PAPI (Emilian Roșculescu): Ein Leben zwischen zwei Welten
Am 19. Juni 2024 verstarb der banatschwäbische Künstler und Autor PAPI, der mit bürgerlichem Namen Emilian Roșculescu hieß. Sein Leben war geprägt von der Flucht aus der kommunistischen Diktatur Rumäniens, die er 1989 knapp vor dem Fall des Eisernen Vorhangs wagte. In Deutschland fand er zunächst als Angestellter und später als freischaffender Künstler und Autor seine kreative Berufung.
PAPIs Werke, darunter Art-brut-Skulpturen, realistisch-fantastische Bilder und lyrische Gedichte, wurden in verschiedenen Ländern ausgestellt und veröffentlicht. Sein Gedichtband „Manchmal später“ aus dem Jahr 2005 zeugt von seiner tiefgründigen und bewegenden Schaffenskraft.
Nach einer Rückkehr nach Rumänien im Jahr 2009 blieb PAPI dennoch ein Getriebener zwischen West und Ost, immer auf der Suche nach seiner Identität in einer Welt voller Vorurteile und Herausforderungen. Sein künstlerisches Werk wird jedoch weiterleben und sein Vermächtnis bewahren, denn für PAPI war die Fantasie sein einziger Fluchtpunkt in einer biografisch geprägten Existenz.
Das Deutsche Staatstheater Temeswar gedenkt PAPI
Das Deutsche Staatstheater Temeswar (DSTT) trauert um seinen Freund und langjährigen Mitstreiter PAPI Emilian Roșculescu. Als prägende Persönlichkeit der banatschwäbischen und rumänischen Kulturszene bleibt PAPI in den Erinnerungen und Herzen der Theatermitarbeiter und Zuschauer weiterleben. Sein Engagement für die Sommerkurse in Wolfsberg und seine Mitwirkung in verschiedenen Produktionen werden unvergessen bleiben.
Die Werke und der Geist von PAPI werden im DSTT in Ehren gehalten, besonders in den Aufführungen von „Niederungen“ und „Lysistrata 3.0“, die unter der Regie von Niky Wolcz entstanden sind. Sein künstlerisches Erbe wird weiterleben und die Menschen auch über seinen Tod hinaus inspirieren.
– NAG