Im Rahmen des „Online-Forum Holzmarkt“ kamen Vertreter aus Fachpresse, Wissenschaft, Holzbau- und Zimmererhandwerk sowie Vertreter der Holzindustrie zu Wort und gaben einen Einblick in ihre Branche. Das Land unterstützt die zukunftsweisende Wald- und Holzwertschöpfungskette, die das Fundament einer dekarbonisierten Kreislaufwirtschaft bildet.
„Auch wenn die Situation für viele Unternehmen aktuell schwierig ist, wird sich die Versorgungslage am Holzmarkt wieder deutlich entspannen. Holz ist und bleibt der Baustoff der Zukunft. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz„sagte der Minister für Ernährung, ländliche Räume und Verbraucherschutz, Peter Hauk „Weil wir entgegen der aktuellen emotionalen Debatte um die ‚Holzknappheit‘ grundsätzlich kein Problem mit der Holzversorgung haben, liefern unsere Wälder nachhaltig und zuverlässig Rundholz.“
Baden-Württemberg ist mutig und ehrgeizig mit der Holzbauoffensive den Trend zum dekarbonisierten Bauen ein. Die rasante Entwicklung der letzten Monate auf dem Nadelholzmarkt sorgte in Teilen der Branche für Verunsicherung hinsichtlich der Rohstoffversorgung mit Holzbauprodukten. Im Rahmen des „Online-Forum Holzmarkt“ Am Mittwoch, 21. Juli, kamen Vertreter aus Fachpresse, Wissenschaft, Holzbau- und Zimmererhandwerk sowie Vertreter der Holzwirtschaft zu Wort und gaben einen Einblick in ihre Branche. „Die Folgen der Corona-Pandemie haben gezeigt, wie schnell unsere Lieferketten aus dem Ruder laufen und Störungen verursachen können“, sagte der Minister.
Die Holzwirtschaft trägt zu den Klimazielen bei
Das Wertschöpfungskette Wald und Holz leistet einen immensen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele des Landes und spielt eine Schlüsselrolle bei der Sicherung der Rohstoffversorgung unseres Heimatmarktes mit nachwachsenden Rohstoffen. „Die Landesregierung fördert daher mit verschiedenen Initiativen die Etablierung einer langfristigen, stofflichen und hochwertigen Holznutzung in regionalen Stoffkreisläufen. Die Sicherung der regionalen Versorgung mit Holzprodukten ist von größter Bedeutung“, sagte Minister Hauk im weiteren Verlauf des Forums. Erste Anzeichen einer Entspannung des Nadelholzmarktes zeichnen sich bereits ab. So sind die Kurse an den US-Märkten in den vergangenen acht Wochen um 60 Prozent gefallen.
Im Rahmen der Debatte zeigte sich auch, dass zur Etablierung regionaler und nachhaltiger Wirtschaftsmodelle ein breiter Austausch zwischen allen Teilbereichen der Wertschöpfungskette stattfinden muss. Die Verantwortung dafür liegt eindeutig bei den Akteuren im Cluster Wald & Holz. Diese müssen gemeinsam intensiv an Lösungen arbeiten, um einen gesellschaftlichen Beitrag zur notwendigen Dekarbonisierung der Wirtschaft zu leisten.
Große Nachfrage nach Holz in der Vergangenheit
Die allgemeine europäische Marktsituation war in den letzten drei Jahren (bis Herbst 2020) durch einen europaweiten großen Befall von Kalamitätsholz geprägt. Die Ursachen waren mehrere aufeinanderfolgende trockene Sommer und eine schwere Borkenkäfer-Katastrophe. Aufgrund der großen Schadholzmengen war auch die europäische Sägeindustrie auf die Vermarktung aus dem Überseemarkt angewiesen, um die Kalamitätshölzer schnell vermarkten zu können.
Der internationale Holzmarkt wurde in den letzten Monaten insbesondere durch die stark gestiegene Schnittholznachfrage auf dem US-Markt zunehmend beeinflusst, die sich auch auf dem lokalen Markt bemerkbar macht. Weltweit gesehen gab es in den letzten Monaten eine sehr hohe Nachfrage nach Nadelholz-Schnittholzprodukten. Die Gründe dafür sind vielfältig und stehen im Hinblick auf den erhöhten Holzverbrauch unter anderem in engem Zusammenhang mit der anhaltenden Niedrigzinspolitik, dem daraus resultierenden Bauboom, der Corona-Pandemie oder dem Lockdown und der gestiegenen Beschäftigung von Menschen in und um Haus und Garten. Gleichzeitig kommt es im asiatischen Raum zu einer zunehmenden Rohstoffknappheit (Beispiel China mit erhöhten Rohstoffimportraten). Zudem kann die nordamerikanische Holzindustrie den heimischen Holzverbrauch in den USA nicht decken. Das liegt unter anderem an Strafzöllen, die Ex-Präsident Trump auf kanadische Holzimporte verhängt hat, die jedoch von der neuen US-Administration weitgehend aufgehoben wurden.
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Inspiriert von Landesregierung BW