Die Obstbauern im Siebengebirge können nach den Frostnächten Anfang dieser Woche aufatmen, da sie mit vergleichsweise geringen Schäden davongekommen sind. Laut Heiner Schmitt vom Sonnenberger Hof in Königswinter blieben die kalten Temperaturen in den Nächten von Sonntag auf Montag und von Montag auf Dienstag bei Minuswerten von -2,2 Grad bzw. -2,9 Grad. Diese Frostnächte richteten kaum Schäden an. Vor allem das Beerenobst auf dem Sonnenberger Hof war gefährdet, da es keinen Frost verträgt. Um die Erdbeeren und Brombeeren zu schützen, wurden spezielle Maßnahmen ergriffen: Sie wurden in einem mit Folie geschützten Tunnel mit zwei Lagen Vlies bedeckt, um den Frost fernzuhalten.
Für das Kernobst, das nicht vor Frost geschützt werden konnte, gibt es trotzdem Hoffnung. Heiner Schmitt hofft, dass die jungen Früchte, die hellbraune Verfärbungen aufweisen, sich weiterentwickeln und nicht abgestoßen werden. Auf dem Obsthof Mohr in Stieldorferhohn gab es nur an wenigen Bäumen zwischen der ICE-Trasse und der A3 Schäden von 30 bis 50 Prozent schwarzer Früchte. Die Blüten können zwar Temperaturen von bis zu -2 oder -3 Grad standhalten, doch die jungen Früchte sind empfindlicher und nehmen bereits bei -1 bis -1,5 Grad Schaden.
Obstbauer Karl-Heinrich Mohr berichtet, dass das Ausmaß der Frostschäden erst in den nächsten zwei bis drei Wochen genau beziffert werden kann. Auf dem Obsthof Siebengebirge wurden nur in den tiefer liegenden Reihen einige Schäden festgestellt, wo die Kälte in Kaltluftseen länger gehalten wurde. Klaus Reuter, ebenfalls Obstbauer im Siebengebirge, berichtet von minimalen Schäden in den tieferen Reihen auf seinem acht Hektar großen Apfelbaum-Plantagen. Er hatte keine kurzfristigen Maßnahmen ergriffen, sondern hatte das Gras vorher gemulcht. Es wird betont, dass die Schäden in anderen Gebieten, wie Meckenheim und Flerzheim, bedeutend höher waren, teilweise mit Temperaturen von bis zu -4,5 Grad und komplett schwarzen Früchten.