Ländlicher Raum

Verbot von importierten Tierlebensmitteln

Risiko der Afrikanischen Schweinepest: Urlauber sollten Vorsicht walten lassen

Mit dem Beginn der Urlaubssaison ist es wichtig, das Risiko der Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bewusst zu machen. Diese Tierseuche ist zwar ungefährlich für Menschen, kann aber verheerende Auswirkungen auf die Schweinehaltung haben. Urlauber spielen dabei eine entscheidende Rolle und können dazu beitragen, die Verbreitung der Krankheit zu verhindern.

Die Afrikanische Schweinepest ist vor allem in weiten Teilen Osteuropas, Asiens sowie in Teilen Deutschlands und Italiens verbreitet. Die Übertragung erfolgt nicht nur von Wildschweinen zu anderen Schweinen, sondern auch über infizierte Lebensmittel, Souvenirs, Jagdtrophäen und andere Produkte, die von Schweinen stammen. Das ASP-Virus kann sowohl in rohem Fleisch als auch in gepökelten oder geräucherten Fleischwaren über Wochen und Monate überleben. Es besteht die Gefahr, dass Lebensmittel, die von infizierten Schweinen stammen, noch Monate später das Virus enthalten und für heimische Haus- und Wildschweine ansteckend sind, wenn diese sie fressen.

Daher appelliert das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz an Urlauberinnen und Urlauber, keine Lebensmittel- und Speisereste in der Natur zurückzulassen. Stattdessen sollten Speisereste in gut verschließbaren Mülleimern an Rast- oder Parkplätzen entsorgt werden. Alternativ können sie auch mit nach Hause genommen und dort wildschweinsicher im Mülleimer mit verschließbarem Deckel entsorgt werden. Es ist von größter Bedeutung, die Speisereste keinesfalls in die Landschaft zu werfen. Durch diesen verantwortungsvollen Umgang mit Nahrungsresten kann die Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest effektiv verhindert werden.

Die bereits stattgefundenen ASP-Ausbrüche bei gehaltenen Hausschweinen zeigen die Dringlichkeit von Biosicherheitsmaßnahmen in der Schweinehaltung. Um eine Seucheneinschleppung in die Tierbestände zu verhindern, müssen Schweinehaltungsbetriebe umfangreiche Hygienemaßnahmen ergreifen. Dazu gehört unter anderem, keine Speiseabfälle an Schweine zu verfüttern, Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen konsequent durchzuführen, den Zugang für betriebsfremde Personen zu beschränken, Schutzkleidung in den Ställen zu tragen und Futter sowie Einstreumaterial wildschweinesicher zu lagern. Auch aus dem Ausland stammende Arbeitskräfte sollten entsprechend instruiert werden.

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Im September 2020 wurde erstmals ein Fall der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland bei einem Wildschwein im Landkreis Spree-Neiße in Brandenburg festgestellt. In der Folge traten auch in den Bundesländern Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern Fälle bei Wildschweinen auf. Am 15. Juli 2021 wurde das Virus erstmals bei gehaltenen Schweinen in Brandenburg nachgewiesen. Es folgten weitere regionale Ausbrüche in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und schließlich am 25. Mai 2022 auch im Landkreis Emmendingen in Baden-Württemberg. Diese Ausbrüche zeigen deutlich, dass das menschliche Fehlverhalten als Hauptursache für den Eintrag des ASP-Virus in Schweinehaltungen betrachtet werden muss.

Die ASP-Einschleppung in die heimische Wildschweinepopulation konnte bisher vermieden werden. Dennoch hatten die Ausbrüche der ASP bei gehaltenen Schweinen schwerwiegende wirtschaftliche Folgen für die Landwirtschaft und die nachfolgende Produktionskette.

Es liegt in der Verantwortung eines jeden Einzelnen, zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest beizutragen. Durch den bewussten Umgang mit Lebensmitteln und die ordnungsgemäße Entsorgung von Speiseresten kann die Ausbreitung der Seuche verhindert werden. Gemeinsam können wir dazu beitragen, dass die Schweinehaltung in Deutschland vor der ASP geschützt bleibt.

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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