Das Thema der Geschlechterrollen auf der Bühne ist seit jeher präsent und wird aktuell in Stücken wie „Hamed und Sherifa“ im Pfalztheater Kaiserslautern aufgegriffen. In diesem Stück verweist König Hamed alle Frauen des Landes, während Prinzessin Sherifa verkleidet als Mann zurückkehrt und die Freundschaft des Königs gewinnt. Eine solche Rollenumkehr ist seit der Antike ein bekanntes Phänomen im Theater.
Das Theater der griechischen Antike gilt als Ursprung des abendländischen Theaters, wobei ausschließlich Männer die Darsteller waren und Frauenrollen über Masken dargestellt wurden. Erst im 17. Jahrhundert begannen Frauen in Shakespeares Stücken auf der Bühne zu stehen, was mit der Entwicklung des bürgerlichen Schauspiels zusammenhängt.
Ein Beispiel für die Spielerei mit Rollenklischees und Verwechslungen ist Shakespeares Werk „Was ihr wollt“, in dem Viola als Mann verkleidet ist und dadurch für Komplikationen in der Handlung sorgt. Das Thema der Verkleidung und Rollentausche bleibt ein beliebtes Motiv in der Theaterwelt und findet auch in Opern und Operetten wie Mozarts „Die Hochzeit des Figaro“ und Strauss‘ „Der Rosenkavalier“ seinen Platz.
Nicht nur auf der Bühne, sondern auch vor der Kamera wird mit Geschlechterrollen gespielt, wie beispielsweise in Filmen wie „Manche mögen’s heiß“, in dem Jack Lemmon und Tony Curtis sich als Frauen verkleiden, um der Mafia zu entkommen. Diese Vielseitigkeit in der Darstellung von Geschlechterrollen zeigt, dass das Thema nicht nur in der Theaterwelt, sondern auch in anderen Medien präsent ist.