hoke, der derzeitige Geschäftsführer von Volocopter, wird im April 2025 zu Voith wechseln. Im April 2024 geriet das Unternehmen in eine finanzielle Schieflage, konnte zu diesem Zeitpunkt jedoch eine Zahlungsunfähigkeit abwenden. Trotz der laufenden Insolvenz hat das Unternehmen angekündigt, den Betrieb vorerst weiterzuführen, mit dem Ziel, die Sanierung und den Erhalt der Arbeitsplätze sicherzustellen.
Hoke, der im September 2024 über seinen Wechsel zu Voith informiert wurde, hat eine umfassende Karriere im Maschinenbau vorzuweisen und war zuvor Geschäftsführer bei großen Unternehmen wie Airbus. Volocopter hat bisher keine Zulassung von der Europäischen Agentur für Flugsicherheit erhalten, was die Möglichkeit, Passagiere zu befördern, stark einschränkt. Berichten zufolge plant das Unternehmen, bis Ende Februar ein Sanierungskonzept zu entwickeln und mit potenziellen Investoren umzusetzen.
Finanzielle Herausforderungen und Zukunftspläne
Volocopter hatte in den vergangenen Monaten auf neue Investitionen gehofft, doch blieben die Verhandlungen ohne Einigung. Die Reduzierung der Mitarbeiterzahl von 700 auf 500 ist Teil der Maßnahmen zur Kostensenkung. Oliver Vogelgesang wurde Mitte November 2024 zum neuen Finanzchef ernannt und kam zuvor von dem ebenfalls insolventen Unternehmen Lilium.
Das Unternehmen zeigt Interesse an einer möglichen Übernahme durch den chinesischen Mischkonzern Geely. Zuvor hatte Volocopter die Planung von Show-Flügen während der Olympischen Spiele in Paris angekündigt, obwohl es an einer Erlaubnis für den kommerziellen Betrieb fehlt. Zukünftig sind auch Flüge nach Rom und Osaka vorgesehen, während Volocopter in Deutschland bereits mit der ADAC-Luftrettung kooperiert.
Die Situation bei Volocopter wurde durch ausbleibende staatliche Hilfen aus Baden-Württemberg und Bayern, sowie einer kritischen Analyse des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) über die Effizienz der Fluggeräte hinsichtlich Reisezeiten, Kosten und CO2-Emissionen zusätzlich erschwert.
Für weitere Informationen zur Insolvenz von Volocopter und den Entwicklungen des Unternehmens können die detaillierten Berichte von haz.de sowie tagesschau.de konsultiert werden.