Alzheimer-Medikament Leqembi erhält Zulassung in den USA
Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA hat das Alzheimer-Medikament Leqembi zugelassen. Dies teilte die Behörde am 7. Juli 2023 mit. Eine Studie habe belegt, dass das Medikament den Abbau von Merk- und Denkfähigkeiten bei Patienten im frühen Stadium der Erkrankung verlangsamt.
Leqembi basiere auf dem Wirkstoff Lecanemab und sei das erste Medikament, das den fortschreitenden Abbau kognitiver Fähigkeiten bei Alzheimer nachweislich bremse. Bisher konnten lediglich Alzheimer-Symptome wie Unruhe medikamentös behandelt werden, nicht aber der Verlauf der Krankheit.
Im Januar dieses Jahres hatte der japanische Pharmakonzern Eisai, in Kooperation mit dem US-Biotechunternehmen Biogen, eine vorläufige Zulassung von der FDA erhalten. Mit der jetzigen vollständigen Genehmigung können Krankenversicherungen in den USA die Kosten für das sehr teure Medikament übernehmen. Wann Leqembi auch in Deutschland und Europa zugelassen wird, ist noch unklar.
Die Zulassung basiert auf ersten Studienergebnissen, die gezeigt haben, dass Leqembi effektiv jene Eiweißablagerungen im Gehirn von Alzheimer-Patienten beseitigt, die mit der Krankheit in Verbindung gebracht werden. Die FDA bestätigte diese Ergebnisse durch die Auswertung von Daten aus einer Studie mit 1800 Probanden.
Die Studie ergab zudem, dass das Medikament das Nachlassen der Merk- und Denkfähigkeit um etwa fünf Monate verlangsamt, während es bei denjenigen, die ein Placebo erhalten hatten, keinen Effekt zeigte. Die Direktorin der FDA für Neurologie-Medikamente, Teresa Buracchio, schrieb, dass diese bestätigende Studie gezeigt habe, dass Leqembi eine sichere und wirksame Behandlung für Patienten mit Alzheimer-Erkrankung sei.
Vor der Zulassung hatten Wissenschaftler allerdings vor möglichen Nebenwirkungen wie Hirnschwellungen und Blutungen gewarnt. Bei den klinischen Tests waren vereinzelt solche Nebenwirkungen aufgetreten, es gab jedoch keine Todesfälle.
Es bleibt abzuwarten, wann Leqembi auch in anderen Ländern zugelassen wird und ob weitere Studien seine Wirksamkeit und Sicherheit bestätigen können.
Mit Informationen von Claudia Sarre, ARD-Studio Washington.