In Bonn findet ein ehrgeiziges Verkehrsprojekt statt, das die grüne Verkehrswende vorantreiben soll. Die Stadt hat beschlossen, in einem Verkehrsversuch die Hälfte der Spuren auf der zentralen Nord-Süd-Achse, der Adenauerallee, für Radfahrer zu reservieren. Dies ist Teil eines umfassenden Plans, Autofahrer durch Maßnahmen wie das Streichen von Spuren, das Verknappen und Verteuern von Parkraum sowie den Bau von Fahrradstraßen aus den Autos zu drängen.
Die Folgen dieser Maßnahmen sind für Autofahrer spürbar, da sich die Fahrzeiten immens verlängert haben. Die Stadt betrachtet eine Verlängerung der Fahrzeiten um maximal acht Minuten als Erfolg, während Unternehmensvertreter wie Stephan Wimmers dies als inakzeptabel betrachten, da dies zu erheblichen Zeitverlusten führen kann.
Ein weiteres zentrales Element der Verkehrswende in Bonn ist der Parkplatzabbau, bei dem insbesondere öffentliche Parkplätze zugunsten von urbanen Angeboten und Fahrradstraßen abgebaut werden. Dies führt zu einem Engpass an Parkmöglichkeiten und steigenden Kosten für Anwohnerparkausweise.
Trotz dieser Bemühungen um die Verkehrswende steigt die Anzahl der zugelassenen Pkw in Bonn weiter an. Kritiker bemängeln, dass die Politik keine ausgewogenen Verkehrslösungen bietet, die auch Autofahrern attraktive Möglichkeiten bieten. Die Verfechter der Verkehrswende betonen hingegen die Bedeutung des Ausbaus des öffentlichen Nahverkehrs, der jedoch finanzielle Schwierigkeiten aufweist und zu einer Erhöhung der Ticketpreise führt. Die Diskussion über die zukünftige Verkehrspolitik in Bonn bleibt somit kontrovers und herausfordernd.