Die Terra Australis in der Wilhelma: Neue Heimat für australische Tiere
Stuttgart – Die Terra Australis in der Wilhelma wurde offiziell eröffnet. Bei der feierlichen Zeremonie waren der Finanzminister Dr. Danyal Bayaz, der Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin und der Vorsitzende der Wilhelmafreunde Prof. Georg Fundel anwesend. Die neue Attraktion beheimatet elf Tiere aus Australien, darunter Koalas und kleine Kängurus.
Finanzminister Bayaz betonte in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung der neuen Anlage: „Die Wilhelma ist um eine weitere Attraktion reicher. Die Koalas haben großes Starpotenzial, denen werden die Herzen zufliegen. Sie sind allerdings auch durch den Klimawandel zunehmend bedroht, ihr Lebensraum geht verloren. Australien ist eines der Länder, das am stärksten von der Klimaerhitzung betroffen ist. Die Wetterextreme werden immer gravierender für die Tier- und Pflanzenwelt von Australien. Koala, Fuchskusu und Quokka sind Botschafter ihrer Artgenossen, die unter dem Klimawandel zu leiden haben.“
Auch Wilhelma-Direktor Kölpin zeigte sich begeistert von der Terra Australis: „Wir bringen mit der Terra Australis den fünften Kontinent nach Stuttgart. Besonders stolz bin ich auf die Koalas, die direkt aus Australien importiert wurden und eine wichtige Blutauffrischung für die europäische Reservepopulation bedeuten. Ein weiteres absolutes Highlight sind die Quokkas, die in Europa kein weiteres Mal zu sehen sind.“
Die Terra Australis befindet sich im ehemaligen Menschenaffenhaus der Wilhelma und wurde barrierefrei gestaltet. Sie ist in drei Abschnitte unterteilt. Im ersten Bereich werden vier Koalas beheimatet. Insgesamt werden elf Tierarten aus Australien gezeigt, die größtenteils zu den Beuteltieren gehören. Da es sich bei den Bewohnern der Terra Australis größtenteils um nachtaktive Säugetiere handelt, wird es in zwei Gebäudeteilen tagsüber dunkel sein, um den Besuchern die Möglichkeit zu geben, Kowaris, Quolls, Fuchskusus, Kurzkopfgleitbeutler und zwei Rattenkänguruarten zu beobachten.
Drei Quokkas bewohnen zwei Außengehege an der neuen Terra Australis. Diese kleinen Kängurus sind dafür bekannt, eine freundliche Mimik und eine zutrauliche Art zu haben. Besonders bemerkenswert ist, dass die Quokkas die einzigen Vertreter ihrer Art in ganz Europa sind und nun in der Wilhelma bewundert werden können.
Bei der Sanierung des ehemaligen Menschenaffenhauses wurde besonderer Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Die verwendeten Materialien sind recyclebar und es wurde eine Regenwasserzisterne installiert, um das Wasser von den Dachflächen aufzufangen. Dieses Wasser wird zur Bewässerung der Pflanzen in der Terra Australis verwendet sowie zur Kühlung im Sommer und zur Wärmeversorgung im Winter. In die Terra Australis wurden rund zwölf Millionen Euro investiert, wovon die Wilhelmafreunde 1,2 Millionen Euro beigesteuert haben.
Die Terra Australis ist nicht nur Heimat für elf Tierarten, sondern auch für einige australische Pflanzenarten. Eukalyptus, Sägezahn Banksie und Grasbaum sind nur einige der Pflanzen, die in der Anlage zu finden sind.
Die Eröffnung der Terra Australis ist ein bedeutender Meilenstein für die Wilhelma und bietet den Besuchern die Möglichkeit, eine Vielzahl einzigartiger Tiere und Pflanzen aus Australien zu erleben. Die neue Anlage verdeutlicht auch die Herausforderungen, denen die australische Tier- und Pflanzenwelt aufgrund des Klimawandels gegenübersteht. Durch die Präsentation von Koalas, Fuchskusus und Quokkas als „Botschafter“ ihrer Artgenossen soll auf deren schützenswerte Situation aufmerksam gemacht werden.
Quelle: Ministerium für Finanzen – Fotos von der Terra Australis und von der Eröffnung